New World hat das Zeug zum nächsten richtig großen MMO

Meinung: New World ist vielleicht kein WoW-Killer, hat aber gute Chancen, sich 2020 in der MMO-Welt zu behaupten.

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Elena glaubt, dass Amazon New World groß machen kann, wenn das Unternehmen genug investiert. Elena glaubt, dass Amazon New World groß machen kann, wenn das Unternehmen genug investiert.

New World wirkt wie ein großes Risiko - zumindest auf den ersten Blick: Noch ein großes MMO, das sich neben Platzhirschen wie World of Warcraft oder The Elder Scrolls Online behaupten will? Und dann auch noch eines, das wenige Monate vor Release seine komplette Ausrichtung von PvP zu PvE ändert?

Da sollten eigentlich alle Alarmglocken läuten. Ich glaube aber nicht, dass Amazon hier mit offenen Augen ins Verderben rennt. Im Gegenteil: Während andere, deutlich kleinere Entwickler eine Nische finden und vorsichtig agieren müssen, kann der Konzern-Riese ohne Probleme direkt auf Konfrontation setzen - Geld, Ressourcen- und Server-Stärke sei dank.

Hier sind fünf Gründe, warum man New World meiner Meinung nach auf dem Zettel haben sollte, wenn es um große MMORPGs 2020 geht.

Grund #1: Wenn das Geld stimmt

Und wenn es regnet, wird man nass. Aber Spaß beiseite: Amazons finanzielle Rücklagen machen New World den Start ins MMO-Leben deutlich leichter:

  • Den Entwicklern steht ziemlich sicher ein großes Budget für die Arbeit am Spiel zur Verfügung. Sie müssen also nicht bei jedem Feature überlegen, ob es finanziell und zeitlich machbar ist. Im Idealfall kann sich das Studio so zudem besonders kreativ austoben.
  • Meiner Einschätzung nach dürfte das auch den Wandel des MMOs von PvP zu PvE innerhalb weniger Monate deutlich erleichtert haben. Ein kleines Studio muss hier eher fürchten, mit der 180-Grad-Wende die Fans oder den eigenen Publisher zu vergraulen, während Amazon New World mit aufwändiger PR-Arbeit einfach auffangen, stützen und neu verkaufen kann, wenn das Unternehmen weiter an das Projekt glaubt - und das tun sie aktuell.
  • Mit Geld kann man vielleicht kein Glück kaufen, aber starke Server: Nimmt Amazon hier genug Geld in die Hand, wäre damit unter Umständen nicht nur ein reibungsloser Launch ohne Wartezeiten und Server-Einbrüche, sondern auch eine langfristig zufrieden Spielerschaft drin. Selbst ein WoW leidet hier beim Release neuer Addons noch regelmäßig unter Problemen. Viel ist noch nicht bekannt, allerdings hat Amazon bereits bestätigt, dass es mehrere Server geben wird und sich auf jedem etwa 1.000 Spieler gleichzeitig tummeln können.


Über die Autorin: Elena Schulz alias @Ellie_Libelle sucht aktuell immer noch nach dem perfekten MMO sich. TESO und The Old Republic waren bislang beide heißen Kandidaten, mit Amazons New World könnte sich nun aber noch ein dritter potenzieller Sieger in die illustre Runde gesellen. Denn Amazons MMO sieht nicht nur schick aus, sondern verspricht auch viel Abwechslung und Flexibilität. Damit Elena vollends überzeugt wird, müssen in der kommenden Beta aber nicht nur Optik und Spielmechaniken stimmen. Für sie braucht New World vor allem eine fesselnde Lore, eingebettet in einer interessanten Spielwelt. Schöne Open-World-Kulissen gibt es schließlich schon genug.

Grund #2: Wenn dir Twitch gehört

Über den Erfolg eines Produkts entscheidet aber natürlich nicht nur der Produktionswert. Ein wichtiger Faktor kann auch sein, wie beliebt ein Spiel aktuell ist. Wird ein Titel von bekannten Streamern rauf- und runter gezockt, mausert er sich schnell zum Überraschungshit. Das hat auch schon ein Escape From Tarkov gezeigt - hier kauften sich die Entwickler sogar kurzerhand die Online-Präsenz auf unterschiedlichen bekannten Kanälen und erzeugten den Erfolg so selbst.

Das gestaltet sich natürlich noch deutlich einfacher, wenn dir Twitch gehört! Amazon kann New World selbst über Twitch groß machen und die beliebte Streaming-Plattform über bestimmte Features direkt in das MMO integrieren. Im Interview mit den Kollegen von MeinMMO erklärten die Entwickler bereits, dass man zum Beispiel per Knopfdruck einfach seinem Lieblings-Streamer in die Schlacht folgen kann.

Über ein Streamer-Spotlight können sich Streamer zudem wohl direkt im Spiel identifizieren. Gerade in einer Zeit, in der einige Streamer wie Superstars gefeiert werden, sollte das eine Menge Fans anlocken, die mit ihren Idolen zocken wollen.

Grund #3: Wenn du nur einmal zahlst

Aktuell sieht es nicht danach aus, dass New World auf ein Abo-Modell setzt. Mit der Standard Edition und der Deluxe-Variante lassen sich zwei Versionen für rund 40 Euro, beziehungsweise 50 Euro über Steam oder Amazon erwerben. Ein Ingame-Shop existiert trotzdem. Dort soll es aber nur optionale Gegenstände für Echtgeld zu kaufen geben, was zumindest momentan nicht nach Premium-Features oder -Inhalten klingt.

Damit setzt New World zum einen auf ein simples und leicht verständliches Konzept. Die Spieler geben einmal Geld aus und müssen sich dann zumindest fürs Erste keine Gedanken machen, ob sie nun die richtige Variante für sich gewählt haben, während da bei Star Wars: The Old Republic oder The Elder Scrolls Online schon Verwirrung aufkommen kann, wenn es um Free2Play, Premium oder bestimmte Erweiterungspakete geht.

Zum anderen liegt die Einstiegshürde einfach deutlich niedriger, wenn man sich nicht wie bei World of Warcraft auf ein Abo einlassen und damit auf eine regelmäßige Investition setzen muss. Viele MMO-Fans spielen schon ein Abo-MMO und haben weder das Geld, noch die Zeit, so viel für ein zweites umfangreiches Online-Spiel auszugeben. Und mit einem WoW, das seit so vielen Jahren mit neuen Inhalten gefüttert wird, kann ein New World zum Launch sicher noch nicht mithalten.

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