In der Kampagne von Anthem gelangt ihr irgendwann an einen Punkt, wo ihr zum Weiterkommen die sogenannten »Herausforderungen der Legionäre« meistern müsst. Hinter dem pompösen Namen verbirgt sich allerdings eine recht simple Grind-Quest: Töte 15 Gegner, sammle 20 Ressourcen und so weiter. Zum Release sorgte diese Gräber-Quest für recht viel Ablehnung in der Community. Und offenbar nicht nur da.
Ein Enthüllungsreport von Kotaku, der unter anderem auch auf die problematischen Crunch-Zustände bei Bioware eingeht, erklärt interessante Hintergründe dieser umstrittenen Mission. Dazu bezieht sich der Bericht auf die Aussagen diverser Mitarbeiter von Bioware und glaubt man diesen Quellen, dann wollten die Entwickler mit der Gräber-Quest tatsächlich in erster Linie Spielzeit strecken.
Im Zuge der Entwicklung merkte Bioware nämlich, dass Anthem zum vereinbarten Release-Termin mit deutlich weniger Inhalt ausgeliefert würde, als man ursprünglich angedacht hatte. Deshalb musste kurzfristig umdisponiert werden: Die Gräber-Challenge sollte die Leute durch diverse Open-World-Beschäftigungen länger in der Kampagne halten.
Ursprünglich sollte die Quest sogar noch länger werden. Der Report berichtet, dass der erste Entwurf der Legionärs-Herausforderung sogenannte »Time Gates« enthielt. Wie bei einem Mobile-Spiel hätte man also eine gewisse Zeitspanne abwarten müssen, um die einzelnen Challenges absolvieren zu können. »Diese Mission war sogar intern bei Bioware umstritten«, heißt es. »Sie existierte zweifellos, um das Spielertempo zu drosseln.«
Mehr zum Enthüllungsreport: Bioware reagiert auf Kritik und sorgt für Enttäuschung
Bei der Entwicklung von Anthem gab es laut Report große Probleme. Zur Ankündigung auf der E3 2017 existierte im tatsächlichen Build des Spiels gerade mal eine Mission, sofern man den Quellen Glauben schenkt. Bis zum Release im Februar 2019 entstand für das Bioware-Team folglich ein ganz schön heftiger Spurt, die Inhalte rechtzeitig fertig zu bekommen.
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