Ich hasse meinen Job und Arcania ist schuld daran

Sascha hat für euch zum allerersten Mal Arcania gespielt. Für die Gothic-Reihe empfindet er keine Nostalgie, doch dieses Machwerk deprimiert ihn trotzdem.

Wie spielt sich das umstrittenste Gothic aller Zeiten im Jahr 2022? Arcania entpuppt sich für unseren Autor als Geduldsprobe. Wie spielt sich das umstrittenste Gothic aller Zeiten im Jahr 2022? Arcania entpuppt sich für unseren Autor als Geduldsprobe.

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Stewark. Strahlender Sonnenschein. In der Ferne höre ich einen NPC aus voller Kehle brüllen: »SCHEISS REGEN!« Ich spaziere aus der Stadt und erspähe einen Apfel am Wegesrand. Als ich den aufheben will, geht der neue namenlose Held in die Hocke und vibriert gut dreißig Sekunden lang vor sich hin, bevor das Spiel wieder auf meine Eingaben reagiert.

Ich folge eine Weile einem Trampelpfad an Feldern, Wiesen und Wäldern vorbei. Ich versuche wiederholt, meinen Weg durchs Dickicht abzukürzen, werde aber immerzu von unsichtbaren Barrieren aufgehalten und darf nicht über knöchelhohe Büsche und Felsen springen.

Schließlich gelingt mir der Ausbruch dann doch und ich bewege mich endlich frei zwischen den Pfaden von Arcanias streng linearer Spielwelt. Mir wird umgehend klar, weshalb das in dieser Form niemals von den Entwicklern vorgesehen war: Vor mir schweben plötzlich entwurzelte Bäume in der Landschaft herum, riesige Löcher klaffen wie Dimensionsportale in den Bergen, die gesamte Spielwelt bricht zusammen, ist reine Fassade. Wenige Augenblicke später verabschiedet sich das Teil zurück auf den Desktop. Manchmal hasse ich meinen Job wirklich.

Der Autor
Das erste Gothic spielte Sascha Penzhorn für die Plus-Community im Jahr 2019 zum ersten Mal in seinem Leben. Das Spiel hat er bis zum bitteren Ende durchgespielt und dabei jede Minute gehasst. Auch mit dem zweiten Teil der legendären Reihe konnte er sich nicht anfreunden. Ausgerechnet das umstrittene Gothic 3 hatte ihm trotz offensichtlicher Macken und Probleme gut gefallen. Doch der Spaß hielt nicht lange an, schließlich war danach noch ein Besuch im Addon Götterdämmerung fällig. Damit war sein Leid endlich vorbei, die Gothic-Reihe ein für alle Mal erledigt. Also fast. Denn streng genommen gibt es ja auch noch Arcania, das von seinem einstigen Publisher JoWood als das vierte Gothic verkauft wurde.

Auch zwölf Jahre später sieht Arcania stellenweise noch verdammt gut aus. Auch zwölf Jahre später sieht Arcania stellenweise noch verdammt gut aus.

Nichts funktioniert hier

Bevor ich wunderschöne Spielszenen wie den oben beschriebenen Moment erleben darf, muss ich Arcania erst mal zum Laufen kriegen. In diesem Zusammenhang: Bitte kauft eure verdammten Spiele bei Good Old Games. Da läuft der Mist wenigstens, im Zweifelsfall gibt es detaillierte Anleitungen und Patches. Für Arcania bekomme ich aber nur die Steam-Version, die mich beim Start eine Sekunde lang mit einem schwarzen Bildschirm beglückt und sich danach prompt verabschiedet.

Das Forum ist voller Beschwerden zu diesem Problem, die Lösungsansätze in den Antworten sind so vielfältig wie exotisch. Ich soll den zweiten Monitor ausstöpseln, Arcania startet angeblich nur mit einem Bildschirm. Versuche ich, bringt aber nichts. Ich soll eine alte Version von PhysX installieren und irgendwelche .dll-Dateien kopieren, soll irgendeine .xml löschen und irgendwelche DirectX-Dateien aus dem Steam-Verzeichnis kopieren. Hilft alles nichts, wer hätte es gedacht?

Ein weiterer Thread empfiehlt, über den Beta-Branch die Legacy-Version des Spiels zu saugen, die .exe-Datei mit dem Hex-Editor zu bearbeiten und eine .xml für besseres Wetter ins Installationsverzeichnis zu packen. Ich habe noch keine Sekunde gespielt und Arcania geht mir jetzt schon voll auf den Sack.

Immerhin – der letzte Lösungsweg funktioniert tatsächlich und ich starte erstmals das Spiel. König Rhobar III, der ehemals namenlose Held der ersten drei Spiele, ist ein Kriegstreiber und hat laut Intro neuerdings übelst derb einen an der Waffel.

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