Seite 6: Die 100 besten Shooter - Platz 1 steht fest und damit der beste Shooter aller Zeiten

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Inhaltsverzeichnis

50. Hexen 2

Entwickler: Raven Software
Publisher: Activision
Release: August 1997

Natalie Schermann: Hexen 2 war wahrscheinlich mein allererstes Videospiel überhaupt - und mit dafür verantwortlich, dass meine Liebe für das Hobby entflammen konnte. Gespielt habe ich es aber nie selbst, dafür hatte ich zu viel Angst. Ich war nämlich fünf. 

Das hielt mich natürlich nicht davon ab, meinem Papa Abend für Abend fasziniert über die Schulter zu blicken und alles mit großen Augen aufzusaugen. Besonders das mystische Setting, das verwinkelte Leveldesign der Dungeons und die mythologischen Kreaturen haben es mir angetan. Stundenlang habe ich im Handbuch zum Spiel rumgeblättert und die Beschreibungen zu den Waffen, Klassen und Gegnern auswendig gelernt. 

Der Quake- und Heretic-Nachfolger behielt zwar das bekannte Shooter-Spielprinzip, fügte dem Ganzen aber auch ein Quäntchen Rollenspiel-Elemente hinzu. So hatte jede Klasse (Paladin, Assassine, Crusader und Necromancer) nicht nur einen bestimmten Spielstil, sondern konnte auch noch mit Stats verbessert werden. Die Kirsche auf der Sahnetorte stellten für mich die komplexen Rätsel dar - da konnte ich meinem Papa nämlich auch helfen!

Erst vor Kurzem habe ich mir Hexen 2 auf Steam in einem Sale gekauft, mich aber bisher noch nicht rangetraut aus Angst, meine nostalgischen Erinnerungen zu verklären. Während ich diesen Text aber so tippe, bekomme ich doch große Lust, durch alt-ägyptische Katakomben zu schlendern und Monster mit meinem Set-Stab in die Unterwelt zu befördern!

Trivia:

  • Für den Necromancer war mal eine Fähigkeit angedacht, die Leichen wiederbeleben und als Minions an seine Seite stellen konnte. Diese wurde aus Zeitmangel bei der Entwicklung entfernt.
  • Nach Heretic und Hexen sollte das dritte Spiel der Serpent Riders-Trilogie eigentlich Hecatomb werden und neun Charakter-Klassen aus D&D haben. Das Spiel wurde mit Activisions Übernahme von Raven Software verworfen. An seiner Stelle erschienen später Hexen 2 und Heretic 2, die noch ein paar einzelne Elemente von Hecatomb aufweisen.


49. Gears of War 2

Entwickler: Epic
Publisher: Microsoft Game Studios
Erschienen: November 2008

Sören Diedrich: Nachdem das erste Gears of War noch stellenweise etwas unausgereift wirkte, feuerte der Nachfolger von Sekunde eins an aus vollen Rohren. Die Handlung knüpft an den Vorgänger an und ist deutlich spannender erzählt. Aber ihr seid nicht in einer Shooter-Rangliste, um was über die Story zu erfahren, nicht wahr?

Gears of War 2 ist brachial. Wenn ich dieses Spiel zocke, wird in meinem Kopf immer harter Metal abgespielt. Alles hieran schreit »Testosteron«. Die Kerle sind dick, die Waffen sind dicker, das Spektakel ist einfach nur noch fett. Heute wirkt es vielleicht nicht spektakulär, aber damals war das Deckungs-Gameplay noch unverbraucht und fesselnd.

Das Spiel bietet einfach mehr vom Guten: mehr Waffen, mehr Levels, mehr Handlung (ja, die ist sogar echt gut), mehr Gegnertypen. Besonderen Spaß hatte ich immer daran, verletzte Widersacher vom Boden aufzuklauben und als gerade noch so lebenden Schutzschild zu nutzen. Fies aber auch ungemein spaßig!

Ich habe das Spiel damals im Koop mit einem Kumpel gespielt und danach sind wir tagelang nur noch breitbeinig herumgelaufen. Gears of War 2 würde Tim Taylor, dem Heimwerkerkönig, richtig gut gefallen.

Trivia:

  • Im Spiel versteckt sich ein Toaster, der einen unglaublich witzigen Dialog auslöst.
  • Heute kaum noch vorstellbar, aber für Microsofts Konsolenpläne galt der Xbox-Exklusivtitel damals als richtiger System-Seller.


48. Squad

Entwickler: Offworld Industries
Publisher: Offworld Industries
Erschienen: Dezember 2015

Phil Elsner: Was wäre, wenn Battlefield einfach komplett auf Realismus setzen würde? Squad lieferte auf diese Frage mit dem Early-Access-Start im Jahr 2015 eine Antwort, die noch heute nachhallt. Hier geht es nicht um schnelle Ballerei für zwischendurch, sondern um echtes Teamwork, um Kommunikation und um Geduld. Wer Bereitschaft für alle drei dieser Dinge mitbringt, erlebt in Squad dafür Gefechte, die es so nirgendwo anders gibt.

Die schiere Anspannung, wenn unser Trupp im Tal von MG-Feuer überrascht wird, der Medic einen Verwundeten versorgt und der Funker verzweifelt nach Luftunterstützung ruft, bis kurz darauf ein lauter Donnerknall von der Hügelspitze gegenüber schallt, dann ist das Squad-Feeling auf seinem absoluten Höhepunkt. Sowas funktioniert natürlich nur, wenn alles ineinander greift, wenn Anführer richtige Entscheidungen treffen und die Befehlskette funktioniert.

50 Spieler pro Team zu koordinieren ist keine leichte Aufgabe und Chaos bricht schnell aus. Wie bei anderen Hardcore-Shootern, ist es deshalb nötig, Squad zu erlernen, bevor man Situationen wie oben erleben kann. Hat man seine Rolle auf dem Schlachtfeld, das authentische Waffen-Handling und den Flow von Squad aber einmal verinnerlicht, entfaltet sich nach und nach eine Taktik-Sandbox von schier unendlicher Tiefe und voller spektakulärer Momente.

Ans Aufhören denken die Macher noch lange nicht: Seit 2015 verfeinert Offworld seine Simulation Update für Update mit immer neuen Features, Szenarien, Vehikeln und mehr. Und das zahlt sich aus: Die eingeschworene Squad-Community wächst und wächst.

Trivia:

  • Squad begann ursprünglich als Nachfolger von Project Reality, einer gefeierten Mod für Battlefield 2 mit Fokus auf besonders authentische Schlachten.
  • Der Name Offworld Industries kommt von der Cyberpunk-Mod Offworld: Fall of Mars für Battlefield 2. Die Gründer nennen unter anderem Blade Runner als Inspiration für das Projekt.
Squad füllt mit seinem bislang größten Update die Lücke, die Battlefield hinterlassen hat


47. Overwatch

Entwickler: Blizzard Entertainment
Publisher: Blizzard Entertainment
Erschienen: Mai 2016

Jesko Buchs: Endlich wieder ein guter Team-Shooter! Als Overwatch 2016 erschien, glaubte ich, einen würdigen Nachfolger für das altgediente Team Fortress 2 gefunden zu haben. Das Blizzard-Spiel brachte mit seinen schnellen 6vs6 Matches, befriedigenden Ultis und originellem Heldendesign alles mit, was was man für einen erfolgreichen Multiplayer-Titel brauchte. Mich nahm Overwatch damals regelrecht gefangen - und das, obwohl ich mitten in der Abiturvorbereitung steckte. Vielleicht wurde es also deswegen damals nur eine 2,6. Aber darum geht's hier nicht.

Zum Start lieferte Overwatch 21 bunte Helden, die alle mit verschiedenen mächtigen Fähigkeiten daherkamen. Alle konnten durch geschicktes Zusammenspiel ausgekontert werden; übermächtig war keiner. Mit seinen drei verschiedenen Gefechtsmodi Eskorte, Kontrolle und einer Kombination aus beidem erfand Overwatch das Shooter-Rad zwar nicht neu, konnte aber trotzdem einen unheimlichen Sog entfesseln, weil jedes Match anders ablief.

Leider blieb Overwatch nicht so gut, wie es zum Release mal war - das liegt auch an Designentscheidungen der Entwickler. Helden, die Blizzard nach Release in bester Absicht hinzufügte, warfen regelmäßig die existierende Meta um. Gerade für Feierabendspieler doof, denn die mussten sich alle paar Wochen wundern, warum ihre Strategien nicht mehr funktionierten und ständig irgendwas verändert wurde. In einem Versuch, die Matches ausgeglichener zu machen, führte Blizzard dann eine verbindliche Rollenwahl vor Matchbeginn ein - taktisches Switchen im Match wurde unmöglich, die Wartezeiten schossen in die Höhe. Auch die toxische Community wurde zum Problem.

Die Entwicklung des Nachfolgers/Updates Overwatch 2 war dann geprägt vom Sexismus-Skandal bei Blizzard und den Kündigungen einiger Top-Entwickler. Erst kürzlich wurde bekannt, dass die lange versprochenen Singleplayer-Features nun ersatzlos gestrichen werden. Momentan steht es also nicht gut um Overwatch. Schade, denn eigentlich hatte das Spiel bei Release das Zeug zu einem Hit, den man über Jahre hinweg hätte spielen können.

Trivia:

  • Der Treffersound in Overwatch ist das rückwärts abgespielte Öffnen einer Bierflasche. Sound-Designer Paul Lackey sagte, er habe ein Geräusch gesucht, das Spieler befriedigend finden. Und was ist da besser geeignet als ein Bier?...
  • Die Heldin Mercy wurde im Laufe der Jahre mehrfach umgebaut. Ihr ursprüngliche Ulti konnte auf einen Schlag bis zu 5 gefallene Teamkameraden wiederbeleben und damit ganze Matches drehen - laut Blizzard viel zu mächtig.
Die aktuellste Version von Overwatch im Test


46. Halo: Combat Evolved

Entwickler: Bungie
Publisher: Xbox Game Studios
Erschienen: November 2001

Jesko Buchs: Hach, was waren das für unbeschwerte Tage, als meine einzigen Sorgen lediglich aus nervigen Lehrern und nicht erledigten Mathe-Hausaufgaben bestanden. In dieser unbeschwerten Zeit, irgendwann in den späten 2000ern, saß ich regelmäßig bei meinem besten Kumpel daheim vor der Xbox. Der Grund: Halo: Combat Evolved. 

Der legendäre First Person Shooter, der 2001 für Microsofts erste Konsole erschien, revolutionierte das Genre. Mit knackigem Gunplay, schicker Grafik und einer genialen Sci-Fi-Story rund um Aliens, die die Menschheit bedrohen, trug Halo dazu bei, die Xbox zum Verkaufsschlager zu machen. Noch heute erzeugt der Soundtrack aus dem Hauptmenü bei mir eine wohlige Gänsehaut.

Mein persönliches Highlight war der lokale Splitscreen-Koop. Gemeinsam mit Kollegen Horden von Grunts wegzubratzen, machte einfach unheimlichen Spaß. Das Gefühl, dicht gedrängt vor einem kleinen Fernseher zu sitzen, vermisse ich heute manchmal. Auch wenn Friendly Fire zuverlässig dafür sorgte, dass man sich irgendwann wirklich vor der Konsole prügelte.

Auch heute lässt sich Halo auf dem PC noch problemlos spielen: Dank der Master Chief Collection schöner denn je. Die Grafik kann während des Spiels per Knopfdruck zwischen dem Original und der Anniversary-Version umgestellt werden; auch die Cutscenes wurden überarbeitet.

Trivia:

  • Obwohl der Name Halo heute fest mit der Xbox verbunden ist, begann die Entwicklung unter ganz anderen Vorzeichen. Geplant war ursprünglich ein Echtzeitstrategiespiel für Apple-Rechner. Dann kaufte Microsoft Bungie auf, aus Halo wurde ein Shooter.
  • In der Ending-Cutscene wird das Gesicht der Master Chiefs von einem Metallteil verdeckt. Betrachtet man das Ganze am PC mit einer Kamera-Mod, kommt unter dem Helm… exakt der gleiche Helm zum Vorschein. Kluger Trick, Bungie.


45. Call of Duty: Black Ops

Entwickler: Treyarch
Publisher: Activision Blizzard
Release: November 2010

Valentin Aschenbrenner: Möchte ich angeschrien und nach Zahlen ausgefragt werden, muss ich eigentlich nur an den Matheunterricht oder das gute, alte Black Ops zurückdenken. Ihr werdet mich gleich teeren und federn, aber ich bin tatsächlich jemand, der Call of Duty stets für seine Singleplayer-Kampagnen gespielt hat. Und Junge, war die des ersten Black Ops ein Fest! 

Natürlich kommt die in klassischer CoD-Manier mit einer überschaubaren Spieldauer, exotischen Schauplätzen und viel ‘Merica-Getue daher - aber eine bisschen seichte Unterhaltung darf auch mal sein. Im Gegensatz zu (gefühlt) einem Großteil der Call of Duty-Spiele wollten hier die Entwickler von Anfang an einen spannenden Spionage-Thriller erzählen. Klar, den großen Twist hat man schon zur Genüge in Film- und Fernsehen gesehen, aber eben noch nicht in einem CoD. Und mein 16-Jähriges Ich, das Fight Club rauf und runter zitieren konnte, war davon allemal beeindruckt!

Und auch spielerisch ist Black Ops noch immer einer meiner Lieblings-Teile, bevor die Reihe es mit den (in)direkten Nachfolgern mit dem ganzen Sci-Fi-Gedöns einen kleinen Ticken zu gut gemeint hat. Das erste Black Ops war alles in allem ein rundes Ding: Bot für mich als Singleplayer-Fan eine Menge, hielt mich aber auch mit dem spaßigen Multiplayer an der Stange. Tatsächlich hätte ich am wenigsten erwartet, dass 2020 Treyarch dann mit Cold War an dem Erfolgsprinzip nochmal anknüpfen wollte. Für mich persönlich steht zumindest fest: CoD sollte mehr Spionage-Thriller bringen!

Trivia:

  • In Black Ops verbringt Hauptfigur Alex Mason einen Großteil seiner Zeit an einem Verhörstuhl festgebunden - sogar im Menü. Ihr könnt euch daraus sogar befreien, wir verraten euch nur nicht, wie.
  • Die Synchronsprecher-Riege von Black Ops kann sich sehen lassen: Bekannte Darsteller wie Gary Oldman, Ed Harris, Sam Worthington oder Ice Cube gehören neben Troy Baker und Nolan North allesamt zum Cast des Spiels.
Call of Duty: Black Ops im Test - Von wegen Kalter Krieg!


44. Apex Legends

Entwickler: Respawn Entertainment
Publisher: Electronic Arts
Erschienen: Februar 2019

Aron Brockmann: Als das Battleroyal erschienen ist, waren meine Freundesgruppe und ich eigentlich fest auf PUBG eingeschossen. Realistisches Gunplay, Fahrzeuge und große Karten, da hatte es ein anderes Battleroyal schwer, uns als neue Spieler zu gewinnen.
Apex Legends wollten wir trotzdem ausprobieren, schließlich kam es von den Titanfall Entwicklern. Außerdem war es kostenlos, also hatten wir nichts zu verlieren, außer unserer Zeit und davon hatten wir als Studierende genug.

Und wir waren sofort begeistert, Gunplay im Call of Duty-Stil und schnellem Movement sei Dank! Slides, Walljumps und schnelles Klettern erhöhen die Spielgeschwindigkeit enorm. Vorbei sind die Tage, in denen wir die spannende Battleroyal Erfahrung nur haben konnten, wenn wir bereit waren, ewig lange ohne Feinde zu sehen, über ein Feld zu rennen, nur um dann mit einem Schuss getötet zu werden. Oder alternativ ein Spiel zu spielen, wo sich jeder Gegner bei Beschuss sofort eine Luxusvilla baut.
In Apex Legends wird Aggression und häufiges Kämpfen belohnt. Nur wer den Kampf aktiv sucht, hat am Ende die Ausrüstung, um die Runde auch für sich entscheiden zu können. Dieser Aspekt wurde später noch weiter ausgebaut, jetzt wird unser Schild zum Beispiel immer besser, je mehr Schaden wir verursachen.

Allein im ersten Monat habe ich weit über 100 Stunden in das Spiel gesteckt, bis mich die Faszination dann nach der ersten Season verlassen hat. Nicht genug Abwechslung, zu viele andere Spiele, die gespielt werden wollen.
Als ich allerdings vor etwa zwei Jahren zurückgekehrt bin, sah das anders aus. Neue Karten, neue Waffen und vor allem neue Charaktere bringen richtig viel Abwechslung ins Spiel. 

Die Charaktere überzeugen mit einzigartigen Designs, Persönlichkeiten und vielfältigen Fähigkeiten! Besonders hervorzuheben ist, dass das Spiel einer der wenigen Triple-A Titel ist, die auch die ansonsten kaum repräsentieren LGBTQ+ Identitäten abdecken. Bloodhound ist etwa nicht-binär und das macht mich sehr glücklich.

Trivia:

  • Es gibt ein Apex Legends Brettspiel. Das Spiel wurde via Kickstarter finanziert und erreichte sein Ziel innerhalb weniger Stunden!
  • Ein Apex Legends Singleplayerspiel war in Arbeit, aber wurde Anfang 2023 eingestellt. (GS News dazu: https://www.gamestar.de/artikel/neues-titanfall-eingestellt,3389463.html)
  • Die Hintergrundgeschichte des Charakters Octane wurde von Titanfall-Spielern inspiriert. Sein Enthüllungstrailer enthält einen Link zum Speedrun des Spielers CashMayo, der damals die Titanfall-Mission “The Pilot's Gauntlet” mit Granaten als Speedboost besonders schnell durchgespielt hat.


43. Star Wars: Republic Commando

Entwickler: Lucasarts
Publisher: Lucasarts
Erschienen: März 2005

Republic Commando - Der tragischste Star-Wars-Shooter Video starten 11:36 Republic Commando - Der tragischste Star-Wars-Shooter

Dimitry Halley: Als Star Wars: Republic Commando erschien, hat kaum jemand darüber geredet. Damals schwammen wir in guten Star-Wars-Spielen, alleine 2005 erschien noch das großartige Lizenzspiel (ausnahmsweise keine Ironie) zu Star Wars 3, außerdem natürlich das legendäre Star Wars: Battlefront 2 von Pandemic. Republic Commando war da eher der obskure kleine Bruder: Es setzt nicht auf Jedi, Darth Vader, Luke Skywalker, verzichtet auf epische Multiplayer-Großschlachten der Marke Battlefront, stattdessen verkörpere ich einen Vier-Mann-Trupp aus Klonen, der während und nach Episode 2 Separatistenanlagen infiltriert, Geonosianern den Poppes zerschießt und jede Menge Droidekas in die Luft jagt.

20 Jahre später sieht die Sache anders aus. Frag jetzt jemanden nach Republic Commando und ich verwette den Millennium Falken darauf, dass die Person ins wilde Schwärmen gerät. »Republic Commando, das war noch ein Spiel, wie du Superkampfdroiden taktisch zerlegen musstest, wie atmosphärisch das Leveldesign war! Gerade noch kämpfst du im Schützengraben von Geonosis, während links und rechts deine Klonkameraden zu Klump geschossen werden, nur um im nächsten Moment ein vermeintlich verlassenes Geisterschiff zu betreten, das führerlos im All schwebt.«

Republic Commando hat die berüchtigten Klonkriege wirklich gefährlich gemacht. Ich habe gespürt, warum die Magna-Wachen selbst von den Jedi gefürchtet werden, ein Superkampfdroide war wirklich super, ich zerbeiße mir an Schilden der Droidekas die Zähne und hach, Republic Commando war einfach so ein unvergessliches Erlebnis. Ja, dass ich meinen Klonkollegen Anweisungen geben kann, ist mehr nette Fassade als tief taktisches Gameplay, aber trotzdem: War und ist das ein guter Star-Wars-Shooter!

Trivia:

  • Die Republic Commandos gehören mittlerweile wieder zum offiziellen Star-Wars-Kanon, beispielsweise in The Bad Batch.
  • Selbst der Delta-Squad aus Republic Commando hatte bereits einen kleinen Auftritt in Clone Wars. Jetzt muss Disney nur was damit machen.
Republic Commando 2 - Nachfolger war bereits geplant, das war die Story


42. Deus Ex

Entwickler: Ion Storm
Publisher: Eidos Interactive
Erschienen: Juni 2000

20 Jahre Deus Ex: Noch immer ein Meisterwerk? Video starten PLUS 16:59 20 Jahre Deus Ex: Noch immer ein Meisterwerk?

Dimitry Halley: Deus Ex sollte ursprünglich gar nicht in dieser Liste auftauchen! Ich weiß, ich weiß, bitte packt eure Bierdosen-Wurfgeschosse ein, denn a) ist Deus Ex ja bereits bei den besten Rollenspielen, den besten Storyspielen und den 300 besten Spielen überhaupt vertreten, b) gehört es zu meinen persönlichen Top 3 aller Zeiten und c) hatten wir dafür gute Gründe: Deus Ex ist kein großartiger Shooter. Die Ballereien machen mit am wenigsten Spaß, tatsächlich feuere ich selten irgendwas abseits meiner schallgedämpften Pistole ab. In Deus Ex will ich schleichen, hacken oder auch mal gar nicht Kämpfen, weil ich Konflikte durch meine Silberzunge regele. Und in dieser Liste soll es schließlich vor allem um herausragendes Shooter-Gameplay gehen.

Aber am Ende bin ich schwach geworden. In Deus Ex macht das Schießen zwar wenig Spaß, aber das Spiel selbst ist trotzdem enorm wichtig für das Shooter-Genre insgesamt. Es hat Barrieren aufgebrochen, hat schon vor fast 25 Jahren bewiesen: Shooter können fantastische Geschichten erzählen, Shooter können auch fantastische Rollenspiele sein, Shooter können mich als Zielgruppe ernst nehmen, bewegen, mitreißen, sie können so viel mehr sein als strunzdoofe Ballerbuden. Deus Ex ist bis heute eine eines der wichtigsten Cyberpunk-Spiele, eines der wichtigsten Rollenspiele, Storyspiele, aber eben auch einer der wichtigsten Shooter. Spielt Deus Ex.

Trivia:

  • Hauptfigur JC Denton und sein Bruder Paul haben den gleichen Synchronsprecher. Und das mit voller Absicht.
  • Deus-Ex-Schöpfer Warren Specter hat das Deus-Ex-Theme ursprünglich gehasst, sich dann aber daran gewöhnt. Ein Glück für uns alle.
Macht Deus Ex 1 auch 2021 noch Spaß?


41. Titanfall 2

Entwickler: Respawn Interactive
Publisher: Electronic Arts
Release: Oktober 2016

Petra Schmitz: Niemals ist das schon wieder fast sieben Jahre her, dass Titanfall 2 erschienen ist. Niemals! Dabei haben wir doch alle erst gefühlt gestern ( na gut, vorgestern) über das fünfte Level der Solokampagne gestaunt. Ihr wisst schon: »Wirkung und Ursache«, das Level mit den Zeitsprüngen. So! Cool!

Ich für meinen Teil fand aber trotzdem den Multiplayer-Modus noch faszinierender. Den habe ich nicht nur irre gerne selbst gespielt, ich habe mir auch gefühlte Stunden Videos von Benchy auf YouTube angeschaut und davon geträumt, auch mal so gut zu werden. Bin ich natürlich nicht, aber war im Grunde auch egal.

Das superflotte Gameplay mit Wallruns und Sprüngen und enorm befriedigenden Abschüssen hat mich ziemlich lange bei der Stange gehalten. Lustigerweise habe ich meine Titanen dabei gar nicht so gerne eingesetzt, denn zumindest als Pilot in den Dingern war dann wieder der ganze irre Flow für ein paar Minuten (oder auch nur Sekunden) wieder vorbei. 

Traurig: Als sich Respawn dann auf Apex Legends konzentrierte, wurde Titanfall 2 aufs entwicklerische Abstellgleis geschoben, Hacker fielen ein, es gab DDos-Angriffe auf die Server. Und Respawn tat … so ziemlich gar nichts. Aber immerhin hat man das Spiel nicht wie den ersten Teil (litt unter vergleichbaren Problemen) aus den digitalen Stores entfernt. Ab und zu kann man es sich für einen Apfel und ein Ei auf Steam sichern. Und allein für die tolle Solokampagne lohnt sich das schon.   

Trivia:

  • Ein dritter Teil war für zehn Monate in der Entwicklung. 
  • Gerüchten zufolge soll der nun eingestellte dritte Teil als Kampagne in Apex Legends wieder auftauchen.
Wir hätten wohl beinah ein neues Singleplayer-Titanfall bekommen, aber EA zieht den Stecker


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