Call of Duty: Die kontroversesten Momente der CoD-Serie

Call of Duty provoziert seit Anbeginn der Zeit. Zur Ankündigung von CoD: Black Ops - Cold War packen wir die größten Kontroversen der Seriengeschichte aus. Manche ernteten Lob, andere harsche Kritik.

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Wir präsentieren die größten Kontroversen der CoD-Geschichte. Wir präsentieren die größten Kontroversen der CoD-Geschichte.

Zuletzt aktualisiert: 28. August 2020

Kontroversen sind ein zweischneidiges Schwert. Wenn Videospiele mit den etablierten Standards brechen, dann kann daraus eine mutige und wichtige Grenzüberschreitung entstehen - oder aber eine geschmacklose Provokation. Regeln existieren schließlich nicht ganz ohne Grund. Wer sie bricht, sollte sich mehr dabei denken, als bloß für Aufmerksamkeit sorgen zu wollen.

Call of Duty hat in der Vergangenheit mehrmals für heikle Kontroversen gesorgt. Und fast immer gab es unterschiedliche Lager innerhalb der Community, weil man sich uneins blieb, ob wir hier von mutiger Kreativität oder effektheischerischer Geschmacklosigkeit sprechen müssen.

Auch das 2019er Call of Duty: Modern Warfare wollte ganz gezielt provozieren - diesmal um die drastische Darstellung von Kriegsgräuel. Am Ende war all das bloß Augenwischerei. Wir nehmen uns den Reveal des aktuellen Call of Duty: Black Ops - Cold War zum Anlass, die größten CoD-Kontroversen der Seriengeschichte in den Zeugenstand zu zerren.

Achtung Spoiler!
Innerhalb dieses Artikel werden diverse Momente aus zahlreichen Call-of-Duty-Kampagnen gespoilert. Falls ihr noch nie Modern Warfare 2 oder Black Ops 1 gespielt habt, dann erledigt das lieber, bevor ihr mit dem Lesen fortfahrt. Außerdem warnen wir natürlich vor den problematischen Darstellungen, die teils Folter und Terrorismusanschläge thematisieren. Wer sich damit nicht konfrontieren möchte, springt lieber zurück zur Startseite.

Die Glasscherbe in Call of Duty: Black Ops

Wo? Call of Duty: Black Ops 1 | Wann? November 2010 | Wer? Treyarch

Folterdarstellungen gehören zu den problematischsten Szenen im Gaming-Medium. Und das nicht nur, weil die Folter von Gefangenen gemäß der Genfer Konventionen selbst in Kriegszeiten illegal ist. Nein, in Spielen sind wir häufig selbst am Drücker, und das macht kontroverse Darstellungen wie die Trevor-Folter in GTA 5 umso schwieriger für viele Fans. Auch in Call of Duty geht es häufig um Folter.

Beispielsweise foltert Captain Price in der Modern-Warfare-Serie einen Gefangenen, um an wichtige Infos zu gelangen. Und in World at War quälen japanische Soldaten unseren Soldatenkameraden. Eine der bekanntesten Szenen stammt allerdings aus Call of Duty: Black Ops 1 und hat es nie in die deutsche Fassung geschafft.

Gemeinsam mit Grigori Weaver foltern der Spieler dort den Ingenieur Doktor Daniel Clarke. Es geht ebenfalls um geheime Informationen. Wir stecken dem wehrlosen Gefangenen eine Glasscherbe in den Mund und schlagen aktiv zu, um dem Opfer höllische Schmerzen zuzufügen. Eine drastische Darstellung - zumindest gemessen daran, wie belanglos sie eigentlich für die Geschichte selbst ist. Kein Wunder, dass viel darüber diskutiert wurde.

Der AC-130-Flug in Call of Duty 4: Modern Warfare

Wo? Call of Duty 4: Modern Warfare | Wann? November 2007 | Wer? Infinity Ward

Eine der bekanntesten Missionen in Call of Duty 4: Modern Warfare. Während wir im Rest des Spiels in der Regel einen Soldaten an der Waffe mitten im Feld verkörpern, steuern die Spieler im Level »Death From Above« einen Kanonier, der das Geschehen hoch oben in einem AC-130-Flugzeug via Thermal-Kamera verfolgt. Das Ziel: Die Kameraden am Boden vor Feinden beschützen, indem wir aus der Luft den Landstrich bombardieren.

Als wir anlässlich des 2019er Modern-Warfare-Reveals bei Infinity Ward zu Besuch waren, sprachen die Entwickler sogar ganz konkret über diese Mission. Dahinter verbarg sich laut eigener Aussage nämlich durchaus ein kritischer Kommentar an der entmenschlichten Drohnenkriegsführung. Die eigenen Leute loben uns in Call of Duty 4 für erfolgreiche Abschüsse, witzeln ironischerweise wie in einem Videospiel über das Geschehen auf dem Kamerabildschirm.

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Der AC-130-Flug glich seinerzeit zudem recht frappierend den Kameraaufnahmen, die man regelmäßig von realen Kriegsschauplätzen zu sehen bekam. Ob diese Mission letztlich tatsächlich als kritischer Kommentar von den Fans verstanden wurde, steht auf einem anderen Blatt. Mehr dazu in unserem GameStar-Podcast zum Thema: Wie weit dürfen Spiele gehen?

Die Erschießung von Fidel Castro

Wo? Call of Duty: Black Ops 1 | Wann? November 2010 | Wer? Treyarch

Direkt in der ersten Mission von Call of Duty: Black Ops 1 erschießen wir Fidel Castro. Also zumindest denken wir das. Im Jahr 1961 jagen wir als Mason den kubanischen Herrscher, stellen ihn und drücken ab. Die getroffene Person entpuppt sich allerdings als Double, der echte Fidel Castro entkommt.

Dieses Missverständnis spielte letztlich jedoch keine Rolle, denn die kubanische Regierung störte sich sehr an dieser Darstellung. Man warf den Entwicklern vor, hier quasi virtuell erneut versuchen zu wollen, was vor 50 Jahren misslang und dadurch soziopathisches Verhalten in US-amerikanischen Kindern und Jugendlichen zu fördern.

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Der Londonanschlag aus Modern Warfare 3

Wo? Call of Duty: Modern Warfare 3 | Wann? November 2011 | Wer? Infinity Ward

Davis Family Vacation ist die achte Mission von Modern Warfare 3. Weil die Entwickler sich der kontroversen Szenen bewusst waren, kann man das Level auf Wunsch auch überspringen. Als Familienvater Mr. Davis filmen wir im Herzen Londons Frau und Kind beim Herumtollen in der Innenstadt. Ein Truck hält an der Ecke, zwei russische Ultranationalisten springen raus, rennen weg.

Kurze Zeit später explodiert das Fahrzeug. Durch die Detonation und das freigesetzte Giftgas sterben unzählige Menschen, darunter auch Mr. Davis samt Familie. Dieser kurze Abschnitt geht in eine ähnliche Richtung wie das, was wir bisher vom Modern-Warfare-Reboot gesehen haben.

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Terrorismus, Angriffe auf Zivilisten, harter Tobak. Gerade wegen der Parallele zum Londoner Terroranschlag vom 7. Juli 2005 sorgte dieses Level für heftige Kritik.

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