SteamOS ist noch nicht tot: Valve aktualisiert sein Betriebssystem

Steam will hoch hinaus. Statt nur Spiele zu verkaufen, will es eine Alternative zu Windows werden. Valve setzt das Projekt SteamOS jetzt fort.

Mit SteamOS will Valve seine Distributionsplattform zu einer Windows-Alternative machen. Mit SteamOS will Valve seine Distributionsplattform zu einer Windows-Alternative machen.

SteamOS war ursprünglich das geplante Betriebssystem für die mittlerweile eingestellten Steam Machines. Doch bei Valve tut sich etwas: Der für Steam und Half-Life bekannte Entwickler hat das erste mal seit einem Treiberupdate im Jahr 2019 wieder etwas an seinem eigenen OS geändert.

Woran arbeitet Valve? Der bei Valve angestellte Entwickler Pierre-Loup Griffais hat einige 2018 eingestellte Arbeiten am Compositing Window Manager von SteamOS fortgesetzt. Die Änderungen sind so umfangreich, dass er dem Feature einen eigenen Namen gibt: Gamescope. Die Aufgabe eines solchen Managers ist es, Anwendungen einen Off-Screen Buffer für jedes Fenster zu geben. Sie können jedoch noch zusätzliche Berechnungen durchführen und zum Beispiel Effekte hinzufügen.

Was macht Gamescope? Griffais erklärte bereits, was genau Gamescope macht und wie es funktioniert. Zusammengefasst macht es das selbe wie der alte Window Manager, jedoch mit weniger Latenz. Seine genaue Erklärung dürfte vor allem für technisch versierte Nutzer interessant sein:

"- It's getting game frames through Wayland by way of Xwayland, so there's no copy within X itself before it gets the frame.
- It can use DRM/KMS to directly flip game frames to the screen, even when stretching or when notifications are up, removing another copy.
- When it does need to composite with the GPU, it does so with async Vulkan compute, meaning you get to see your frame quick even if the game already has the GPU busy with the next frame.

It also runs on top of a regular desktop, the 'nested' usecase steamcompmgr didn't support.

- Because the game is running in its own personal Xwayland sandbox desktop, it can't interfere with your desktop and your desktop can't interfere with it.
- You can spoof a virtual screen with a desired resolution and refresh rate as the only thing the game sees, and control/resize the output as needed. This can be useful in exotic display configurations like ultrawide or multi-monitor setups that involve rotation.

The features of that second part are working, but aren't exposed to the user yet."

Es wird vermutet, dass diese Änderungen mit der Steam Linux Runtime von Valve zusammenhängen. Diese kann Spiele in einem seperaten und vom Betriebssystem isolierten Container starten. Das erlaubt es Valve, Steam-Spiele auf den verschiedensten PCs in der selben Umgebung auszuführen.

Wieso arbeitet Valve plözlich wieder an SteamOS?

SteamOS ist eine eigene Distribution des offenen Betriebssystems Linux. Dass Valve die Arbeiten daran wieder aufgenommen hat, ist kein Zufall. Denn eine Alternative zu Windows zu bieten, hat das Unternehmen nie wirklich aus den Augen verloren.

Proton ist der neue Anstoß: Ein Problem von Linux als Betriebssystem für Spieler ist stets die mangelnde Kompatibilität von Spielen. Gerade große Publisher portieren ihre Titel häufig nicht auf Linux. Ende 2018 veröffentlichte Valve eine Lösung für das Problem: Proton. Dabei handelt es sich um eine Kompatibilitätsebene die auf dem Projekt Wine basiert. Kurz gesagt erlaubt die es, dass ihr Windows-Spiele ganz bequem auch unter Linux starten könnt.

Das Unterfangen ist von Erfolg gekrönt. Auf der Webseite Protondb.com könnt ihr eine Liste von Spielen einsehen, die nachweisbar über Proton auch unter Linux laufen. Jedes einzelne erhält dabei ein eigenes Ranking von Platinum (läuft ohne Zutun des Nutzers wie unter Windows oder besser) bis hin zu Broken (Selbst mit Workarounds startet das Spiel nicht oder ist unspielbar). Von 11.208 gemeldeten Titeln funktionieren laut der Datenbank 6.502. Darunter sind AAA-Spiele wie Monster Hunter World und auch manche Steamfremde Titel wie Star Citizen lassen sich über Proton starten.

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