Fazit der Redaktion
Dimitry Halley
@dimi_halley
Bekäme ich für jedes Mal einen Euro, wenn irgendein Call-of-Duty-Entwickler mir »Boots on the Ground«-Gameplay und eine fesselnde Story versprochen hat, dann könnte ich mir davon mittlerweile wahrscheinlich einen Abendkurs in PR-Sprech leisten. Geliefert wurde stattdessen meist unterhaltsames, aber belangloses Krachbumm-Kino. Mit den Jahren wird man als Redakteur umso resistenter gegen derlei Floskeln, und ich mahne auch jetzt zur Geduld: Wartet ab, ob Modern Warfare seinen Ambitionen gerecht wird. Besonders weil es sich an so heikle Darstellungen heranwagt.
Aber trotzdem bin ich mir sicher: Gerade wegen dieser Krachbumm-Vergangenheit ist es für Activision und Infinity Ward wirklich ein Wagnis, das 2019er Call of Duty auf diese Art zu enthüllen. Mit einer Mission, in der ich statt Schießereien die Flucht eines Kindes spiele. Und einer anderen, in der von Explosionen und Michael-Bay-Momenten weit und breit jede Spur fehlt.
Action-Spiele präsentieren sich häufig in lautstarken Übertreibungen, Modern Warfare macht es endlich mal anders. Statt eine einstudierte Rede vorzutragen, sitzt der Lead Designer auf einem Hocker vor den Journalisten und fragt uns nach unserer Meinung. Er spricht von den Fehlern der letzten Jahre, von den Hoffnungen und Sorgen, die das neue Modern Warfare begleiten. Da habe ich schon weit weniger überzeugende Präsentationen erlebt. Allerdings habe ich vom eigentlichen Shooter-Gameplay bisher auch kaum etwas gesehen.
Es verbleiben also viele Konjunktive: Sofern das gesamte Spiel mit dem mithalten kann, was ich bisher gesehen habe, sofern die Geschichte ihrer Materie gerecht wird, sofern das Gameplay zumindest ein paar neue Ideen hervorbringt, könnte Modern Warfare für mich das spannendste Call of Duty seit langer, langer Zeit werden. Ich mochte die Serie immer dann am liebsten, wenn sie den Spec-Ops-Enthusiasten, den Rainbow-Six-Liebhaber in mir ansprach. 2019 zielt Call of Duty dort genau ins Schwarze. Mal abwarten, ob es trifft.
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