Seite 7: Die 100 besten Shooter - Platz 1 steht fest und damit der beste Shooter aller Zeiten

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Inhaltsverzeichnis

40. PUBG

Entwickler: Krafton
Publisher: -
Erschienen: Dezember 2017

Steffi Schlottag: Der »Vater des Battle Royale« PUBG ist von Filmen inspiriert, nämlich Battle Royale und The Hunger Games. Erkennt man auch deutlich am Spielprinzip, das uns heute nur allzu vertraut ist, vor ein paar Jahren aber ein völlig neues Konzept war: Eine Horde Spieler wird mit dem Fallschirm über einer Arena abgeworfen, die im Laufe des Gefechts immer kleiner wird. Loot wie Waffen und Heil-Items sind in der Welt verteilt. Wer am Ende noch aufrecht steht, gewinnt ein gebratenes Hühnchen – Winner, Winner, Chicken Dinner!

PUBG war zwischenzeitlich das meistgespielte Steam-Spiel überhaupt und hat zahllose Nachahmer inspiriert – so viele, dass das Genre Battle Royale inzwischen ziemlich erschöpft wirkt. Doch PUBG schlägt sich weiter wacker, meistens sogar in den Top 3. Warum das Original immer noch so viele Fans fasziniert, hat Kollege Sören Wetterau hier ausführlich analysiert.

Eine Runde PUBG mit Freunden ist immer nervenaufreibend im besten Sinne und manche Features sind einfach ikonisch. Zum Beispiel, dass man sich den Inhalt einer Spritze in die Venen jagt, die in einer Ruine am Boden lag – und sich damit heilt. Oder dass eine Bratpfanne manchmal die tödlichste Waffe von allen ist.

Trivia:

  • PUBG heißt inzwischen offiziell PUBG: Battlegrounds, also Playerunknown’s Battlegrounds: Battlegrounds.
  • Der Shooter hat sieben Guinness Weltrekorde aufgestellt, darunter den als erstes Steam-Spiel mit über 2 Millionen gleichzeitig aktiven Usern.
PUBG nach 2.000 Stunden: Wieso noch immer kein Battle Royale hier rankommt


39. Fortnite

Entwickler: People Can Fly, Epic Games
Publisher: Epic Games, Gearbox
Release: Juli 2017

Valentin Aschenbrenner: Vergangenheits-Vali hätte Fortnite nicht einmal mit einer Kneifzange angefasst. Fairerweise muss man dazu sagen, dass Vergangenheits-Vali viele fragwürdige Entscheidungen getroffen hat, mit denen ich mich jetzt herumschlagen darf. Naja, was soll man machen. Fest steht zumindest: Mittlerweile gehört Fortnite zu meinen liebsten Videospielen für den Feierabend, bei denen ich nicht allzu viel mitdenken muss. Das Grundprinzip von Fortnite ist nämlich super simpel: Ich springe mit 99 anderen Spielern über einem im kleiner werdenden Spielfeld ab und muss möglichst lange überlegen.

Dass Fortnite trotz der aggressiven Konkurrenz noch immer das Battle-Royale-Genre dominiert, kommt aber nicht von irgendwo. Denn die Entwickler schaffen es immer wieder, ihr Spiel im Details neu zu erfinden und dabei gleichzeitig den Wurzeln des Shooters treu zu bleiben. (Wobei an dieser Stelle erwähnt werden sollte, dass Fortnite nicht einmal als Battle Royale startete, sondern sich dazu entwickelte und dann erst der große Erfolg kam.)

So gut wie jede Woche gibt es neue Events und spielerische Gimmicks, die das Spielgeschehen unverbraucht und abwechslungsreich halten. Gleichzeitig wird eine überraschend komplexe und spannende Story erzählt, mit der man sich auseinandersetzen kann, aber nicht muss. Und natürlich machen die unzähligen Kollaborationen mit anderen Spielen, Filmen, Serien, Comics und und und einen riesigen Reiz aus, auf die andere Studios nur neidisch rüberschielen können.

Wo sonst kann ich mich als Boba Fett gemeinsam mit Jill Valentine, RoboCop, Indiana Jones, Ash Williams, einem Xenomorph, dem T-800, Master Chief, Kratos, Geralt von Riva, Iron Man, Harley Quinn, Rick, Morty und Son Goku in die Schlacht stürzen? Und mich dabei mit Lichtschwertern duellieren, mit 3D-Manöver-Apparaten oder Netzschwingern durch die Lüfte katapultieren und Dragon Balls oder die Infinity-Steine einsammeln? Vergangenheits-Vali ist ein Depp, dass er sich so lange davor gedrückt hat, einfach mal dem eine Chance zu geben, das viele aus gutem Grund so feiern.

Trivia:

  • Bezüglich des Fortnite-Charakters Fishstick haben sich die Story-Verantwortlichen von Fortnite einen makabren Running Gag erlaubt: In den Comics von Marvel und DC musste pro Ausgabe eine Fishstick-Variante sterben.
  • Der bananige Schali hat ähnlich viel Pech. Epic liebt es, den Fortnite-Charakter in Story- und Gameplay-Trailern umzubringen.
Star Wars: Fan erschafft spielbare Order 66 - und das ausgerechnet in Fortnite


38. Rainbow Six 3: Raven Shield

Entwickler: Red Storm
Publisher: Ubisoft
Erschienen: März 2003

Dimitry Halley: Raven Shield war das letzte wirklich taktische Tom-Clancy-Spiel. Damit will ich gar nicht lästern über alles, was danach kam: Rainbow Six Vegas war super, Ghost Recon: Wildlands ebenfalls, aber wenn Veteranen heute von der goldenen Zeit der Tom-Clancy-Taktikshooter schwärmen, dann sprechen sie von Ära, die mit Raven Shield 2003 ihren letzten großen Schwanengesang erlebte. Und was für ein Schwanengesang das war!

Ich habe Stunden um Stunden auf LAN-Partys damit verbracht, an der Seite meiner Kumpels vorsichtig Türen zu öffnen, Blendgranaten zu schleudern, mit schallgedämpften Waffen zuzugreifen, nur damit irgend so ein Terroristen-Horst dann doch die Geisel erschießt. Egal, Neustart, nächster Versuch. Rainbow Six 3: Raven Shield ist saumäßig fordernd. Wer ungeschützt um die Ecke stürmt, kassiert sofort eine Kugel. Gerade auf hohen Härtegraden schießen die Feinde wie ein Laser.

Aber ich habe eben auch alle taktischen Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken. In der Planungsphase kann ich jeden Rainbow-Operator in meinem Squad bis auf die Unterhose selbst zusammenstellen, die richtigen Waffen samt Aufsätzen wählen und auf dem Grundriss minutiöse Pläne zusammenstellen. Hey, theoretisch muss ich nicht mal selbst zur Waffe greifen und kann meinen Trupps einfach zuschauen, wie sie den Plan ausführen.

In der Realität hat das aber nie geklappt, also lege ich selbst Hand ans Steuer und pirsche mich durch Dutzende Missionen, mal solo, mal im Koop. Und wenn ich danach noch Bock habe, bastle ich mir eigene Terroristenjagd-Herausforderungen. Raven Shield erbte damals all die stärken älterer Rainbow-Teile, aber fühlte sich deutlich moderner an. Beispielsweise konnte ich meine Knarre wirklich in der eigenen Hand sehen, das hat mich am ersten Rainbow Six Ende der 90er immer irritiert.

Trivia:

  • Über Mods könnt ihr selbst heute noch auf den Multiplayer von Raven Shield zugreifen, im Netz findet sich eine kleine, aktive Community.
Ich will doch nur Raven Shield 2! Warum scheitern alle Rainbow-Six-Erben?


37. Team Fortress 2

Entwickler: Valve
Publisher: Valve
Erschienen: Oktober 2007

Jesko Buchs: Dass Team Fortress 2 auf unserer Liste der besten 100 Shooter enthalten ist, dürfte wohl niemanden überraschen. Schließlich ist Valves Multiplayer-Klassiker trotz seines mittlerweile stolzen Alters von 16 Jahren einfach nicht totzukriegen. Stattdessen konnte das Spiel 2023 dank eines neuen Content-Updates mit über 200.000 gleichzeitigen Spielern sogar einen neuen Allzeit-Rekord aufstellen. Aber was macht die Faszination des Shooters aus?

Das Spielprinzip von TF2 ist denkbar einfach: Es gibt zwei Teams, RED und BLU, die in mehreren Modi gegeneinander antreten. Innerhalb eines Teams können Spieler aus neun unterschiedlichen Klassen wählen - jede mit drei verschiedenen Waffen und klamaukigen Fähigkeiten ausgestattet.

Und Klamauk ist ein gutes Stichwort: Team Fortress 2 ist bunt, überwältigend und verrückt. Neben dem zeitlosen Comic-Artstyle macht vor allem das schnelle Gameplay den Reiz des Shooters aus. Jede der neun Klassen kann vom Spieler an den individuellen Spielstil angepasst werden; daraus ergeben sich irre Match-Zusammensetzungen. Eine nicht ganz so realistische Physik - hallo, Rocketjump - sorgt für den Rest.

Zum Erfolg zum Team Fortress 2 trug wohl auch bei, dass in den letzten Jahren nur ein anderes Spiel versuchte, ihm seine Nische auf dem Shootermarkt streitig zu machen. Blizzards Heldenshooter Overwatch geht inhaltlich zwar in eine ganz ähnliche Richtung, konnte Team Fortress 2 letztendlich aber nicht die Community abwerben. Wohl auch, weil Valve das Spiel weiterhin supportet: Erst kürzlich wurde mit einem neuen Update die Spielergrenze pro Match von 32 auf 100 Spieler erhöht. Und wenn TF2-Spieler eines mögen, dann ist es bekanntlich das Chaos.

Trivia:

  • Während des Pyromania-Updates im Jahr 2012 wurden dem Spiel Animationen für alle neun Klassen hinzugefügt, wie diese bei lebendigem Leib verbrannten. Verwendet wurden die grausigen Animationen allerdings nie.
  • Die Animation, die abgespielt wird, wenn der Spy das Messer vor der normalen Haltung (Klinge nach oben) zur Stichhaltung (Klinge nach) wechselt, ist im realen Leben unmöglich nachzumachen, da das Messer durch seine Hand hindurchwandert.
Team Fortress 2 geht nach 16 Jahren plötzlich durch die Decke: Woher der Hype?


36. Wolfenstein: The New Order

Entwickler: Machine Games
Publisher: Bethesda Softworks
Release: Mai 2014

Wolfenstein: The New Order - Test-Video zur Shooter-Neuauflage - Test-Video zur Shooter-Neuauflage Video starten 8:10 Wolfenstein: The New Order - Test-Video zur Shooter-Neuauflage - Test-Video zur Shooter-Neuauflage

Tristan Gudenrath: In Wolfenstein: The New Order befindet ihr euch im fiktiven Jahr 1960, in dem die Nazis den Zweiten Weltkrieg gewonnen haben. Ihr schlüpft in die Rolle des Amerikaners B. J. Blazkowicz, der sich dem Widerstand anschließt und versucht dem Nazi-Doktor Wilhelm Totenkopf Strasse das Handwerk zu legen.

Als Geschichtsstudent und jemand, der seine Bachelorarbeit über Konzentrationslager geschrieben hat, kann ich euch sagen, dass die Darstellung rund um die Beteiligten und Ereignisse des Zweiten Weltkrieges mangelhaft ist. Und das selbst in Hinblick auf das fiktive Szenario. Ihr lernt hier nahezu nichts über die Realität, das ist ja aber auch gar nicht das Ziel von Machine Games gewesen. Umso besser ist dafür zum Glück der Rest des Spiels.

Durch die vielen unterschiedlichen Schauplätze und die spielerischen Freiheiten gestaltet sich Wolfenstein: The New Order äußerst abwechslungsreich. Die vielen Charaktere aus dem Widerstand wachsen euch schnell ans Herz. Umso zerreißender ist es, dass einige von ihnen leider nicht überleben werden. Zuweilen ist das Spiel sogar recht witzig. Durch freischaltbare Fähigkeiten und viele unterschiedliche Collectibles lädt es außerdem zum mehrfachen Spielen ein, was ich persönlich dankend in Anspruch genommen habe.

Einen letzten absoluten Pluspunkt gibt es dafür, dass ihr nach Herzenslust Nazis wegpusten könnt. Wenn euch das Spiel also nicht wegen der Geschichte oder des Gameplays begeistern können sollte, was absolut unverständlich wäre, bringt es euch also wenigstens Seelenfrieden.

Trivia:

  • Die deutsche Version ist geschnitten: Hier heißen die Nationalsozialisten “Das Regime“ und alle Hakenkreuze wurden durch andere Logos ausgetauscht. Inzwischen ist es allerdings erlaubt, Hakenkreuze in Videospielen zu zeigen.
  • Es gibt tatsächlich keine Nazi-Basis auf dem Mond, der sorgfältig recherchierten Dokumentation Iron Sky zum Trotz.
Kommt endlich Wolfenstein 3? Stellenausschreibung lässt auf Shooter-Fortsetzung hoffen


35. Star Wars Battlefront 2 (2005)

Entwickler: Pandemic Studios
Publisher: LucasArts Entertainment
Release: November 2005

Fabiano Uslenghi: Ist Battlefront 2 das Star-Wars-Spiel, mit dem besten Shooter-Gameplay? Um ehrlich zu sein, nein. Aber es ist der Shooter, der auf wundervolle Weise den Blick für die Ausmaße einer gewaltigen Schlacht in diesem grandiosen Universum öffnete. Und das eben nicht nur auf der Planetenoberfläche! Battlefront 2 bot zusätzlich waschechte Weltraum-Schlachten, die wie kein anderes Spiel seitdem Dogfights mit klassischen Feuergefechten zu kombinieren wusste. 

Bis heute werde ich wehmütig, wenn ich an die grandiosen Weltraum-Gefechte in Battlefront 2 denke, obwohl es diesen ein wenig an Abwechslung mangelte. Doch die Idee dahinter war brillant. Während sich zwei gewaltige Weltraumkreuzer befeuern, beharken sich dazwischen kleinere Jäger und Bomber in unermüdlichen Dogfights. Doch um den Feind zu bezwingen, musste ich gar nicht zwangsweise die besseren Piloten mitbringen. Ich konnte auch einen Trupp Fußsoldaten in den Hangar schicken, die alle Systeme des Kampfkreuzers dann einfach von innen außer Gefecht setzten. 

Battlefront 2 bot schlicht die komplette Bandbreite an purem Schlachtfeldgefühl im Star-Wars-Universum, und machte sogar Helden wie Vader oder Luke spielbar, die im Vorgänger noch reine NPCs waren. Mein persönliches Highlight bleibt allerdings die famose Kampagne rund um Vaders 501. Legion. Ein genialer Kniff, der mich Klon- und Bürgerkrieg aus der Sicht einer Elite-Einheit des Imperiums bestreiten ließ und von einer Bitterkeit geprägt war, wie man es von Star Wars selten kennt. 

Trivia:

  • Auf der Dagobah-Map könnt ihr mit eurem Soldaten hinab in die Höhle der dunklen Seite steigen und Darth Vader beim Atmen zuhören. 
  • Angeblich war Star Wars Battlefront 3 bereits so gut wie fertig, bevor es doch noch eingestellt wurde. Geplant war unter anderem ein nahtloser Wechsel von Planetenoberflächen zu Gefechten im Orbit.
Das Ende von Lucasarts - Von Star Wars bis Monkey Island: Aufstieg und Fall eines Imperiums


34. Return to Castle Wolfenstein

Entwickler: Gray Matter Interactive/Nerve Software
Publisher: Activision
Release: November 2001

Petra Schmitz: Wir haben Return to Castle Wolfenstein (dt.) damals auf den zweiten Platz der Actionspiele des Jahres 2001 gewählt. Das (dt.) ist dabei besonders wichtig, denn wenn in einer Spielereihe irgendwas mit Hakenkreuzen passiert, dann natürlich in den Wolfensteins dieser Welt. In der deutschen Version gab’s allerdings keine verfassungsfeindlichen Symbole, logisch. Das ging damals noch nicht, damals galt die Sozialadäquanz noch nicht für Spiele. Denn die waren noch weit davon entfernt, auch nur ansatzweise im Dunstkreis der Worte Kunst und Kultur aufzutauchen.

Die USK hatte einen »Ab 16 Jahren«-Stempel auf Return to Castle Wolfenstein (dt.) draufgepappt, alles schien cool. Aber damals war die Gesetzeslage (siehe oben) noch ein klein wenig anders, die Einstufung der USK galt nicht als verbindlich, die damals noch BPjS (Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften) konnte im Anschluss trotzdem munter indizieren. Und tat das bei Return to Castle Wolfenstein im Frühling 2002 plötzlich wegen des Gewaltgrads. Nein, eigentlich wegen des Amoklaufs in Erfurt und wegen anschließender Kurzschlussreaktionen bei den entsprechenden Menschen und Behörden. Aber ach, Details. 

Käme Return to Castle Wolfenstein heute raus, sähe die ganze Angelegenheit anders aus. Viel mehr noch als The New Order oder The New Colossus lehnt sich Return to Castle Wolfenstein an die Indiana-Jones- oder Hellboy-Filme an. Es geht um viel Okkultes, es werden massiv überzeichnete Nazis über den Haufen geschossen, es ist ein wilder Ritt. Man müsste natürlich dennoch prüfen, ob die Sozialadäquanz greift, aber die Chancen stünden nicht schlecht, dass wir B.J. im Jahre 2023 ganz ohne Zensur dabei helfen könnten, die Nazis daran zu hindern, Heinrich I. ausbuddeln, um Hitler den Endsieg zu ermöglichen. Anders sähe es hingegen beim Multiplayer-Modus von RtCW aus. Hm, wie wäre es eigentlich mal mit einem Remake? Gerne ohne Multiplayer.

Trivia:

  • In der ersten Fassung des Handbuches waren aus Versehen ein Hakenkreuz zu sehen. Activision stellte jedoch sicher, dass dieses in jedem Handbuch geschwärzt wurde.
  • Mit Wolfenstein: Enemy Territory erschien 2003 die einst als Addon geplante Mehrspielerkomponente kostenlos zum Herunterladen.

33. Left 4 Dead 2

Entwickler: Valve
Publisher: EA Games, Valve
Release: November 2009

Valentin Aschenbrenner: Ihr wollt ein richtig gutes Zombie-Spiel und dann auch noch gemeinsam mit euren Freunden spielen? Dann macht ihr bei Left 4 Dead 2 definitiv nichts verkehrt. Selbst knapp 14 Jahre nach dem ursprünglichen Release gehört der Valve-Titel immer noch zu den besten Vertretern seines Genres, mit denen ihr euch eine Nacht nach der anderen um die Ohren schlagen könnt - ich spreche aus Erfahrung. 

Dabei ist das eigentliche Spielprinzip von Left 4 Dead 2 erschreckend simpel, vielleicht funktioniert es deswegen auch so gut: Mit bis zu drei Mitspielern müsst ihr euch durch relativ schlauchige Level schlagen, dabei Unmengen an Untoten über den Haufen schießen (oder prügeln) und gelegentlich sogar ein klein wenig taktisch vorgehen. So wollen zum Beispiel mal bestimmte Schalter aktiviert werden, während gerade auf den höheren Schwierigkeitsgraden das Haushalten von Munition und Medikits unabdingbar ist.

Das klingt jetzt alles stark nach Been there, done that, doch Left 4 Dead hat diese Disziplinen nahezu perfektioniert. Die Zombie-Massen werden durch gelegentliche Auftritte ganz besonderer Zombies aufgelockert und der sogenannte KI-Regisseur sorgt dafür, dass sich kein Match gleich spielt. Wer sein Können auf die Härteprobe stellen will, kann sich natürlich ebenso in den asymmetrischen Multiplayer stürzen, wo echte Spieler in der Rolle fieser Spezial-Zombies mitmischen - Teamwork ist hier das A und O.

An der Left 4 Dead-Formel haben sich viele versucht und sind noch mehr gescheitert. Selbst Valve hat keinen von Fans heiß ersehnten dritten Teil erhalten. Vielleicht aber auch aus gutem Grund - hätte ein potenzielles Sequel das Vorangegangene überhaupt toppen können? Zumindest ich hätte nichts dagegen, es herauszufinden.

Trivia

  • Left 4 Dead 2 hat 2020 und damit elf Jahre nach Release nochmal neue DLC-Inhalte bekommen - allerdings kamen die nicht von Valve selbst, sondern von Fans.
  • Ein Left 4 Dead 3 sollte nie erscheinen, ehemalige Valve-Entwickler wollten unter dem neu gegründeten Studio Turtle Rock einen geistigen Nachfolger liefern - der konnte aber nicht an den Erfolg anknüpfen.
Left 4 Dead 3: In Counter-Strike 2 steckt ein Hinweis, der aber kaum Hoffnung macht


32. Rainbow Six (1998)

Entwickler: Red Storm Entertainment
Publisher: Take-Two Interactive
Erschienen: August 1998

Sören Diedrich: Wer behauptet, dass Shooter nicht komplex sein können, hat noch nie die klassischen Rainbow-Six-Spiele gezockt. Schon beim Gedanken an die Einsatzplanung bekomme ich heftige Kopfschmerzen und ich bin ehrlich: Ich weiß bis heute nicht so ganz, wie man dieses Spiel richtig angeht.

In Rainbow Six von 1998 kann ich mir eine Waffe schnappen, losstürmen und den fiesen Terroristen in der Villa ihren Wanst durchsieben. Dann bin ich aber schneller tot, als ich »Tom Clancy« sagen kann! Denn hier ist eine penible Planung das A und O. Rainbow Six ist in einer Hinsicht brutal realistisch: Ich halte nur einen Treffer aus.

Die Missionen laufen immer gleich ab: Auf einer Übersichtskarte sehe ich das Einsatzgebiet und muss genau planen, wie ich vorgehe. Lieber links durch den kleinen Hof und dann von hinten kommen? Oder frontal durch die Eingangstür? Vielleicht doch lieber über den Balkon einsteigen? Ich teile mein Team in einzelne Trupps auf und lasse die Mission vor meinem geistigen Auge ablaufen. Dann erteile ich den Marschbefehl.

Ab da geht dann meist alles schief. Das liegt aber an mir, nicht am Spiel, denn ich bin einfach kein guter Denker. Rainbow Six hingegen hat das Genre der Taktik-Shooter aus der Taufe gehoben und war direkt komplexer als viele spätere und weitaus modernere Vertreter.

Trivia:

  • Auch inhaltlich war das Spiel seiner Zeit voraus. Die Handlung erstreckte sich nämlich von 1998 bis 2001.
  • Ursprünglich hatte das Spiel nichts mit Tom Clancy zu tun, sondern sollte vom Hostage Rescue Team des FBI erzählen.
Warum faszinieren Tom-Clancy-Spiele? Unser Podcast


31. Far Cry

Entwickler: Crytek
Publisher: Ubisoft
Erschienen: März 2004

Petra Schmitz: Ich fang jetzt nicht wieder damit an, dass der Test von Far Cry damals der bis dato größte Shooter-Test in der GameStar … erm, also: Far Cry war ein Brett (auch als Test). Es setzte sicher keine Maßstäbe bei der Handlung (andernfalls hätte Uwe Boll keinen Film mit Til Schweiger in der Hauptrolle darüber gedreht), aber spielerisch und grafisch war das Ding eine wahre Shooter-Offenbarung. Die Größe der 20 Levels war absurd, die darin gebotene Grafikqualität war absurd, die Möglichkeiten, sich den Feinden zu nähern war … absurd, die KI war übrigens auch absurd, nämlich absurd gut. Außerdem gab’s etliche Fahrzeuge und Waffen, die einfach Laune machten. Und das aus Coburg in Oberfranken. Denn da residierte Crytek damals noch in einem schnuckeligen Villa-artigen Haus. Entwickelt wurde unter anderem im Keller.

Für Multiplayer-Fans wurde auch einiges geboten. Unter dem Namen »Assault« ging’s daran, Punkte einzunehmen und zu halten. Ansonsten konnte man sich ins Deathmatch oder Team-Deathmatch stürzen. Gespielt hat den Multiplayer von Far Cry dann aber niemand so richtig lange oder intensiv, da gab’s damals bessere Alternativen wie UT 2004 oder Battlefield Vietnam. Trotzdem ist er mir noch sehr präsent, allein wegen des teilweise irre komischen Videos, das ich zusammen mit den Kollegen verbrochen habe. 

Blöderweise hat Crytek die Rechte am Namen Far Cry an den Publisher Ubisoft veräußert, den Rest der Geschichte kennt ihr ja wahrscheinlich: Ubisoft brachte uns 2021 Far Cry 6 und Crytek machte mit Crysis weiter, verdient aber inzwischen nach einer grandiosen Firmenfehlplanung und X Millionen in den Sand gesetzten Dollar seine Brötchen hauptsächlich mit dem Spiel, das deutlich weiter vorne in unserem Ranking ist. Nein, ich spoilere nicht, aber ihr wisst es sicher schon.

Trivia:

  • In der deutschen Version von Far Cry gab es keine Ragdoll-Effekte.
  • Findige Modder bauten die Effekte aber wieder ein, Crytek reagierte mit einer neuen Verkaufsversion, in der das nicht mehr so einfach ging.
Far Cry prägte vor 19 Jahren das Shooter-Genre, ist jetzt durch Leak plötzlich wieder im Fokus


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