Testsystem
Um eine Limitierung durch die Grafikkarte bei unserem CPU-Testsystem möglichst zu verhindern, kommt Nvidias Geforce GTX 1080 zum Einsatz. In besonders niedrigen Auflösungen wie 1280x720 und bei sehr geringer Grafikqualität würde die Leistung der GPU zwar noch weiter in den Hintergrund rücken, um ausreichend nahe an der Realität der meisten Spieler zu bleiben, haben wir uns aber für höhere Einstellungen entschieden.
Alle Spiele werden in den Auflösungen 1920x1080 und 2560x1440 getestet, statt maximaler Qualität wählen wir jeweils die Stufe »hoch« und für die Kantenglättung kommen nur genügsame Post-Processing-Verfahren wie FXAA oder TAA zum Einsatz.
Da beim Ryzen 5 2400G die integrierte Grafikeinheit einen sehr wichtigen Faktor darstellt, haben wir außerdem zusätzliche Messungen mit dieser iGPU durchgeführt, wobei wir auch die genügsameren Titel Counter-Strike: Global Offensive sowie League of Legends berücksichtigen.
Dabei verwenden wir stets 16,0 GByte Arbeitsspeicher, der mit folgenden Frequenzen läuft: Im Falle von DDR3-Systemen taktet er mit 1.600 MHz, bei DDR4-Systemen sind es 2.400 MHz. Den Quad-Channel-Modus unterstützen nur Intels Sockel 2011-3- und Sockel-2066-Prozessoren sowie AMDs TR4-CPUs (Threadripper), alle anderen Modelle testen wir im Dual-Channel-Modus.
Einzige Ausnahme: Die Messungen mit der integrierten Grafikeinheit des Ryzen 5 2400G haben wir mit dem offiziell maximal unterstützten Takt von 2.933 MHz durchgeführt, da das für die Leistung der GPU eine wichtige Rolle spielt.
Hinweis:
Prozessoren können von einem höheren RAM-Takt spürbar profitieren. Wie unser Nachtest zum Ryzen 7 1800X gezeigt hat, ist das insbesondere bei AMDs Ryzen-CPUs vergleichsweise stark der Fall. Ob Arbeitsspeicher mit hohen Taktraten stabil läuft, hängt aber zu einem nicht unerheblichen Teil vom verwendeten Mainboard ab. Wir haben uns deshalb dafür entschieden, eher niedrige und für eine bessere Vergleichbarkeit auch (soweit möglich) stets identische Taktraten für unsere Tests zu verwenden.
Als Betriebssystem kommt Windows 10 in der 64 Bit-Variante zum Einsatz, bei den Spielen haben wir uns für Battlefield 1, Deus Ex: Mankind Divided, Rise of the Tomb Raider, The Witcher 3 und Watch Dogs 2 entschieden.
In Deus Ex und Rise of the Tomb Raider messen wir sowohl unter DirectX 11 als auch unter DirectX 12, wobei in das finale Performance Rating jeweils nur die Ergebnisse der im Einzelfall besser laufenden Schnittstelle einfließen. Der Patch zur Performance-Verbesserung mit Ryzen-Prozessoren für Rise of the Tomb Raider ist in den Benchmarks berücksichtigt.
Wir verwenden stets eigene Benchmark-Sequenzen aus dem tatsächlichen Spielgeschehen, die zwischen 40 und 120 Sekunden lang sind. In Battlefield 1 haben wir uns für Messungen im Singleplayer-Modus entschieden, da es im Multiplayer-Modus sehr schwierig ist, vergleichbare Bedingungen zu schaffen. Total War: Warhammer haben wir außerdem aus dem Benchmark-Parcours entfernt, da die Entwickler mit einem Patch die alte Benchmark-Szene durch eine neue (und völlig andere) ersetzt haben.
Die Anwendungs-Tests umfassen Cinebench (Single- und Multicore), das Enkodieren eines 4K-Videos per Handbrake und den integrierten Benchmark von 7-Zip. Die Leistungsaufnahme messen wir für das gesamte Testsystem sowohl im Leerlauf als auch unter Spielelast (Battlefield 1). Die Streaming-Benchmarks (siehe auch den folgenden Link) nehmen wir bei langsameren Modellen wie dem Ryzen 5 2400G bewusst nicht vor, da sie für diesen Einsatzzweck nicht gut geeignet sind.
» Ryzen 7 vs. Core i7 7700K – Streaming Benchmarks
Spiele-Benchmarks
Battlefield 1
Full HD, hohe Details, TAA, DX11
- durchschnittliche fps
- minimale fps
- 0
- 30
- 60
- 90
- 120
- 150
Hinweis:
Derzeit gibt es einen Bug bei der Darstellung der Benchmarks: Der Balken mit den minimalen fps beginnt teilweise hinter dem Balken mit den durchschnittlichen fps, statt wie eigentlich gedacht darunter dargestellt zu werden. Wir arbeiten bereits an einer Lösung des Problems und bitten um Entschuldigung für den Fehler.
In unseren Spiele-Benchmarks mit einer Geforce GTX 1080 platziert sich der Ryzen 5 2400G meist zwischen dem Ryzen 3 1300X (vier Kerne, vier Threads) und dem Ryzen 5 1500X (vier Kerne, acht Threads). Dabei liet er mal eher in den fps-Regionen des 1500X, mal eher in denen des 1300X. Das ist auf den ersten Blick etwas überraschend, da der 2400G genau wie der 1500X über vier Kerne und acht Threads verfügt und ähnlich hoch taktet – eigentlich könnte man deshalb eine ähnliche Leistung erwarten.
Dabei ist aber auch die unterschiedliche CCX-Konfiguration der beiden Prozessoren zu berücksichtigen. Der Ryzen 5 1500X setzt auf zwei Zen-Dies mit jeweils zwei aktiven Kernen und insgesamt 16,0 MByte L3-Cache (2 x 8,0 MByte), während der Ryzen 5 2400G einen Zen-Die mit vier Kernen und nur 4,0 MByte L3-Cache verwendet. Das wirkt sich in Spielen unterschiedlich stark auf die Performance aus.
Im Duell mit Intels ähnlich teurer und relativ hoch getakteter Dual-Core-CPU Core i3 7350K der Kaby-Lake-Generation (4,2 GHz) liegt mal der Ryzen 5 2400G vorne, mal der 7350K. Insgesamt platziert sich die neue Ryzen-APU damit im unteren Drittel des Testfeldes, wobei sie in hohen Details und in Kombination mit der GTX 1080 stets genügend Leistung bietet, um in Full HD in den Bereich von 60 fps oder darüber zu gelangen.
Interessant gestalten sich auch die Auswirkungen des veränderten Turbo-Taktes mit Precision Boost 2: Während beim Ryzen 5 1500X in Spielen meist auf allen Kernen permanent 3,6 GHz anliegen, nutzt der 2400G seine maximale Mehrkern-Turbo-Taktrate von 3,7 GHz unseren Eindrücken nach nur dann, wenn ein Kern wirklich nahezu völlig ausgelastet wird.
Eine identische Taktrate auf allen vier Kernen haben wir in Spielen jedenfalls meist nicht zu Gesicht bekommen, stattdessen liegen immer wieder auf unterschiedlichen Kernen 3,7 GHz an, während die etwas weniger stark beanspruchten Kerne oft mit 3,0 GHz takten. Sorgen wir stattdessen durch Tools wie Cinebench für Maximallast auf allen Kernen, takten sie auch alle mit 3,7 GHz.
Battlefield 1
WQHD, hohe Details, TAA, DX11
- durchschnittliche fps
- minimale fps
- 0
- 22
- 44
- 66
- 88
- 110
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