Seite 7: Die besten Spiele 2021: Eure Top 5 könnte kaum vielfältiger sein

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Eure Top 5: Die besten Indiespiele 2021

1. Kena: Bridge of Spirits

Kena sieht zuckersüß aus, überrascht aber mit einer melancholischen Story und richtig anspruchsvollen Kämpfen, die euch alles abverlangen. Kena sieht zuckersüß aus, überrascht aber mit einer melancholischen Story und richtig anspruchsvollen Kämpfen, die euch alles abverlangen.

Entwickler: Ember Lab | Publisher: Ember Lab | Release: 21.09.2021

Heiko Klinge: Kena ist ein Phänomen. Wie kann ein Indie-Spiel und Erstlingswerk, das von nur 14 Entwicklerinnen und Entwicklern geschaffen wurde, besser aussehen als so mancher Blockbuster mit Millionenbudget? Wie zum Henker konnten die eine derart stimmungsvolle Open World aus dem Hut zaubern? 

Nun, zum einen ist Kena zwar das Debütspiel von Ember Labs, das Studio war zuvor aber schon jahrelang sehr erfolgreich im Bereich der Animationsfilme unterwegs. Und das sieht man dem Action-Adventure bei jedem zuckersüßen Rot-Fellknäuel und jedem spektakulär inszenierten Bosskampf an.

Zum anderen hat Ember Lab zwar fünf Jahre an Kena gearbeitet, sich dabei aber aufs Wesentliche fokussiert. Die Welt wirkt groß und lädt zum Erkunden ein, ist aber eigentlich recht kompakt. Statt sie mit mehr oder weniger sinnvollem Sammelkram zu füllen, gibt’s hier nur Dinge zu entdecken, die auch spielerisch was bringen. Okay, und Hüte für die Rots. Entsprechend sehe ich die Endsequenz bereits nach zehn bis 15 Stunden.

Aber wisst ihr was? Genau dieses Kompakte und aufs Wesentliche reduzierte hat Kena für mich zu einem der schönsten Open-World-Erlebnisse der letzten Jahre gemacht. Die rührenden Story hält den Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Minute, die Welt strotzt nur so vor Abwechslung, und die Kämpfe werden nie zur Routine. Der finale Endboss gehört sogar zum Spektakulärsten, was ich je in diesem Genre erlebt habe. Kena ist der absolut verdiente Sieger in der Indie-Kategorie. Kena ist ein Phänomen.

2. Valheim

Valheim im Test - Warum ist das Survival-Spiel so erfolgreich? Video starten 14:52 Valheim im Test - Warum ist das Survival-Spiel so erfolgreich?

Entwickler: Iron Gate Studio | Publisher: Coffee Stain | Release: 02. Februar 2021 (Early Access)

Christian Just: Valheim ist Liebe, Valheim ist Leben. Pixelige Liebe und rücksichtsvolles Über-Leben, um genau zu sein. Ich werde wohl nie den Moment vergessen, in dem ich Valheim kurz vor Early-Access-Release das erste Mal spielen konnte. So fasziniert war ich in den letzten Jahren selten, kein Scherz. Hauptgrund: Die überraschend komplexe Physikberechnung, die unter der charmanten Retro-Optik arbeitet.

Ich fange als Wikinger in einer zufällig generierten Welt ganz klein an, muss Nahrung sammeln, eine erste Basis bauen, den Boden terraformieren, wertvolle Erze abbauen und daraus bessere Ausrüstung herstellen. Alles zu dem Zweck, die riesige Welt zu erkunden, gefährlichen Feinden auf Augenhöhe zu begegnen und nacheinander fünf mächtige Bosse zu fällen. So entsteht eine extrem motivierende Suchtspirale.

Und diese Spirale pflanzte sich so tief in mein Hirn, dass ich schon nach ein paar Stunden nicht mehr ohne Valheim leben wollte. Da wusste ich natürlich noch nicht, dass das Spiel in den folgenden Wochen zum Steam-Phänomen und Millionenerfolg werden würde. Aber ich wünschte mir, dass Valheim das Interesse bekommt, das es verdient.

So rücksichtsvoll wie Valheim geht kaum ein Survivalspiel mit seinen Spielern um. Anstatt wie in anderen Genrevertreter ständig zu bestrafen, belohnt Valheim lieber. Und motiviert durch die gut verzahnten Mechaniken, am Ball zu bleiben. Eine Lehre, die meiner Meinung nach ruhig mehr Survivalspiele ziehen dürfen.

3. Subnautica: Below Zero

Vor allem die farbenprächtige Welt unter der Wasseroberfläche lädt dazu ein, jeden Winkel von Subnautica: Below Zero zu erkunden. Vor allem die farbenprächtige Welt unter der Wasseroberfläche lädt dazu ein, jeden Winkel von Subnautica: Below Zero zu erkunden.

Entwickler: Unknown Worlds Entertainment | Publisher: Unknown Worlds Entertainment | Release: 14. Mai 2021

Sören Diedrich: »Spiel Subnautica! Spiel unbedingt Subnautica!« Diesen Satz musste ich mir jahrelang von meinen Freunden anhören und stets ignorierte ich ihn. Bis ich mir 2021 endlich ein Herz gefasst und den Nachfolger mit dem Namenszusatz Below Zero gekauft habe. Jetzt kann auch ich sagen: Spielt Subnautica! Spielt unbedingt Subnautica!

Ob das Original noch besser als Below Zero ist, kann ich natürlich nicht einschätzen. Aber die Notlandung auf dem fast gänzlich von Wasser bedeckten Planeten 4546B markierte für mich den Beginn eines aufregenden Abenteuers, das ich so gar nicht erwartet hätte. Insgeheim ging ich davon aus, dass mich das Gameplay so sehr langweilt, dass ich meinen Tauchtrip schon nach kurzer Zeit wieder beenden würde.

Pustekuchen! Am Ende stehen knapp 20 Spielstunden auf der Uhr, die ich kaum unterhaltsamer hätte gestalten können, obwohl ich eigentlich immer um mein Überleben kämpfe. Denn ich muss nicht nur auf Hunger, Durst und genug Sauerstoff achten, sondern auch auf meine Körpertemperatur. Kein Wunder, immerhin ist es im Freien schweinekalt und ich erfriere, wenn ich mich nicht ausreichend vorbereite. Unter Wasser gibt es glücklicherweise Thermalquellen, die Leben in meine fröstelnden Gliedmaßen zurückbringen.

Und sonst so? Nun ja, das übliche Gameplay, das Fans auch schon von Subnautica kennen: Ihr taucht, sammelt allerlei Ressourcen, stellt daraus neue Ausrüstung her und könnt dadurch noch tiefer in die unerforschten Ecken unter Wasser vordringen. Ein fast schon süchtig machender Sog entsteht, dem ich mich nur zu gerne hingegeben habe.

Schade finde ich nur, dass das Spiel einen meiner Ansicht nach geringen Wiederspielwert besitzt. Hat man irgendwann alle Biome erkundet und alle Items gecraftet, kann man bei einem neuen Spieldurchlauf nichts Neues mehr entdecken. Hier hätten ein paar zufallsgenerierte Elemente vielleicht geholfen. Das ändert aber nichts an meinem Rat: Subnautica! Spielt unbedingt Subnautica!

4. Loop Hero

»Macht ziemlich süchtig«: Trailer zum Release des neuen Steam-Aufsteigers Loop Hero Video starten 1:02 »Macht ziemlich süchtig«: Trailer zum Release des neuen Steam-Aufsteigers Loop Hero

Entwickler: Four Quarters | Publisher: Devolver | Release: 4. März 2021

Dimitry Halley: Loop Hero war meine große kleine Überraschung 2021. Ich wusste rein gar nichts über das Spiel, fand bloß die Retro-Optik ansprechend, hatte irgendwie Lust auf Fantasy der alten Schule und 15 Euro sind ja nur drei Döner, also … zack, gekauft und der Feierabend war genauso dahin wie jeder Schlaf in der anschließenden Nacht.

Loop Hero ist überhaupt kein Oldschool-Rollenspiel. Euer Abenteuer-Männchen oder -Weibchen marschiert ganz von alleine über die Weltkarte, bekämpft Skelette, Zombies, Goblins und Co., bis es irgendwann wieder am Startpunkt ankommt. Das Ziel: Durch Kämpfe, Schätze und Erfahrung so mächtig werden, dass nach mehreren Loops der Endgegner idealerweise keine Chance mehr hat.

Was ich als Spieler mache? Die Welt manipulieren! Ich entscheide selbst, welche Hindernisse meine Hauptfigur auf dem Loop erwarten. Deshalb verteile ich munter Landschaften in der … Landschaft, platziere beispielsweise ein Dörfchen neben einem Vampirschloss, damit aus den Einwohnern Zombies werden. Das klingt alles ein bisschen von hinten durch die Brust ins Auge, aber glaubt mir: Der Loop von Loop Hero erzeugt so einen Sog, dass ihr mit diesem unscheinbaren Spiel viele, viele Stunden Spaß haben könnt.

5. Medieval Dynasty

Der Mittelalter-Hit Medieval Dynasty wird immer besser - Release-Version 1.0 im Test Video starten 15:18 Der Mittelalter-Hit Medieval Dynasty wird immer besser - Release-Version 1.0 im Test

Entwickler: Render Cube | Publisher: Toplitz Productions | Release: 23. September 2021

Fabiano Uslenghi: Mal im Ernst, wer braucht schon den Landwirtschaftssimulator? Das ist doch nur langweilige Feldarbeit. Einfach ein bisschen den Bauernhof ausbauen, aufs Feld rausgehen, Feldfrüchte säen und wenn alles Reif ist, die Ernte einfahren. Gähnend langweilig. Da spiel ich doch lieber Medieval Dynasty!

Hier kann ich mich in eine sehr reale Version des frühen Mittelalters fantasieren. Da erkunde ich eine wilde Landschaft, mach mich auf die Jagd nach Tieren und gründe eine Familie. Außerdem kann ich hier mein eigenes Gehöft errichten, darf draußen vor der Hütte ein Feld anbauen, Saatgut streuen und muss dann zur rechten Jahreszeit die Ernte einfah … Moment mal!

Ja, Medieval Dynasty hat es tatsächlich geschafft, dass ich meine Meinung zu Simulatoren wie den LS komplett überdenken musste. Ich hatte nämlich auf absurde Weise erstaunlich viel Spaß mit diesem kleinen Projekt. Ich werde jetzt sicher nicht anfangen, regelmäßig mit einem digitalen Trecker rumzufahren. Aber im Mittelalter macht mir dasselbe Konzept dann doch eine Menge Spaß. Und nicht nur, weil ich nebenbei außerdem Wildschweine jagen darf oder mich als Minenarbeiter verdinge. Auch die Feldarbeit ist fast schon entspannend. Ich habe in diesem Spiel teils stundenlang zu Fuß Saatgut auf dem Acker verstreut. Und das war alles andere als langweilig! 

Auf Dauer ist das zwar dann doch etwas anstrengend, zumal der Fortschritt auch nicht gerade rasant abläuft, doch ein wenig aufgezwungene Entschleunigung tut beim Stressabbau wahre Wunder.

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