X4: Foundations im Test - Auf Kurs gepatcht

Zum Release Ende 2018 präsentierte sich X4 in einem ausbaufähigen Zustand. Im Test lassen wir Community-Experten zu Wort kommen: Ist X4 nach Patch 2.20 ein besseres Spiel?

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Für X4: Foundations haben wir mit Testern aus der Community zusammengearbeitet, die einen ehrlichen und kritischen Blick auf den neuesten Teil der berüchtigt unzugänglichen Weltraum-Serie werfen und eine Wertung nach Patch 2.20 abgeben. Für X4: Foundations haben wir mit Testern aus der Community zusammengearbeitet, die einen ehrlichen und kritischen Blick auf den neuesten Teil der berüchtigt unzugänglichen Weltraum-Serie werfen und eine Wertung nach Patch 2.20 abgeben.

Ist X4: Foundations inzwischen ein gutes Spiel und lohnt sich der Kauf? Um diese Frage in einem Test zu beantworten, haben wir uns Unterstützung von Hardcore-Spielern geholt, welche die Komplexität der X-Reihe gewohnt sind. Zum Release Ende 2018 kam das deutsche Weltraumspiel bei vielen Spielern bereits gut an, bot aber noch Raum für Verbesserungen. Inzwischen hat Entwickler Egosoft mehrere umfangreiche Patches veröffentlicht, die derzeit aktuelle Versionsnummer lautet 2.20. Zeit also für ein Fazit - und zwar von echten Experten aus der Community!

Zu diesem Zweck haben wir uns in den vergangenen Wochen mit drei Veteranen aus der X-Fangemeinde ausgetauscht, die zusammen Hunderte Stunden in X4: Foundations gesteckt haben und die Mischung aus Weltraumsimulation und Aufbaustrategie aktiv spielen.

Warum kommt der Test so spät?
Wir hatten von Anfang an vor, Fans und Experten aus der X-Community für unseren Test zu befragen - zu speziell, zu komplex ist die Serie. Das zu organisieren dauerte eine Weile ... und dann hatte Egosoft auch schon die ersten Patches veröffentlicht. Für einen zeitnahen Test zum Release war es da schon zu spät, stattdessen zogen wir ein Zwischenfazit zu X4: Foundations.

Als dann auch noch unvorhergesehne Verspätungen beim Feedback-Sammeln, Urlaube und andere Themen dazwischen kamen, verzögerte sich der Test immer weiter. Das ärgert niemanden mehr als uns - wir bitten die Wartezeit zu entschuldigen, hoffen aber, dass das sehr fundierte und ausführliche Review die Verzögerung zumindest ein bisschen wettmacht.

Die Zukunft von X4: Foundations - Interview zu Updates, DLCs + Spieler-Feedback - GSTV Video starten PLUS 22:24 Die Zukunft von X4: Foundations - Interview zu Updates, DLCs & Spieler-Feedback - GSTV

Anschließend haben wir allen drei einen ausführlichen Fragebogen geschickt, der die Stärken und Schwächen von X4: Foundations abfragt und in dem sie ihre persönliche Wertung für das neue Egosoft-Spiel angeben konnten. Daraus bilden wir für dieses Community-Review einen Durchschnittswert und lassen die drei Tester Snips, arragon0815 und Rocketeer in Auszügen selbst zu Wort kommen, bevor sie ein ausführliches Fazit zu X4: Foundations und eine mögliche Kaufempfehlung abgeben.

Und was ist mit Patch 2.50?
Die Grundlage für diesen X4-Nachtest stellt der Stand zur Veröffentlichung von Patch 2.20 dar. Seit Ende April steht das nächste Update auf Version 2.50 in einer Betaversion zum Download über Steam bereit. Wer will, kann an der Open Beta teilnehmen und DIE neuen Fixes bereits jetzt austesten.

Allerdings ist Patch 2.50 zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht offiziell veröffentlicht worden. Deshalb und weil unsere Community-Tester noch keine Zeit hatten, mit Version 2.50 durchs Weltall zu düsen, verzichten wir vorerst auf eine Berücksichtigung des Updates. Änderungen, Bugfixes und neue Features wie Versorgungsschiffe in 2.50 haben keinen Einfluss auf die Wertung.

X4 im Test: Freiheit vor Story

Nach dem von Problemen geplagten Serien-Neustart Rebirth sollte X4: Foundations wieder zu alten Serienstärken zurückkehren und diese mit technischen Verbesserungen und im Vorgänger eingeführten Features wie dem Betreten von Raumstationen kombinieren. Für Review-Helfer Rocketeer ist das größtenteils gelungen, X4: Foundations sei eine »grafisch und technisch gelungene Weiterentwicklung der X-Reihe«. Am meisten Spaß mache ihm »die offene Spielewelt, in der man ohne Stress Zeit und Platz zum Entdecken, Bauen und Experimentieren hat.«

X4: Foundations baut auf den Neuerungen von X: Rebirth auf, dreht aber in einigen Bereichen aufgrund von Fan-Feedback die Uhr zurück. X4: Foundations baut auf den Neuerungen von X: Rebirth auf, dreht aber in einigen Bereichen aufgrund von Fan-Feedback die Uhr zurück.

Als unbeschriebenes Blatt werdet ihr zu Spielbeginn in einem großen Universum von der Leine gelassen. Was ihr anschließend macht, ist eure Angelegenheit: Missionen erledigen, Waren produzieren und verschiffen, Flotten befehligen. »Das X-Prinzip halt«, wie Community-Tester Snips es lakonisch zusammenfasst: »Die größte Stärke des Spiels ist die Freiheit, das zu tun was man grade machen möchte. Will ich lieber die Rolle eines Händlers übernehmen oder als Kämpfer den verschiedenen Konflikten beiwohnen. Ich kann modular Stationen errichten und die Wirtschaft in meinem Sinn beeinflussen.«

Doch in einem sind sich alle drei für den Test befragte Spieler einig: Die in diesem frei begehbaren Universum erzählte Geschichte ist nicht der Rede wert. Snips findet deutlich Worte: »Der ›Hauptplot‹ von X4 (Borone retten, Spieler-HQ bekommen) fühlt sich so an, als wäre er in der letzten Woche vor Release zusammengeschustert worden. Sollte das Zielpublikum Vorschulkinder gewesen sein: Kann man so lassen. Das als Story zu bezeichnen, grenzt an Größenwahn

Für Rocketeer boten die Vorgänger in Sachen Geschichte deutlich mehr: »Schade ist, dass die ursprüngliche Story der ersten Teile nicht konsequent weitergeführt wurde. Das neue Universum ist nicht jedermanns Sache.« Zwar könnte die X4-Handlung aus seiner Sicht gerne etwas umfangreicher sein. »Es ist aber ein Aufbau- und kein Rollenspiel.« Kollege arragon0815 nimmt das Ganze mit Humor: »Bis jetzt konnte ich noch keine Story erkennen ...«

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Der Tod des Mikromanagements

Wer X4: Foundations länger spielt, der beginnt irgendwann damit, ein regelrechtes Imperium aufzubauen: Fabriken werden gekauft, die Handelsgüter herstellen, Frachter transportieren die Erzeugnisse automatisch zu Absatzmärkten in anderen Sektoren (über eine Art Hyperraum-Autobahn) und ganze Raumschiffflotten entstehen, mit denen ihr gegen Piraten und andere Unruhestifter antretet.

Für die Benutzeroberfläche von X4: Foundations gibt es von unseren Community-Testern viel Kritik. Auch wenn im Baumodus für Stationen (links) und Raumschiffe (rechts) viele Optionen existieren, vermissen Hardcore-Fans doch Detaileinstellungen.

Weil das Verwalten dieser vielen Brennpunkte eures Wirtschaftsreiches schnell in Arbeit ausartet, hat Entwickler Egosoft versucht, die ganze Angelegenheit beim neuen Teil der X-Serie zu vereinfachen. Zu diesem Zweck beauftragt ihr etwa allerlei KI-Verwalter damit, einzelne Teile eures Reiches selbstständig zu kontrollieren. Für arragon0815 geht damit eine bedauerliche Simplifizierung des hochkomplexen Spielprinzips einher:

"Diese angeblichen Vereinfachungen für die Casual Gamer in Bezug auf Bedienung und Übersichtlichkeit sind für einen Imperiumsaufbauer, der alles selber kontrollieren will (Ich sage mal nicht Kontrollfreak ...), der Tod des Mikromanagements.

Momentan ist es sehr schwer, den Managern irgendwas vorzuschreiben. Ich vermisse auch diese 'Listenaufstellungen' von früher, bei denen man alles bis ins Detail nachschauen konnte. Wenn man mal rausgefunden hatte, wo man schauen muss, dann war es sehr übersichtlich. Heute muss man sich drauf verlassen, dass ein Manager das managt ... oder ein Flottenkapitän die Schlacht schlägt."

Der Kontrollverlust in X4: Foundations stößt unserem Community-Tester also sauer auf. Auch Rocketeer hätte gerne mehr Möglichkeiten, per Interface an den Stellschrauben zu drehen: »Bei der Stationsverwaltung und den Befehlsoptionen von Schiffen ist noch sehr viel Luft nach oben!«

In X4: Foundations sitzt ihr zwar auch häufig selbst im Cockpit, aber die Verwaltungsarbeit in Menüs nimmt einen nicht unerheblichen Teil der Spielzeit ein. In X4: Foundations sitzt ihr zwar auch häufig selbst im Cockpit, aber die Verwaltungsarbeit in Menüs nimmt einen nicht unerheblichen Teil der Spielzeit ein.

Snips spart als dritter im Bunde nicht an Kritik, was die Benutzerführung angeht: »Das meiner Meinung nach größte Problem liegt in der Einführung der neuen Karte / UI. Der Ansatz dahinter ist vollkommen richtig, die verschachtelten Menüs der Vorgänger mussten neu strukturiert werden. Nun hat man eine eigentlich super Lösung gefunden, nur wurde die UI offensichtlich von jemandem designt, der keine Ahnung von diesem Thema hat.«

Trotz vieler Tutorials zu Spielbeginn lasse Egosoft den Spieler im Detail allein, Snips zeigt sich frustriert über das mangelhafte Interface. »Das fängt mit Textfeldern an, die nicht dynamisch an den Text angepasst werden. Ich bekomme Infos angezeigt, die ich nicht brauche, aber suche trotzdem weiterhin nach Informationen, die ich wirklich benötige.«

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