Wir haben die Beta von Modern Warfare gespielt und stellen fest: CoD bleibt CoD

Der Multiplayer-Modus zeigt in der PC-Beta die alten Stärken der CoD-Serie, aber auch weniger Innovation, als wir uns gewünscht hätten.

Wir haben Call of Duty: Modern Warfare in der Beta gespielt und geben ein erstes Fazit zum Multiplayer-Shooter ab. Wir haben Call of Duty: Modern Warfare in der Beta gespielt und geben ein erstes Fazit zum Multiplayer-Shooter ab.

Die Beta von Call of Duty: Modern Warfare ist (zumindest für Vorbesteller) angelaufen und Shooter-Fans stürzen sich auf den inzwischen 16. Hauptteil der Serie. Bei so vielen erfolgreichen Spielen und einer entsprechenden Fan-Basis haben Spieler natürlich gewisse Erwartungen an CoD MW.

Wir haben reingespielt und überprüft, ob Fans ihr gewohntes CoD-Gameplay bekommen oder auch Freunde von taktischen Shootern wie Rainbow Six: Siege oder Insurgency: Sandstorm auf ihre Kosten kommen können. In unserem ersten Fazit zur Beta von Modern Warfare geben wir also eine Einschätzung ab, welche Informationen sich über die Vollversion des Multiplayer bereits ableiten lassen. Und klären dabei, ob das neue Call of Duty das CoD-Rad neu erfindet oder doch bekannte Rösser vor den Karren spannt.

Was wir gespielt haben: Für das erste Beta-Fazit zu CoD Modern Warfare haben wir 4 Stunden in den Multiplayer-Modi Team Deathmatch, Herrschaft, Hauptquartier, Cyber-Angriff und Feuergefecht verbracht. In dieser Zeit haben wir es auf Level 14 geschafft, das Waffenschmied-Feature freigeschaltet und einige Waffen-Modifikationen ausprobiert.

Gewohnter Rhythmus

Seit Call of Duty 2 anno 2005 erscheint jedes Jahr ein neues CoD, aber diesen Rhythmus meinen wir mit der Zwischenüberschrift nicht. Vielmehr ist der gewohnte Spielrhythmus gemeint, den wir zuletzt in Black Ops 4 erlebt haben. Wenn man den Dreh einmal raus hat, agiert man eher instinktiv und muss nicht mehr wirklich innehalten und überlegen.

Nach kurzer Zeit haben wir uns in Modern Warfare an das Waffen-Handling und die neuen Umgebungen der Maps gewöhnt und wir fühlen uns wieder stärker an das typische »Run&Gun-Gameplay« der CoD-Serie erinnert. So bewegen wir uns häufig schnell fort und verlassen uns auf unsere Reflexe, anstatt mit Bedacht zu agieren und taktisch vorzugehen. Allzu aggressives Vorgehen ist aber in Modern Warfare nicht immer die beste Wahl.

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Taktische Spielweise oft sinnvoll

Modern Warfare bietet außerdem die Möglichkeit, vorsichtiger und allgemein taktischer zu spielen. Dafür haben wir zuvor die Musik komplett ausgeschaltet und die Ansager-Stimmen auf 15 Prozent reduziert. So kommt das tolle Sounddesign richtig zur Geltung und wir können uns viel stärker auf unser Gehör verlassen, um Gegner zu orten.

Da bei Weitem nicht jeder von dieser lauernden Spielweise Gebrauch macht, lassen sich so auch ordentliche Erfolge erzielen, besonders gegen Spieler, die Run&Gun vorziehen. Die besten Reflexe helfen eben nicht, wenn wir im Rücken auftauchen oder mit angelegter Waffe hinter einer Ecke warten.

Dadurch, dass Entwickler Infinity Ward das bei Vorgängern verwendete Prinzip der drei Lanes bei CoD MW über Bord geworfen und stattdessen auf ein asymmetrisches Map-Layout setzt, ergeben sich auch neue taktische Möglichkeiten. So sind manche Ecken einfacher zu halten, da nicht von allen Seiten Gegner-Beschuss möglich ist. Dies kann man auf der anderen Seite auch negativ auslegen, da Kämpfe in unterschiedlichen Bereichen der Map nun gefühlt schwieriger ausfallen können.

Mit angehobener Waffe während des Taktik-Sprints brauchen wir länger, um den ersten Schuss abgeben zu können. Mit angehobener Waffe während des Taktik-Sprints brauchen wir länger, um den ersten Schuss abgeben zu können.

Das neue Super-Sprint-Feature wirkt sich zudem positiv auf taktisches Gameplay aus. Obgleich die Sprintout-Zeit hierbei deutlich länger ausfällt als beim konventionellen Rennen, kann der Taktik-Sprint sehr hilfreich sein. Vor allem defensiv zur Flucht aus einer kritischen Situation oder offensiv zum Überbrücken offener Gebiete eignet sich der schnelle Sprint gut.

Als besonderes Highlight für Taktiker haben wir den neuen 2v2-Modus Feuergefecht (Gunfight) erlebt. Hier sind die Runden kurz und jeder Fehler kann im Tod enden. Deshalb haben wir uns hier besonders vorsichtig bewegt und mit Ruhe und Geduld oft größere Erfolge erzielt als mit aggressivem Druck.

Call of Duty: Modern Warfare - 5 Minuten reines Gameplay aus dem 2v2-Modus Gunfight Video starten 5:41 Call of Duty: Modern Warfare - 5 Minuten reines Gameplay aus dem 2v2-Modus Gunfight

Der Engel steckt im Detail

Call of Duty: Modern Warfare schafft die manuelle Heilungs-Mechanik aus Black Ops 4 ab. Wir haben in CoD MW also keine Spritzen mehr, um unsere Gesundheit jederzeit binnen Sekunden vollständig zu regenerieren. Stattdessen dauert es eine gewisse Zeit, bis unsere HP-Punkte von allein beginnen, sich zu regenerieren. Das bringt Spieler, die viel Schaden kassiert haben, in eine defensive Situation und eröffnet Angreifern immerhin ein Zeitfenster, um den Job zu Ende zu bringen.

Das komplementiert sich gut mit der im Vergleich zu Black Ops 4 spürbar kürzeren Zeit bis zum Tod (TTD). Wenige Treffer reichen aus, um das Zeitliche zu segnen, was wiederum eher eine defensivere Spielweise begünstigt. Wir überlegen in CoD MW lieber zweimal, ob wir uns in eine gefährliche Situation begeben, da wir uns verwundbarer fühlen.

Dennoch bleibt Modern Warfare im Kern ein reinrassiges CoD: In der direkten Konfrontation entscheiden Reflexe, Situationen sind oft chaotisch und das Movement allgemein schnell und hektisch. Wenn man die Mechaniken aber richtig zu nutzen weiß, kann man mit gelegentlichen taktischen Manövern durchaus Erfolge erzielen.

Das Waffengefühl bei Call of Duty: Modern Warfare ist herausragend. Das Waffengefühl bei Call of Duty: Modern Warfare ist herausragend.

Wuchtige Waffen

An dieser Stelle wollen wir noch ein Lob an das Waffen-Gefühl in Call of Duty: Modern Warfare aussprechen. Alle Waffen, die wir bisher spielen konnten, fühlen sich sehr wuchtig an, was sowohl an den klasse Soundeffekten als auch den authentisch wirkenden Animationen liegt.

Zudem fühlen sich die Waffen merklich unterschiedlich an, was Rückstoß-Verhalten, Feuerrate und Genauigkeit betrifft. Durch das Verwenden des Waffenschmied-Features lassen sich Modifikationen anbringen, die nochmal ein etwas anderes Spielgefühl erzeugen.

Allerdings sollte man CoD Modern Warfare nicht mit einem Hardcore-Shooter verwechseln, bei dem Feuerstöße meistens die beste Wahl sind, um das Schussbild zu kontrollieren. Zwar fühlt sich der Rückstoß und das damit einhergehende Verreißen stärker an als im Vorgänger Black Ops 4 - trotzdem lässt es sich mit etwas Übung bei den meisten Waffen relativ einfach kontrollieren. Dauerfeuer ist also in CoD MW weiterhin auch bei mittleren Distanzen die effektivste Art zu schießen.

Wir können also festhalten, dass sich die Waffen in CoD MW durchaus etwas anspruchsvoller spielen als im Vorgänger Black Ops 4. Spieler von Hardcore-Shootern oder Militär-Simulationen wie Squad oder Arma 3 werden es doch eher als einfach empfinden. Es bleibt allerdings durchaus nachvollziehbar, dass Infinity Ward die eigene Fan-Basis nicht mit Innovationen erschlagen will, siehe ehemals fehlende Minimap.

Mehr zur CoD-Beta

Die Beta zu Call of Duty: Modern Warfare für Vorbesteller ist in vollem Gange. Ab Samstag, den 21. September ist die Testphase dann für alle interessierten PC-Spieler zugänglich.

In unserer Übersicht findet ihr alles, was ihr zur Beta von Modern Warfare wissen solltet. Warum GameStar-Redakteur Phil die Crossplay-Funktion in CoD Modern Warfare als »perfekt« bezeichnet, lest ihr hier:

Meinung: CoD Modern Warfare macht Crossplay perfekt

Endlich auch für PC: Trailer zur 2. Beta von CoD Modern Warfare Video starten 0:40 Endlich auch für PC: Trailer zur 2. Beta von CoD Modern Warfare

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