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Fallout 4 - Niedrige bis sehr hohe Details im Grafikvergleich
Umfangreiche Rollenspiele wie Fallout 4 beziehen ihren Spielspaß und ihre Faszination aus der Spielwelt, den Charakteren und der Geschichte, die sie erzählen - da steht die Optik für viele erstmal hintenan. Dennoch gab es im Juni nach dem ersten Trailer von Fallout 4 zahlreiche Stimmen, die die schlechte Grafik des Blockbusters kritisierten. Kaum verwunderlich, schließlich war mit Witcher 3 im Mai ein ebenfalls riesiges und komplexes Rollenspiel erschienen, das neue Grafik-Maßstäbe in diesem Genre gesetzt hat.
Und obwohl die optischen Unterschiede zwischen dem Fallout-4-Trailer und dem sieben Jahre alten Vorgänger für manche erst auf den zweiten Blick zu erkennen waren, reagierte Bethesda mit Unverständnis für die Kritik. Die Entwickler und der Publisher verteidigten die Optik von Fallout 4 und beteuerten, dass der Titel beim Spielen »fantastisch« aussähe. Jetzt ist das Endzeit-Spiel erschienen und unsere Meinung steht: Fallout 4 sieht nicht »fantastisch« aus.
Zwar gelingt es Fallout 4 oft, eine sehr stimmige Spielwelt zu erschaffen und dank der stark überarbeiteten Creation Engine aus Skyrim und den zahlreichen neuen Effekten setzt es sich grafisch auch klar von Fallout 3 ab – besonders bei den Texturen und den Animationen schwächelt die Grafik-Engine aber und ist nicht ganz auf dem technischen Stand der Dinge.
Die offiziellen Systemanforderungen fallen dennoch relativ anspruchsvoll aus, vor allem bei der empfohlenen Hardware. Bethesda verlangt nach einem flotten Mehrkern-Prozessor und einer starken Grafikkarte. Wie die Performance-Tabelle am Ende dieses Artikels zeigt, ist das Spiel aber auch mit etwas langsamerer Hardware durchaus noch sehr gut spielbar.
Offizielle Systemanforderungen
Minimal:
Windows 7/8/10 (64 Bit zwingend nötig)
Intel Core i5 2300 2.8 GHz / AMD Phenom II X4 945 3.0 GHz
8,0 GByte RAM
30 GByte Festplattenspeicher
Nvidia GTX 550 Ti 2,0 GByte / AMD Radeon HD 7870 2,0 GByte
Empfohlen:
Windows 7/8/10 (64 Bit zwingend nötig)
Intel Core i7 4790 3.6 GHz/AMD FX-9590 4.7 GHz
8,0 GByte RAM
30 GByte Festplattenspeicher
NVIDIA GTX 780 3,0 GByte / AMD Radeon R9 290X 4,0 GByte
Die neue, alte Engine
Fallout 4 basiert auf der von Bethesda programmierten Creation Engine, die auch schon in The Elder Scrolls 5: Skyrim zum Einsatz kommt. Allerdings wurde das Grafikgerüst seitdem kräftig umgebaut und optimiert. Laut den Entwicklern wurde als erstes ein »physically based deferred renderer« ergänzt. Das Visualisierungs-Programm erlaubt es, mehr dynamische Lichtquellen ins Spiel zu integrieren, und die Beleuchtung ist tatsächlich eine der großen Stärken des Spiels. Außerdem sind dadurch realistischere Texturen von Material-Oberflächen möglich, durch die sich Charaktere und Objekte organischer in die Spielwelt einfügen. Das soll auch durch die verbesserten Reflexionen gelingen, die im Licht etwa Metall anders erstrahlen lassen als Holz.
Daneben wirken sich durch die neue Render-Methode auch Wettereffekte stärker auf die Optik des Spiels aus. So können jetzt Oberflächen etwa durch Regen nass werden und entsprechend anfangen zu glänzen. Für zusätzlichen Realismus sorgt ein Physik-Modul: Stoff, Haare, Bäume und Grass bewegen sich je nach Windstärke.
Im Vergleich zu Skyrim wurde die Creation Engine für Fallout 4 noch um einige neue Post-Processing-Techniken ergänzt. Die sollen die Spielwelt dynamischer und eindrucksvoller erscheinen lassen. Dazu zählt unteranderem SSAO (Screen Space Ambient Occlusion), auch Umgebungsverdeckung genannt. Die Technik verpasst Objekten indirekte Schatten und sorgt so für einen deutlich plastischeren Look, den wir in aktuellen Spielen und auch in Fallout 4 nicht mehr missen wollen. Bewegungsverzerrung, Tiefenunschärfe, neue Shader (Haut und Haare) und einige weitere Effekte polieren die Optik ebenfalls auf.
Besonders viel Wert haben die Entwickler auf die Lichtstimmung gelegt. Natürlich gibt es auch in Fallout 4 wieder einen dynamischen Tag-Nacht-Wechsel, je nach Tageszeit verändern sich die Farben einer Szenerie. Um die unterschiedlichen Lichtstimmungen möglichst naturgetreu einzufangen, setzt Fallout 4 auf volumetrische Beleuchtung. Hierfür haben die Entwickler laut eigener Aussage eng mit Nvidia zusammengearbeitet. Die Technologie zur Berechnung der auch »God Rays« genannten volumetrischen Lichtstrahlen nutzt Hardware-Tessellation und wird entsprechend komplett von der Grafikkarte übernommen. Trotz der Kooperation mit Nvidia soll Fallout 4 jedoch keine Plattform benachteiligen und sowohl auf Geforce- als auch Radeon-Karten gleich gut laufen.
Ob das der Fall ist und wie sich die zahlreichen Neuerungen der Engine auf die Optik und die Performance von Fallout 4 auswirken, sehen Sie in unserem Grafikvergleich und der Technik-Tabelle im Fazit.

Für das Wasser gibt es keine eigene Grafikoption in Fallout 4. Aus der Distanz sieht es teils sehr schlecht aus...
Schwankende Hardware-Anforderungen
Wie viel fps Ihr PC in Fallout 4 erreicht, hängt nicht nur stark von Ihrer Hardware ab, sondern auch von der momentanen Szene. Untertags in freier Natur sind die fps am niedrigsten, nachts und in Städten deutlich höher. Dadurch kann es sein, dass das Spiel im einen Moment ruckelt, während es kurze Zeit später wieder absolut flüssig läuft.
Für die Erstellung der Techniktabelle (siehe Fazit-Seite) haben wir uns deshalb dazu entschieden, eine vergleichsweise anspruchsvolle Szene am Tag und am Wasser zu verwenden. Dadurch können Sie sicher sein, dass das Spiel jederzeit flüssig läuft, falls Ihre Hardware das gemäß der Tabelle in den genannten Einstellungen zulässt. Wer mit gelegentlichen Rucklern in anspruchsvolleren Szenen leben kann, der darf seinen PC also tendenziell sogar eine Stufe höher einsortieren.
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