Fazit: Total War Saga: Thrones of Britannia im Test - Episch und primitiv wie das Mittelalter

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Fazit der Redaktion

Maurice Weber
@Froody42
Thrones of Britannia macht es mir nicht leicht - gerade, weil es mir alles viel zu leicht macht! In den ersten Stunden war ich richtig begeistert von dieser Rückkehr ins Mittelalter. Das ist einfach meine liebste Epoche, und Thrones of Britannia setzt sie enorm liebevoll um. Es spielt sich nach Warhammer auf der einen Seite angenehm klassich, traut sich auf der anderen Seite aber richtig gelungene Innovationen wie das Rekrutierungssystem und die Siegbedingungen. Tolle Mischung!

Aber dann sitze ich irgendwann da und muss feststellen: Gerade bin ich richtig gelangweilt. Ich klicke meine Armeen ohne jeden ernsthaften Widerstand durch ein feindliches Imperium nach dem anderen und stoße nicht auf die geringste Herausforderung! Nicht einmal gegen die stärksten Fraktionen! Die KI kommt schlichtweg überhaupt nicht klar mit den neuen Mechaniken und den ständigen Mehrfrontenkriegen und verheizt ihre Armeen völlig verantwortungslos. Und das nimmt nicht nur einigen der besten Mechaniken ihren Reiz, es betont auch die Schwächen des Spiels noch stärker - wenn der Krieg mich nicht fordert, bleibt ja nur noch die Wirtschaft, und die ist diesmal einfach viel zu seicht.

Ich hatte trotzdem einigen Spaß mit Thrones of Britannia. In seinen besten Momenten brennt es fantastische Belagerungsschlachten ab, und viele der Spielmechaniken halte ich für einen spannenden Schritt nach vorne für Total War. Aber ich hoffe dringend, dass die Entwickler an der KI noch schrauben. Erst dann könnte das Spiel auch sein volles Potenzial entfalten.

Jochen Redinger
@GuetigerGott
Thrones of Britannia fühlt sich für mich wie eine gut gemachte Mod an - und hat mich deshalb wesentlich mehr gepackt als beispielsweise Rome 2 in der Vanilla-Fassung. Während das Gameplay an vielen Stellen entschlackt wurde wie beim Wegfall der Agenten oder Handelsverträge, geht es an anderen mehr in die Tiefe, etwa bei der Loyalitätsverwaltung meiner Adligen, beim Versorgungssystem der Armeen und Provinzen oder in der Schlacht, wo zahlreiche kleine Details wie die vor Speerwällen scheuenden Pferde mich mehr fordern als einfach immer mehr und größere Schlachten zu schlagen.

Dazu kommen die dynamischeren Kampagnen, die mich mit Dorferoberungen und vielen Events ab Runde eins immer in Bewegung halten. Leerlauf und »Sparphasen«, mit denen ein Total-War-Spiel vor allem mit kleineren Fraktionen traditionell beginnt, gibt's hier nicht, weil ich immer handlungsfähig bin. Schade nur, dass die KI, ohnehin nicht das Aushängeschild der Serie, mit den Neuerungen nur schlecht zurechtkommt. Deren Mini-Fraktionen vernichten sich im Takt der Jahreszeiten, vermeiden selbst überlegen oft die Schlacht, weichen stattdessen lieber auf weniger befestigte Nachbargebiete aus und bringen sich damit im wahrsten Sinne des Wortes um Haus und Hof - das wäre doch mal der Ansatzpunkt für eine clevere KI-Mod!

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