Seite 2: Die besten Spiele 2021: Eure Top 5 könnte kaum vielfältiger sein

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Eure Top 5: Die besten Strategiespiele 2021

1. Age of Empires 4

In einer eindrucksvollen Mischung aus Filmaufnahmen der Originalschauplätze und kunstvoll eingepflegten Animationen erweckt Age of Empires 4 historische Ereignisse wieder zum Leben. In einer eindrucksvollen Mischung aus Filmaufnahmen der Originalschauplätze und kunstvoll eingepflegten Animationen erweckt Age of Empires 4 historische Ereignisse wieder zum Leben.

Entwickler: Relic Entertainment | Publisher: Xbox Game Studios | Release: 28. Oktober 2021

André Baumgartner: Meine Liebe zur Age-Reihe begann als kleiner Bub, der sich selbst die Ansätze eines Zehnfingersystems beibrachte, um den »Pepperoni Pizza«-Nahrungscheat schneller eingeben zu können. Als dann Age of Empires 4 nach einer langjährigen Abstinenz vom viel gerühmten zweiten Serienteil in mein Leben trat, war es fast wie eine Zeitreise.

Ich hatte schon beinahe vergessen, wie genial eigentlich ein richtig gutes Infotainment-Spiel sein kann, das mich zwischen seinen fordernden Missionen mit aufwendig produzierten Videosequenzen unterhält. Es fühlte sich wie eine regelrechte Wohltat an, nach einer knüppelharten Verteidigungsschlacht, die ich gerade so auf dem Zahnfleisch gehend bewältigt hatte, von einer hochkarätigen Mikro-Doku in eine warme Decke gehüllt und umgarnt zu werden.

Der Geschichts-Nerd in mir sog die spannenden historischen Fakten über die Zankäpfel großer Reiche und außergewöhnlichen Fähigkeiten ferner Kulturen nur zu gern auf. Gleichzeitig verliehen sie dem eigentlichen Spielgeschehen zusätzliche Tiefe und Atmosphäre. Was juckt mich die schwächelnde Multiplayer-Balance, wenn ich schon jetzt den Drang verspüre, irgendwann zur Kampagne zurückzukehren, wie zu einem guten Buch.

2. Anno 1800: Dächer der Stadt

Wer in einem Wolkenkratzer der vierten Stufe residiert, verlangt nach gleich 15 unterschiedlichen Bedürfnissen, die selbst Aufbauspielprofis mit voll ausgebauten Inselwelten noch fordern. Wer in einem Wolkenkratzer der vierten Stufe residiert, verlangt nach gleich 15 unterschiedlichen Bedürfnissen, die selbst Aufbauspielprofis mit voll ausgebauten Inselwelten noch fordern.

Entwickler: Ubisoft Mainz | Publisher: Ubisoft | Release: 31. August 2021

Heiko Klinge: Im Intro meines Tests zu Anno 1800: Dächer der Stadt schrieb ich noch überzeugt: »Es wird keine Season 4 geben.« Heidewitzka, habe ich mir da mal ein Eigentor geschossen. Aber ich war wirklich davon überzeugt. denn viel logischer und besser kann man ein Aufbauspiel-Meisterwerk eigentlich nicht vollenden.

Dächer der Stadt genau die Endgame-Herausforderung, die Anno 1800 nach drei Seasons voller guter bis herausragender DLCs noch gefehlt hat. Der ebenso simple wie geniale Trick: Mit den neuen Hochhäusern lassen sich selbst voll ausgebaute Metropolen noch nahezu endlos erweitern – nur eben in die Höhe statt in die Breite.

Und selbstverständlich kommen mit jeder Wolkenkratzerstufe neue Bedürfnisse der Bewohner hinzu, die allesamt an ebenso komplexen wie fordernden Produktionsketten hängen. Dadurch wirkt sich Dächer der Stadt nicht nur auf meine Hauptsiedlung in der alten Welt aus, sondern zwingt mich auch in allen anderen Regionen zum Neuplanen und Umdenken.

Das Ergebnis: Dächer der Stadt macht eine Endlospartie von Anno 1800 wirklich endlos, ein Novum in der langen Seriengeschichte. Während ich in den Vorgängern irgendwann einfach alles gesehen und gebaut hatte, gibt es in Anno 1800 selbst nach Hunderten Spielstunden immer noch einen Wolkenkratzer, den man weiter in die Höhe schrauben kann. Ich habe wirklich keine Ahnung, wie Ubisoft Mainz das noch toppen will. Und ein größeres Kompliment kann man einem DLC eigentlich nicht machen.

3. Anno 1800: Speicherstadt

Die Speicherstadt-Module könnten etwas detaillierter und lebendiger animiert sein, aber für Effizienzbauer ist der DLC top. Die Speicherstadt-Module könnten etwas detaillierter und lebendiger animiert sein, aber für Effizienzbauer ist der DLC top.

Entwickler: Ubisoft Mainz | Publisher: Ubisoft | Release: 23. Februar 2021

Martin Deppe: Hamburgs Speicherstadt ist für mich eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten überhaupt (ja, auch wegen des genialen Modelleisenbahn-Wunderlands). Denn hier spürt man förmlich den Hauch der großen weiten Handelswelt!

Annos Speicherstadt-DLC bringt diese Atmosphäre zwar nicht ganz rüber, weil die neuen Bauwerke und Module durchaus schick aussehen, aber arg leblos bleiben, und ich fast ausschließlich im Handelsmenü Waren umherschubse. Doch spielerisch sind die neuen Hafenbauten vor allem für Effizienz-Tüftler super: Endlich kann ich Rohstoff-Überschüsse loswerden und dafür dringend benötigte Luxuswaren importieren.

Das clevere Kombinieren der Module ist wie eine Partie Tetris, ich nutze noch die letzte Lücke aus, um Boni für meine Lagerkapazität mitzunehmen oder mehr Handelsverträge zu schließen. Und weil ich die Speicherstadt-Puzzlestücke im Gegensatz zum Palast nicht nur auf einer, sondern auf jeder Insel der Alten Welt und in Cap Trelawney bauen darf, kann ich mein Imperium noch weiter spezialisieren und Transportrouten optimieren. So wird eine Endlospartie wirklich endlos!

4. Humankind

Auch die riesigen Städte von Humankind sind eine fantastische Idee. Auch die riesigen Städte von Humankind sind eine fantastische Idee.

Entwickler: Amplitude Studios | Publisher: Sega | Release: 17. August 2021

Michael Graf: Ach, Humankind, die Tragödie des Strategiejahres 2021. Nicht inhaltlich natürlich, ich finde immer noch, dass Humankind das Genre der Civ-Likes (Ich nenne es jetzt einfach mal so) durchaus bereichert. Etwa mit seinen dreidimensionalen Landschaften, in denen Höhenstufen und Engpässe tatsächlich eine Rolle spielen. Oder mit den famosen Taktikschlachten, die dieses System optimal nutzen, indem sich Armeen aufs umliegende Gebiet »entpacken«. Gerade Belagerungen machen dadurch viel mehr Spaß als in Civilization.

Auch das Kultursystem entpuppt sich als überraschend interessant. Überraschend, weil ich mir vor dem Spielen nicht vorstellen konnte, wie es sich anfühlt, alle paar Runden mein Volk zu wechseln - etwa von den Wikingern zu den koreanischen Joseon zu den Persern. Nun, dieser Mischmasch mag immer noch historisch merkwürdig anmuten, aber: Auch das macht Spaß! Es macht Spaß, in jedem Zeitalter erneut an der eigenen Fraktion und ihren Stärken zu tüfteln und mich beim Wettrennen mit der Konkurrenz um die besten Kulturen zu zoffen.

Zugleich hatte Humankind deutliche Schwächen: Die Moderne? Meist bedeutungslos. Kultur und Religion? Überflüssig. Die KI? Nicht immer zurechnungsfähig. Das Balancing? Wackelt. Daran hat Amplitude zwar schon mit Patches gedreht, grundsätzlich merkt man aber, dass Humankind noch Reifezeit gefehlt hat und weiterhin fehlt. Zugleich fährt es Neuerungen auf, die auch einem Civilization sehr gut zu Gesicht stünden; diese Konkurrenz hat den Civ-Likes jahrzehntelang gefehlt.

Was uns zur Tragödie bringt: den Steam-Spielerzahlen. Während weiterhin über 50.000 Menschen gleichzeitig Civ 5 und Civ 6 spielen, dümpelt Humankind aktuell bei knapp 1.500 herum. Okay, es gibt auch noch den Gamepass, dennoch weckt das die Sorge, dass Sega diesem Spiel nicht die lange Unterstützung gewähren wird, die es bräuchte, um zu einem wirklichen Glanzlicht der Civ-Likes zu reifen.

5. Anno 1800: Reisezeit

Der Reisezeit-DLC richtet sich an Effizienz- und Schönbauer gleichzeitig. Mit dem Quasi-Eiffelturm, lecker Gerichten und noch leckeren Drinks beglückt ihr auch eure »Ureinwohner«. Der Reisezeit-DLC richtet sich an Effizienz- und Schönbauer gleichzeitig. Mit dem Quasi-Eiffelturm, lecker Gerichten und noch leckeren Drinks beglückt ihr auch eure »Ureinwohner«.

Entwickler: Ubisoft Mainz | Publisher: Ubisoft | Release: 25. Mai 2021

Martin Deppe: Und noch eine Sehenswürdigkeit, die ich liebe: Nach dem Speicherstadt-DLC bringt mir die Reisezeit-Erweiterung quasi den Eiffelturm. Das Monument sieht zwar nicht exakt so aus, kann sein Vorbild aber nicht leugnen. Dabei ist das Stahlmonster nur der Höhepunkt eines DLCs, der mich wieder richtig auf Trab bringt!

Denn die neue Bevölkerungsgruppe der Touristen ist noch verwöhnter als die Investoren, die Besucher wollen nicht nur Hotels und Buslinien zu meinen Attraktionen, sondern auch Restaurants, Cafés und Cocktailbars – die jeweils unterschiedliche Gerichte und Drinks servieren. Dafür wiederum muss ich Rezepte freischalten und Zutaten liefern, im Gegenzug gibt’s dicke Wohlfühlboni, auch für die Einwohner im Umkreis. Je zwei von fünf Rezepten lassen sich zwar nur freischalten, wenn man die DLCs Die Passage und Land der Löwen hat, aber das dürfte bei Spielern der dritten Season ja fast immer der Fall sein.


Ich mag am Reisezeit-DLC auch, dass er das Inselleben wirklich bereichert: Touris strömen an Land, Busse tuckern umher, und am Ende der guten Questkette kommt sogar ein besonderer Ehrengast, inklusive Feuerwerk und Eiffelturm-Eröffnung. Kein Vergleich zum guten, aber optisch drögen Speicherstadt-DLC. Für die Touristenhorden baue ich meine Hauptinsel gerne um – schon wieder! 

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