Star Wars: KOTOR 2 - Mehr als nur Bug-Fixing: Wie ein Mod-Team den Nachfolger rettete

Wer heutzutage Star Wars: Knights of the Old Republic 2 spielen will, kommt an der Restored Content Mod kaum vorbei. Wir erklären, wie das Projekt entstand.

Dank den Fans von Kotor 2 könnt ihr das Rollenspiel heutzutage in seiner vollen Gänze bewundern. Dank den Fans von Kotor 2 könnt ihr das Rollenspiel heutzutage in seiner vollen Gänze bewundern.

Korrektur: Anfänglich schrieben wir, dass Gamasutra diese Geschichte "Jetzt" erzählte. Sie stammt jedoch bereits aus dem Jahr 2015. Durch den Star-Wars-Tag ist sie derzeit jedoch wieder relevant. Wir haben den Fehler korrigiert und danken für den Hinweis.

Zu seinem Release im Jahr 2005 erhielt Star Wars: Knights of the Old Republic 2 - The Sith Lords viele positive Kritiken. Doch gravierende Bugs und das unvollständig wirkende Ende hinterließen einen etwas faden Geschmack im Mund. Dadurch bleib den meisten Fans vor allem der Vorgänger im Gedächtnis.

Modder geben sich mit einem »Hätte bessern sein können« aber selten zufrieden. Stattdessen sagen sie sich »Lasst es uns besser machen!«. Und so entstand die Mod »The Sith Lords Restored Content Mod« (TSLRCM). Gamasutra erzählte die Geschichte zu dem Projekt, die wir euch passend zum Star-Wars-Tag nicht vorenthalten wollen.

Wer sie noch nicht kennt, für den ein kurzer Abriss:

  • TSLRCM stellt viele entfernte Inhalte von KOTOR2 wieder her
  • Zu diesen zählen unter anderem: Dialoge und Quests, neue Gebiete, HK-50-Fabrik auf Telos, Teammitgliedern Lichtschwertformen beibringen.
  • Auch Fehlerbehebungen sind Teil des Projekts.
  • Nicht alle gefundenen Inhalte stellte man wieder her. Zu einigen gibt es zu wenig Material in den Dateien, andere passen nicht zur Story des Spiels und widersprechen dieser.
  • TSLRCM ist nicht zu verwechseln mit dem 2010 eingestellten »Sith Lords Restoration Project« von Team Gizka.
  • Ihr könnt die Mod mit einem Klick im Steam Workshop herunterladen.
  • Es gibt eine speziell angepasste Version von TSLRCM für die Android-Version von KOTOR2

Projekte wie TSLRCM gibt es nicht nur für Star Wars. Nicht selten finden sich engagierte Fans, die ihre Lieblingsspiele noch über Jahre aktuell halten und Remaster oder gar Remakes entwickeln. Einige entsprechende Projekte findet ihr im folgenden Artikel:

»Wir wollten den Spielern geben, was Kotor 2 hätte sein sollen«

Die erste Version veröffentlichten die beiden Modder Zbigniew Staniewicz und Darth Stoney bereits im Jahr 2009 als Beta. Später stieß noch Hassat Hunter hinzu. Seinerzeit basierte das Projekt zu großen Teilen auf der Nachforschung anderer Mitglieder der Community. Der ursprüngliche Plan des Teams wurde jedoch immer größer, als sie auf immer mehr und mehr geschnittene Inhalte in den Dateien stießen.

Schließlich war ihr Ziel, nicht einfach nur die geschnittenen Inhalte wieder hinzuzufügen. Stattdessen wollte man die Bugs beheben und mit der Mod eine Version von Kotor 2 veröffentlichen, die sich die Modder selbst immer wünschten. Die bezeichnen sie als »das, was Kotor 2 hätte sein sollen.«

Hierfür mussten sie auch in die Gefilde des Spieldesigns vorstoßen, stets auf dem ursprünglichen Werk von Entwickler Obsidian Entertainment aufbauend. Als Beispiel nennen sie die Fabrik der HK-Droiden. In einer frühen Betaphase konnte man die komplett ohne Kämpfe beenden. Das war den Aussagen der Modder zufolge nicht nur langweilig, sondern passte auch nicht zur Geschichte der Attentäter-Droiden. Deswegen folgten weitere Anpassungen, die sich mehr am restlichen Design orientieren.

Making of Star Wars: Knights of the Old Republic - So entstand der Vorgänger

Selbst der Designer von Kotor 2 ist interessiert

Lead Designer von Kotor 2 war Chris Avellone - heutzutage bekannt für seine Differenzen mit Obsidian Entertainment und seine Arbeit als Story-Autor von Star Wars Jedi: Fallen Order. Selbst ihn interessiert das TSLRCM-Projekt und er kommentiert deren Fortschritte.

Besonders erfreut ist er darüber, dass die Spieler jetzt die bereits erwähnte Droidenfabrik besuchen können. Er wollte stets, dass man eine große Konfrontation mit den auf HK-47 basierenden Attentätern hat und sich darüber freuen kann, im späteren Spielverlauf das Blatt zu wenden. Er sagt weiter, dass er das Team respektiert und die Mod als solches liebt. Selbst fühle er sich zudem nicht so, als könne er ein Spiel jemals besitzen. Vielmehr sollte man sie teilen und jeder soll sie verbessern können. So bleiben Spiele Avellone zufolge lebendig.

Star Wars: Knights of the Old Republic 2 - The Sith Lords - Test-Video Video starten PLUS 9:09 Star Wars: Knights of the Old Republic 2 - The Sith Lords - Test-Video

Und auch Aspyr Media - bekannt für ihre Ports von Spielen - kannten die Mod. Deren Produktmanager Michael Blair war der Meinung, TSLRSM zum Re-Release von Kotor 2 auf Steam im Workshop zu haben, wäre ein wichtiges Feature. Deswegen stellte Aspyr Kontakt mit dem Team her und half ihnen dabei, die Mod im Steam Workshop zu veröffentlichen.

Auch bei den Fans beliebt

Seit ihrem Release im Jahr 2015 ist die TSLRCM-Mod die bisher beliebteste Fanerweiterung für Kotor 2 überhaupt und erreicht ganze fünf von fünf Sternen bei den Nutzerbewertungen in Steam. Die aktuellste Version erschien im Juni 2016.

Zudem gibt es noch eine weitere Version, die erst im Juni letzten Jahres veröffentlicht wurde. Die integriert das Mod-Projekt zusammen mit M4-78EP. Bei letzterer handelt es sich um eine Erweiterung, in der ihr den Planeten M4-78 besuchen könnt. Hier findet ihr nicht nur Master Vash, sondern beeinflusst auch die anderen Gebiete des Spiels.

In Sachen Nachfolger für Kotor 2 sieht es übrigens schlecht aus. Bioware versuchte anscheinend die Arbeiten an Kotor 3 zu beginnen, hatte bisher aber noch »kein Glück« gehabt. Derweil kamen erst im April neue Informationen ans Licht, wie es im dritten Teil weitergegangen wäre. So hättet ihr gegen uralte Sith-Lords gekämpft und in deren Psychen eindringen können. Schon die Spielwelt hätte deren macht wiederspiegeln sollen.

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