WoW: Solltet ihr lieber Classic oder Dragonflight spielen?

Die Antwort darauf ist von Spieler zu Spieler unterschiedlich. Wir helfen euch bei der Entscheidung.

Das moderne WoW und WoW Classic sind zwei verschiedene Spiele in zwei verschiedenen Clients. Das moderne WoW und WoW Classic sind zwei verschiedene Spiele in zwei verschiedenen Clients.

Seit dem offiziellen Launch von World of Warcraft: Classic am 26. August 2019, gibt es zwei Möglichkeiten WoW zu spielen. Entweder man spielt das sogenannte »Retail-WoW«, also das aktuellste World of Warcraft Addon oder man entscheidet sich für Classic-WoW, was, wie der Name schon sagt, WoW in seiner (fast) ursprünglichen Form zum Start des MMOs vor knapp 18 Jahren ist.

Natürlich kann man auch beide Versionen parallel spielen, immerhin sind im Abo-Preis von 13 Euro Zugang zu beiden Versionen enthalten. Da beide WoW-Versionen aber ähnlich zeitaufwändig sind, lohnt sich der Fokus auf eines der beiden Spiele. Welche Variante für euch geeignet ist, kommt darauf an, wie ihr World of Warcraft spielen wollt.

Im Folgenden möchten wir euch einen kleinen Überblick über beide Spiele und ihre Vor- und Nachteile geben.

Der größte Unterschied: Geschwindigkeit

Fangen wir doch direkt mit dem größten Unterschied zwischen beiden WoW-Versionen an. Classic-WoW legt ein wesentlich langsameres Tempo im Bezug auf Leveling, Dungeons und Fortschritt an den Tag, als Retail-WoW. Das muss per se aber nichts Schlechtes sein, wenn ihr euch erstmal in aller Ruhe mit dem Spiel vertraut machen wollt.

Konkret bedeutet das, dass ihr bei Classic-WoW im Schnitt einige hundert Stunden von Level 1 auf Level 60 braucht. Im WoW Forum spricht die Community beispielsweise von etwa 240 Spielstunden, um auf Max-Level zu kommen. In Retail-WoW könnt ihr dieselbe Levelspanne (mit Dragonflight beträgt das Maximallevel 70) in wenigen Stunden schaffen.

Auch Dungeons funktionieren in Classic-WoW wesentlich langsamer, das beginnt schon bei der Gruppensuche: Während wir in Retail-WoW die Komfortfunktion des Random Dungeon Finders und uns per Mausklick in die Warteschlange eines Dungeons einreihen können, müssen wir Classic-WoW noch mit anderen Spielern direkt kommunizieren und eine Gruppe finden. Haben wir fünf Spieler beisammen, müssen alle zum Dungeon laufen, anstatt dorthin teleportiert zu werden.

Schreibt ihr gerne mit fremden Spielern und geht es lieber gemütlich an, ist Classic-WoW in diesem Bereich für euch die richtige Wahl. Solisten und Spieler, die Wert auf ein schnell zu erreichendes Endgame legen, sind in Retail-WoW besser aufgehoben.

Damals war alles schwerer… oder?

Nicht ganz, denn während Classic-WoW eindeutig die schwerere Levelphase hat, weil ihr langsamer aufsteigt und somit öfters die Chance habt gegen schwere Gegner zu kämpfen, bietet Retail-WoW vor allem im Endgame höhere und modulare Schwierigkeitsgrade an.

Habt ihr in Retail-WoW das Maximallevel erreicht, könnt ihr Dungeons und Raids auf der Schwierigkeitsstufe Mythisch-Plus beginnen. Die Gegner werden nach einem Stufensystem schwerer und die Beute verlockender.

Während in Vanilla WoW noch keine heroischen und mythischen Dungeons gab, wird im neuen Wrath of the Lich King Classic ein heroisch-plus-Modus hinzugefügt, der nun auch heroische Dungeons schwieiger machen soll.

Zusätzlich hat sich Blizzard über die Jahre immer spannende Raid-Gegner einfallen lassen. Während es in Retail noch ausreicht, seine Position im Raid zu kennen, müsst ihr in Retail-WoW eine ganze Menge rennen, ausweichen oder Knöpfe drücken, um nicht euch oder eure Mitspieler ins Verderben zu stoßen.

Wer WoW aufgrund seiner PvE-Inhalte spielt und nichts gegen eine knackige Herausforderung hat, ist in Retail-WoW gut aufgehoben. Die Raidbosse sind abwechslungsreich und erfordern viel Konzentration. Dafür ist die Levelphase sehr einfach. Wer es andersrum lieber mag, sollte zu Classic-WoW greifen.

Braucht es Komfort-Funktionen?

Retail-WoW-Spieler werden an dieser Stelle heftig mit dem Kopf nicken, denn Features wie der Dungeonfinder oder der Questmarker machen das Leben in Azeroth um einiges einfacher. Auch das Phasing, also das wechseln zwischen zwei Zeitperioden innerhalb einer Welt macht auch hier und da einige Quests interessanter.

Wie der Name schon sagt, sind das aber alles keine Features, die man unbedingt braucht. Wer gerne Questtexte liest und aus dem Suchen von Gegenständen lieber eine kleine Schnitzeljagd macht, wird auch in Classic WoW glücklich werden.

Übrigens: Einige neuere Komfort-Features haben es trotz Retro-Feeling in Classic WoW geschafft. Anders als Vanilla-WoW (also die exakte Version von WoW um 2003 herum) bietet Classic WoW einige kleine Verbesserungen, wie etwa das automatische Aufsammeln von Gegenständen, einen Item-Vergleich per Knopfdruck oder das Versenden mehrerer Gegenstände per Post.

Fazit: Ist der Weg das Ziel?

Die Frage, ob Classic WoW oder Retail WoW für euch besser geeignet ist, hängt davon ab, auf welche Feature ihr Wert legt. Interessiert euch vermehrt der Engame-Content mit schweren, abwechslungsreichen Raids, ist Retail WoW die richtige Wahl. Hier könnt ihr euch bald auf Shadowlands freuen, dass ebenfalls eine ganze Menge neuer Inhalte im Gepäck hat.

Seid ihr aber lieber von der gemütlichen Sorte und legt viel Wert auf eine fantastische Level-Erfahrung, Zusammenspiel mit anderen Community-Mitgliedern und könnt auf einige Komfort-Features verzichten? Dann legen wir euch Classic WoW ans Herz.

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