Fazit: Ancestors Legacy im Test - Company of Herolds

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Fazit der Redaktion

Martin Deppe
@GameStar_de

Halleluja, es gibt sie doch noch, diese Wow-Momente in der Echtzeitstrategie. Denn in Ancestors Legacy verharren die Nahkämpfer nicht stur auf einem Fleck, wenn sie aufeinanderstoßen. Nein, hier schiebt schwere Infanterie leichte Truppen wirklich vor sich her, und den Aufprall schwer gepanzerter Ritter auf Mistgabel-Mobs müsst ihr einfach gesehen haben - zum Beispiel in unserem Testvideo (erscheint morgen). Dazu kommen Katapultbrocken, die durch Schützenreihen pflügen und dabei realistisch auftitschen, ein starkes Kampfsystem mit Flankenmanövern, Friendly Fire und taktischen Befehlen wie »Schilde hoch« bei Beschuss oder »Speerwall!« bei Reiterangriffen. Das gut umgesetzte Schere-Stein-Papier-Prinzip lässt mich dabei schnell vergessen, dass ich mit maximal zehn Kampfeinheiten hantiere: Dank Erfahrungs-Boni, verbesserbarer Rüstung und den genannten Spezialbefehlen wachsen mir meine Jungs richtig ans Herz. Statt lieblos Truppen zu verheizen und einfach neue zu rekrutieren, lege ich immer wieder Heilpausen ein und stocke Verluste in einer Gruppe auf, um ihre gewonnenen Boni nicht zu verlieren.

Vor allem im Multiplayer und den Skrimish-Gefechten mit KI-Gegnern gefällt mir auch das Hin und Her beim Dörfer-Erobern sehr gut, das fand ich schon in den beiden Company of Heroes-Teilen verflixt spannend. Aber Vorsicht: Vor allem in der ersten Kampagne ist euer Vorgehen in einem Szenario oft vorgegeben, auch später gibt's immer mal wieder Vorgaben, wie ihr was zu erledigen habt. Etwa beim Angriff auf Wien, wo ihr die Stadtmauer nur an exakt einer Stelle einreißen könnt. Das ist nicht jedermanns Sache, wer also lieber völlig frei spielt, wird an der Kampagne nicht so viel Spaß haben wie ich - verpasst dann aber ein grandios inszeniertes RTS mit heftigen Gefechten.

Maurice Weber
@Froody42

Für darbende Mittelalter-Fans wie mich ist Ancestors Legacy ein echtes Highlight: Seine Gefechte sehen nicht nur fantastisch aus, sie haben auch spielerisch jede Menge zu bieten! Es macht enorm viel Laune, den Feind mit Flankenattacken und Hinterhalten auszumanövrieren und dafür so spürbar belohnt zu werden. Durch seine glaubwürdigen Animationen und Mechaniken wie Moral und Tageszeitenwechsel gibt sich das Spiel außerdem deutlich mehr Mühe um ein realistisches Spielgefühl als selbst große Klassiker wie Age of Empires.

Allerdings hätte ich mir an manchen Stellen noch mehr Tiefgang gewünscht: Das Wirtschaftssystem ist für dynamische Multiplayerpartien und Skirmish-Gefechte zwar wie gemacht, aber in der Kampagne macht mir die eigentlich starke KI die Dörfer seltener streitig und verlässt sich mehr auf Skripte. Dann wird der simple Aufbaupart zur eintönigen Routine, was vor allem in den Missionen stört, die mir auch mein militärisches Vorgehen recht linear vorschreiben. Auch bei den Völkern wäre noch mehr Vielfalt dringewesen. Zwar haben sie alle spürbar eigene Stärken, aber auch einige recht ähnliche Truppen wie Standard-Schildträger und Speerkämpfer in ihrer überschaubaren Einheitenriege. Dem entgegen stehen aber – wie gesagt – herrlich wuchtige Schlachten und eine großartige Atmosphäre. Die machen Ancestors Legacy trotz seiner Macken für mich zu einem echten RTS-Geheimtipp.

4 von 5

nächste Seite


zu den Kommentaren (68)

Kommentare(58)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.