Seite 2: Die 100 besten Shooter - Platz 1 steht fest und damit der beste Shooter aller Zeiten

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Inhaltsverzeichnis

90. Borderlands 2

Entwickler: Gearbox Software
Publisher: Take 2 Interactive
Erschienen: September 2012

Tillmann Bier: Borderlands 2 ist nicht ohne Grund der beliebteste und erfolgreichste Teil der Serie, die das Genre der Looter-Shooter beinahe im Alleingang populär machte. Einen nicht unerheblichen Anteil trägt dabei der ikonische Bösewicht Handsome Jack, dessen Fiesheiten und humorvollen Kommentare euch durch die Hauptstory begleiten. Nicht zu vergessen ist aber natürlich auch der enorme Umfang des Shooters, die motivierende Jagd nach neuer Ausrüstung, sowie die einzigartigen Klassen.

Die insgesamt vier (sechs mit Erweiterungen) Charaktere, können als Spezialfähigkeit etwa Feinde lähmen, sich unsichtbar machen oder einen Geschützturm aufstellen. Je nach Geschmack könnt ihr im Verlauf des Spiels Skills aus drei Kategorien freischalten und so euren eigenen Spielstil kreieren. Im Koop-Modus für bis zu vier Spielerinnen und Spieler ergänzt ihr euch dann mit euren jeweiligen Stärken, und bildet ein schlagkräftiges Team.

Neue Waffen, Klassenmods und Schilde verschiedener Seltenheitsstufen findet ihr bei besiegten Gegnern und in Truhen. Die besonders begehrten legendären Ausrüstungsgegenstände verfügen dabei noch über einen geheimen, besonders starken und manchmal auch lustigen Effekt. Unabdingbar wird legendäre Ausrüstung dann in den besonders schwierigen Endgame-Spielmodi, in denen ihr gegen stärkere Gegner kämpft.

Mit seinem zeitlosen Cel Shading Look, dem derben, aber oft großartigen Humor und dem motivierenden Beutesystem bleibt Borderlands 2 auch heute noch ein großartiges Erlebnis, vor allem im Koop mit Freunden.

Trivia:

  • Die einzigartige Waffe Bane verfügt über besondere Soundeffekte: Sie schreit, wenn ihr sie abfeuert. Dieser Effekt ist auch zu hören, wenn ihr die Lautstärke des Spiels auf null stellt.
  • Der Bösewicht Handsome Jack besitzt ein Pony aus Diamanten, das ihr in einer Erweiterung aus der zerstörten Raumstation Helios rettet.
Borderlands 2 im Test - Die spielgewordene Coolness

89. Bulletstorm

Entwickler: People Can Fly
Publisher: Electronic Arts
Erschienen: Februar 2011

Bulletstorm: Full Clip Edition - Testvideo: Zum Vollpreis aufgewärmt, dafür endlich uncut - Testvideo: Zum Vollpreis aufgewärmt, dafür endlich uncut Video starten 4:01 Bulletstorm: Full Clip Edition - Testvideo: Zum Vollpreis aufgewärmt, dafür endlich uncut - Testvideo: Zum Vollpreis aufgewärmt, dafür endlich uncut

Sören Diedrich: Eigentlich stehe ich nicht so sehr auf einen hohen Gewaltgrad in Shootern. Und ich gehöre auch zur eher gemütlicheren Sorte, die gemächliches Vorgehen bevorzugt. Eigentlich dürfte Bulletstorm damit nicht mein Fall sein – und trotzdem war dieser Shooter ein Fest für meine Sinne!

Bulletstorm ist brutal und sauschnell. Ich jage meinen Gegner nicht nur Kugeln um die Ohren, ich trete sie, ziehe sie per Energielasso zu mir heran, stampfe sie zu Brei – hier geht es wirklich nicht zimperlich zur Sache! Je »kreativer« ich dabei zu Werke gehe, umso höher fällt die Punktzahl aus, die ich für den Kill erhalte.

Klingt martialisch? Kein Wunder, dass Bulletstorm zum Release in Deutschland die Debatte über Gewalt in Videospielen neu hat hochkochen lassen. Für ein paar Jahre landete die Originalfassung deshalb auf dem Index. Aber selbst die entschärfte deutsche Fassung war explizit genug für Zartbesaitete wie meine Wenigkeit.

Spielerisch gibt sich Bulletstorm auf jeden Fall kaum Blößen. Die Story ist für Shooter-Standards ganz interessant, das Gameplay fetzt und die Grafik war anno 2011 bildhübsch.

Trivia:

  • Der Hauptfigur Grayson Hunt wird nachgesagt, sehr große Ähnlichkeit zum bekannten X-Men-Helden Wolverine aufzuweisen.
  • Trotz der überwiegend positiven Kritiken gilt Bulletstorm nicht unbedingt als kommerzieller Erfolg.
Bulletstorm: Full Clip Edition im Test - Zum Vollpreis aufgewärmt


88. Tribes 2

Entwickler: Dynamix
Publisher: Sierra On-Line
Erschienen: März 2001

Gerald Weßel: Tribes 2 führte zu seinem Release 2001 bereits einige Aspekte ins Feld, die nur etwas mehr als ein Jahr später Battlefield 1942 helfen sollten, zu dem Hit aufzusteigen, der ein komplettes Genre begründete. Auch der Sci-Fi Team-Shooter lässt zwei große Armeen gegeneinander antreten, bietet verschiedene Vehikel, Klassen von Soldaten, verschiedene Waffen und Ausrüstungskits sowie eine große offene Karte mit umkämpften Basen. Allerdings könnte die Wahl des beliebtesten Spielmodus kaum klassischer sein: Capture the Flag, jedoch für damalige Verhältnisse mit geradezu absurd vielen Spielern, 64 an der Zahl.

Das Gameplay überzeugt bis heute mit seiner Mischung aus flotter Infanterie-Jetpack Mobilität und Fahrzeugen, die von kleinen Speedern bis zu schweren Transport-Gunships reichen. Obendrein bieten die verschiedenen Rüstungsklassen etliche Möglichkeiten, sich spontan an die Situation im Gefecht mittels entsprechender Stationen anzupassen. So sind auch jeweils eigene Schwerpunkte per Gadget- und Waffenauswahl setzbar.

Doch damals war das flüssige, schnörkellose Gameplay und die stylische, wenn auch recht simple Grafik, die mit netten Effekten punkten konnte, genug, um viele Shooter-Fans zu begeistern. Leider gingen über die Zeit Versuche, mit der Serie an vergangenen Ruhm anzuknüpfen, eher schief und heute ist die Marke ein reiner Geheimtipp für Enthusiasten.

Trivia:

  • Es konnte zwischen vier verschiedenen Fraktionen gewählt werden: Diamond Sword, Blood Eagle, Star Wolf und Children of the Phoenix.
  • Die für die Serie ikonische Waffe ist der Disc-Werfer, dessen charakteristischer Sound und bläuliche Explosion wohl vielen bis heute wohlvertraut ist.

87. Tron 2.0

Entwickler: Monolith
Publisher: Disney
Erschienen: August 2003

Dimitry Halley: Tron 2.0 ist eine der besten Lizenzumsetzungen, über die nie jemand spricht. So wie über Tron selbst, auch wenn immerhin ein dritter Kinofilm zu Disneys Cyberspace-Abenteuer irgendwo am Horizont lauert. Sei’s drum, das soll euch gar nicht abschrecken, denn selbst wenn euch Tron nichts sagt, erwartet euch hier einer der einzigartigsten Shooter der letzten 25 Jahre. Statt Kalaschnikow, Pumpgun und Colt 1911 ist eure mächtigste Waffe ein Frisbee - klingt lahm, spielt sich aber großartig!

Hauptfigur Jeff hat’s nämlich in eine virtuelle Welt verschlagen, in der Programme sozusagen Menschen sind, ein böses Virus tritt also als mächtiger Imperator-Dude auf, Antiviren-Programme jagen euch in Form bulliger Wachmänner. Und der Diskus-Frisbee wird in der Welt von Tron zur gefährlichsten Waffe - für und gegen euch. Ich kann feindliche Angriffe damit elegant parieren, scheppere die Scheibe gegen feindliche Köpfe, lenke das Ding sogar im Flug mit der Maus. Natürlich schalte ich im Lauf der Kampagne auch Snipergewehre und andere Geschütze frei, aber eben angepasst auf das rein virtuelle Szenario.

Tron 2.0 erinnert mich bis heute an eine Zeit, als auch lineare Shooter sich noch wie Spielplätze anfühlten. Ich werde in ein Areal voller Gegner geworfen und entscheide, ob ich schleiche, die dicken Geschütze auspacke, Wachterminals hacke oder heimlich einen Gegner nach dem anderen wegpflücke. Ich kann mit haufenweise Upgrades meine Fertigkeiten verbessern, immer mächtigere Programme entfesseln und werde am Ende zum laufenden Datentod.

Tron 2.0 hat so viele kleine wie große Besonderheiten. Wenn mich Virusprogramme treffen, werden meine Skills infiziert und ich muss regelmäßig meine mächtigsten Fertigkeiten defragmentieren und reinigen, also auf sie verzichten, während mir die Geschosse um die Ohren fliegen. Tron 2.0 hat Humor, spannende Wendungen, mehrere Sprecher des Originalkinofilms von 1982, es ist ein spielgewordener Liebesbrief an Cyberspace-Science-Fiction. Und als große Neuerung gegenüber dem Filmklassiker darf ich in Tron 2.0 sogar das ominöse Internet betreten, das im Spiel quasi einem Rotlichtbezirk samt Schwarzmarkt gleicht. Einfach Kult.

Trivia:

  • Das neue Super Lightcycle im Spiel wurde von Designlegende Syd Mead entworfen, der auch das Original erschaffen hat.
  • Tron 2.0 war ursprünglich als Filmfortsetzung geplant, wurde dann aber als Spiel umgesetzt. Zum Glück.
Tron 2.0 im Test - Einfallsreiche Filmfortsetzung als Spiel


86.  Max Payne 3

Entwickler: Rockstar Vancouver
Publisher: Rockstar Games
Release: Mai 2012

Valentin Aschenbrenner: Maximaler Schmerz! Das ist nicht nur ein ziemlich cooler und einprägsamer Name, sondern mein Gemütszustand, wenn ich feststelle, dass seit über zehn Jahren (!) kein neuer Max Payne-Teil mehr erschienen ist. Was soll das denn?! Naja, was soll's. Während das Remake des allerersten Max Payne noch auf sich warten lässt, macht der (durchaus kontrovers aufgefasste) Teil 3 heute noch immer eine gute Figur. Rockstar sei’s gedankt, die bei dem Spiel Remedy die Zügel aus der Hand nahm.

Max Payne, der mit Bart, Plautze und Hawaii-Hemd in Zeitlupe durch das sonnige Brasilien hechtete, war durchaus eine gewöhnungsbedürftige Neuausrichtung, aber wenn ich ehrlich bin auch bitter nötig. Denn spielerisch halten sich die Änderungen zu den beiden Vorgängern in Grenzen. Aber nach der altgedienten Regel It it ain't broke, don’t fix it war eine Gameplay-Neuausrichtung das Letzte, was Max Payne nötig hatte.

Max Payne 3 zählt heute noch zu den besten Vertretern des Third-Person-Shooter-Genres, die Kombination aus in Deckung gehen, Schießen, in Zeitlupe um die Ecke schlittern und so weiter flutscht nach wie vor wie ein Stück Butter durch die Pfanne. Die Story ist gewohnt erwachsen, zynisch und teilweise sogar deprimierend - aber was soll man von einem Kerl mit dem Namen Max Payne anderes erwarten. Vielleicht extra potente Schmerztabletten? Ich bin überfragt.

Trivia:

  • In jedem Spiel hat ein anderer Darsteller Max Payne sein Gesicht geliehen: Zuerst Sam Lake, dann Timothy Gibbs und zuletzt James McCaffrey - Letzterer vertonte Max in allen drei Spielen.
  • In Max Payne 3 gibt es eine ganze Palette an Anspielungen an die GTA-Reihe zu entdecken. Allen voran an Ingame-Marken, -Autos oder -Städte wie Cluckin’ Bell, Chavos und Liberty City.
Max Payne 3 im Test - Alter Hund, neue Tricks


85.  Battlefield: Bad Company 2

Entwickler: DICE
Publisher: Electronic Arts
Release: März 2010

Fabiano Uslenghi: Wenn ich mich schon mal für einen Ego-Shooter von meinem Strategie- und Rollenspiel-Thron herab wage, dann natürlich für Call of Duty. Der Rest kann mir gestohlen bleiben. So dachte vor vielen, vielen Jahren mal der junge Fabiano - zumindest bis Bad Company 2 erschien. Diesem Spiel ist es zu verdanken, dass ich vollständig ins Battlefield-Lager gewechselt bin, selbst wenn das bedeutet, inzwischen dieser glorreichen Zeit nachzuweinen. 

Ich werde nie verstehen, wie DICE von dem absurden Zerstörungs-Potenzial jemals wieder abrücken konnte, das Bad Company 2 einst darbot. Für mich tat sich eine völlig neue Welt der Multiplayer-Schlachten auf, als mir klar wurde, wie dynamisch in diesem Spiel jeder Zaun, jeder Hügel, jedes Haus von der explosiven Macht moderner Panzer und Granaten in seine Einzelteile zerlegt werden konnte. 

Ich war noch nie ein kompetitiver Spieler und gebe wenig auf KDs und all solchen Kram. Worauf ich aber setze, ist eine dichte Atmosphäre. Und meine Herrschaften, das Schlachtfeldgefühl in Bad Company 2 gehört zu den atmosphärischsten Erfahrungen, die ich in meinem Leben je gemacht habe. Furchterregend, aber atmosphärisch. 

Trivia

  • Der Vorgänger von Bad Company 2 führte erstmalig den Gold-Rush-Modus ein, der allerdings bereits im Nachfolger einfach nur noch in Rush umbenannt wurde und bis heute diesen Namen trägt. 
  • Wenn ihr den Multiplayer von Bad Company 2 nochmal genießen wollt, habt ihr dafür nicht mehr lange Zeit. Am 8. Dezember 2023 wird der Online-Service eingestellt.
Battlefield: Bad Company 2 im Test - Multiplayer-Kracher von DICE


84. Team Fortress

Entwickler: Robin Walker, John Cook, Ian Caughley
Publisher: -
Erschienen: 1996

Petra Schmitz: Ich gebe zu, ich bin erst mit Half-Life auf den Team-Fortress-Zug aufgesprungen, dabei gab es im Gegensatz zu Team Fortress 2 damals noch gar keine kleinen Züge, die man über die Map begleiten musste. Oh Gott, schon im ersten Satz abgeschweift. Das Ding, was für Half-Life damals Team Fortress Classic hieß und offiziell von Valve veröffentlicht wurde, erblickte schon wesentlich früher das Licht der Welt. Die Mod wurde für das erste Quake entworfen und kam mit Klassen. Mit Klassen, die alle was anderes konnten und sollten. Und das als Mod für den ersten Shooter, der mit echten Polygonen hantierte und nicht mehr nur rammeligen Sprites! Irre! 

Kern von Team Fortress war damals der Capture-the-Flag-Modus. Team Blau musste Team Rot die Flagge aus der Festung mopsen, in die eigene Basis tragen und vice versa. Und das taten Scouts, Soldier, Sniper, Demolition Man, Pyro, Engineer, Medic, der Heavy Weapons Guy und der Spion. Da platzt einem ein bisschen die Birne, wenn man darüber nachdenkt, dass sich das ein Mod-Team ausgedacht hat, als die Shooter im Grunde erst so richtig laufen lernten.

Ich habe in Team Fortress Classic damals am liebsten den Medic und den Soldier gespielt. Der Rocket Jump auf der Karte 2Fort den Aufzugschacht rauf funktionierte nur, wenn man sich noch mit einer Granate boostete. Das musste man auch erst mal hinkriegen, Timing war das A und O. Ich habe jedenfalls damals viel geübt, um das halbwegs sicher hinzubekommen. 

Ach ja, das Mod-Team (Namen oben) hat tatsächlich auch Team Fortress Classic für Valve umgesetzt. Allzu kompliziert kann das nicht gewesen sein, denn die Half-Life-Engine war nichts anderes als eine stark modifizierte Quake-Engine. 

Trivia:

  • In Deutschland konnte man Team Fortress Classic nur mit Roboterfiguren und nicht mit menschlichen Figuren spielen. 
  • Team Fortress 2 sollte ursprünglich gar nicht so bunt werden, wie es das heute ist. Die ersten Bilder zeigten ein Spiel mit einem starken Military-Anstrich.

83. Deep Rock Galactic

Entwickler: Ghost Ship Games
Publisher: Coffee Stain Publishing
Erschienen: Mai 2020

Steffi Schlottag: Deep Rock Galactic vereint drei tolle Dinge miteinander. Eine spannende Spielwelt, die ich nach Herzenslust zerstören kann. Zwerge in Raumanzügen. Und eine fantastische Community, die Neulingen liebend gerne hilft und ihre Freizeit damit verbringt, Loblieder auf ihre Zwergenkumpanen zu dichten.

Ihr durchsucht unter- und außerirdische Höhlen nach wertvollen Rohstoffen und macht dabei kurzen Prozess mit Aliens, die euch vor die Spitzhacke oder Flinte laufen. Doch es warten noch ganz andere Gefahren, so mancher Weltraumzwerg hat sein Leben in einer fiesen Falle gelassen. Gut, dass ihr quasi nie allein unterwegs seid!

Am besten ist Deep Rock Galactic nämlich, wenn ihr es im Koop mit euren Freunden spielt. Wenn ihr das nächste Mal nicht wisst, was eure Discord-Gruppe als nächstes spielen soll – mit Deep Rock Galactic macht ihr definitiv nichts falsch. Regelmäßige Seasons und Updates liefern immer wieder frischen Content nach. Auch unser Shooter-Experte Phil empfiehlt das Spiel jedem, der ihm über den Weg läuft. Unter anderem hier im Podcast.

Trivia:

  • Wenn man aus großer Höhe auf einen anderen Zwerg drauf fällt, kassiert man keinen Schaden. Weil Kumpel einander retten.
  • Alle spielbaren Zwerge haben den gleichen Synchronsprecher Javier O'Neill, dessen Stimme technisch verändert wurde, um unterschiedlich zu klingen.
Was spielst du so, Phil? - »Ich bin unglaublich begeistert von Deep Rock Galactic«

82. Bioshock Infinite

Entwickler: Irrational Games
Publisher: 2k Games
Erschienen: März 2013

Peter Bathge: Diese relativ niedrige Platzierung für Infinite ist einerseits ungemein unfair - und andererseits genau richtig. Denn sind wir mal ehrlich: Auf rein funktionaler Shooter-Ebene war der bislang letzte Bioshock-Teil in keiner Weise auszeichnungswürdig. Die Gefechte sind im Gegenteil die meiste Zeit über eher ermüdend als mitreißend, vom ständigen Bedürfnis, in Mülleimern nach heilenden Lebensmitteln zu suchen, mal ganz abgesehen.

Aber Bioshock Infinite hat rund um dieses 08/15-Gameplay ein so wunderschönes Setting aufgebaut, dass es allein dafür einen weit höheren Platz verdient hätte. Die Wolkenstadt war 2013 Ehrfurcht erregend und sieht heute noch fantastisch aus. Mein Favorit war aber zweifellos die wilde Story, die erst mit den beiden DLCs Burial at Sea 1+2 ihren verdienten Abschluss gefunden hat.

Trivia:

  • Die abenteuerliche Entwicklungsgeschichte von Bioshock Infinite wird auf faszinierende Weise in Jason Schreiers sehr empfehlenswerten Buch »Press Reset: Ruin and Recovery in the Video Game Industry« nachgezeichnet.
  • Entwickler Irrational Games gibt es heute nicht mehr. Trotz elf Millionen verkaufter Infinite-Exemplare wurde die Belegschaft von 90 auf 15 Mitarbeiter reduziert und der Name in Ghost Story Games geändert. Weiter am Steuer: der exzentrische Designer Ken Levine.
Bioshock Infinite im Test - Überirdisch

81. Duke Nukem 3D

Entwickler: 3D Realms
Publisher: CDV
Erschienen: Januar 1996

Heiko Klinge: Wenn ich an Duke Nukem 3D denke, denke ich vor allem daran, wie ich gefühlte Stunden auf dem Klo verbracht habe. Nicht, was ihr denkt, ihr Ferkel! Weil ich dort das Licht ausschalten konnte. Oder den Wasserhahn aufdrehen. Oder den Duke im Spiegel betrachten. Oder ein Alien beim großen Geschäft stören und das Pissoir nutzen. Okay, doch was ihr denkt.

Aus heutiger Sicht mag das geradezu bizarr klingen. Aber das stille Örtchen in Duke Nukem 3D war quasi meine Techdemo, was PC-Spiele im Jahr 1996 grafisch leisten können. Gerade mal zwei Jahre nach Doom stellte Duke Nukem 3D für mich die nächste Evolutionsstufe der noch jungen Shooter-Genres dar. Zum einen, weil ich ganz profan und im Gegensatz zu Doom auch nach oben und unten schauen konnte. Zum anderen, weil die Spielwelt für die damalige Zeit wahnsinnig interaktiv war, auch abseits meiner Klogeschichten.

Ich konnte Billardkugeln durch die Gegend treten, Überwachungskameras verwenden und … nunja … Stripperinnen Geldscheine zu stecken, damit diese ihre Brüste entblößen. Ironie hin, Humor her: Das in Duke Nukem 3D vermittelte Frauenbild wirkt aus heutiger Sicht noch antiquierter als die Bitmap-Grafik.

Viel lieber erinnere ich mich an das kreative Waffenarsenal, mit dem ich meine Feinde einfrieren oder schrumpfen (und anschließend zertreten) konnte. Und es gab sogar ein Jetpack! Das Alles passend per Sprachausgabe kommentiert vom Duke.

Der Ruhm von Duke Nukem 3D währte indes nur kurz, denn bereits ein halbes Jahr später brachte Konkurrent id Software die Quake-Engine auf den Markt und läutete damit eine neue Shooter-Generation ein. Und über die ebenso endlose wie traurige Entwicklungsgeschichte des Nachfolgers Duke Nukem Forever hüllen wir besser den Mantel des Schweigens.

Trivia:

  • Duke Nukem 3D wurde 1996 von der BPjS indiziert, was erst 2017 auf Antrag des Rechteinhabers Gearbox wieder aufgehoben wurde.
  • Als Easter Egg und Seitenhieb auf Konkurrent könnt ihr im Spiel die Leiche des Doomguys finden was Duke mit »That’s one doomed space marine« kommentiert.
Grafik-Bombe Duke Nukem 3D: Als 12 FPS in einem Shooter »rasend schnell« waren

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