Die Zukunft von Ghost Recon - Wieso wir mit Wildlands 2 rechnen - und was es leisten muss

Dass Ghost Recon: Wildlands eine Zukunft hat, legen schon die Verkaufszahlen nahe. Doch um zu brillieren, muss der Nachfolger ein paar Dinge hinbekommen.

Ghost Recon: Wildlands war ein riesiger Erfolg von Ubisoft. Doch wann geht es damit weiter? Ghost Recon: Wildlands war ein riesiger Erfolg von Ubisoft. Doch wann geht es damit weiter?

Ghost Recon: Wildlands war einer der größten Erfolge, die Ubisoft in den letzten Jahren verzeichnen konnte. 2017 thronte der Koop-Shooter in der ersten Jahreshälfte als meistverkauftes Spiel überhaupt - und auch als Experiment glückte Wildlands: Ubisoft gelang es hier erstmals, eine Open World als Service-Game zu betreiben, also über insgesamt zwei Jahre nach Release mit neuen Inhalten zu versorgen. Ein Trend, den zuletzt Assassin's Creed: Odyssey erfolgreich fortsetzt.

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Neben zwei kostenpflichtigen Erweiterungen gab es in Wildlands diverse kostenlose neue Story-Missionen (unter anderem mit Sam Fisher aus Splinter Cell und ein Crossover mit R6 Siege). Außerdem bekamen wir einen sehr coolen PvP-Modus, der über Monate um neue Maps, Charaktere und Waffen ergänzt wurde. Grund genug, Wildlands aufzuwerten - trotz ebenfalls nachgereichter Lootboxen.

Doch wann geht es mit Wildlands weiter? Aktuell wird auf Twitter zum 30. April die sogenannte Operation Oracle angekündigt. Wahrscheinlich steckt dahinter eine neue DLC-Season. Doch wie lange wird Ubisoft den 2017er-Erfolg »nur« mit Updates füttern? Oder bereitet man hier wie in The Division 1 Größeres vor?

Unsere Prognose: 2019, spätestens 2020 wird man an diesen Erfolg mit einer echten Fortsetzung anknüpfen. An The Division und dessen Nachfolger lässt sich Ubisofts Markenstrategie recht gut festmachen: Franchises werden gepflegt, am Leben gehalten, mit Updates verbessert - und irgendwann je nach Rentabilität fortgesetzt.

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Warum wir mit Wildlands 2 rechnen

So dürfte der Publisher auch mit Ghost Recon umgehen. Und wir rechnen sogar noch 2019 mit Neuigkeiten, denn für dieses Jahr befindet sich kaum eine andere Ubisoft-Marke im Rennen. Far Cry hat mit New Dawn bereits seine alljährliche Veröffentlichung hinter sich, Assassin's Creed macht bis 2020 Pause - und ebenso wenig rechnen wir mit einem neuen The Crew oder gar Splinter Cell.

For Honor wird nach wie vor mit Content versorgt und hat genau wie Rainbow Six: Siege einen Fahrplan fürs aktuelle Jahr. Hier brauchen wir also mit keinen grundlegenden Nachfolgern zu rechnen. Was bleibt übrig? Ghost Recon und Watch Dogs 3. Zwei mögliche Kandidaten für das Herbstgeschäft, allerdings halten wir ein Wildlands 2 für die wahrscheinlichere Wahl.

Die Tom-Clancy-Marke ist aktuell so stark wie nie. Dass Ubisoft Ghost Recon bis Anfang 2019 mit Inhalten versorgt, spricht zudem für den Wert der Serie.

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Watch Dogs 2 hatte es da schon schwerer: Die Verkaufszahlen zum Release blieben hinter den Erwartungen zurück, der All-Time-Spielerhöchststand bei Steam erreicht nicht mal die Hälfte der Wildlands-Zahlen. Klar, das muss nicht das Aus für die Marke bedeuten, zumal der Publisher noch immer von einem Erfolg spricht, doch Ghost Recon dürfte klar als das größere Pferd im Stall stehen.

Allerdings spekulieren wir hier natürlich auf Basis von Indizien. Gegen ein Wildlands 2 spricht der recht enge Release-Turnus. Das letzte Ghost Recon erschien erst vor zwei Jahren, Ubisoft hätte also schon vor dessen Erscheinen mit der Entwicklung des Nachfolgers beginnen müssen.

Es kann gut sein, dass dieser Beschluss erst nach dem (vielleicht überraschenden) Erfolg des Spiels getroffen wurde. Trotzdem: Wir wetten auf Wildlands. Damit es ein Erfolg wird, sollte ein eventueller Nachfolger jedoch unbedingt einige Dinge beachten.

Was wir uns für Ghost Recon: Wildlands 2 wünschen

Bei Wildlands 1 operierte Ubisoft am lebenden Subjekt. Das Spiel erschien mit technischen Problemen, der PvP existierte noch nicht und der Live-Service-Aspekt ließ zu wünschen übrig. Mit jedem Patch lernten die Entwickler.

Die größte Hürde von Wildlands war die eigene Gleichförmigkeit: Die Missionen ähnelten sich im Ablauf. Wer einmal auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad damit durch war, hatte kaum Grund zum zweiten Durchlauf. Das änderte sich mit der Zeit.

Wöchentliche Challenges wurden eingeführt, hielten die Leute bei der Stange. Außerdem erschienen neue Schwierigkeitsgrade, darunter der grandiose Tier One, außerdem ein Permadeath-Modus, natürlich an besondere Belohnungen gekoppelt.

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Auch bei den freischaltbaren Skins lernte man dazu: Während die ersten Shop-Erweiterungen bloß ein paar ulkige T-Shirts und Fahrzeugvarianten enthielten, fanden gerade die Military-Sets großen Anklang bei den Fans. Bei YouTube finden sich zig Videos zu neuen Waffen, Tarnkleidungen und Militär-Outfits, die dem Spiel mehr Atmosphäre verleihen. Die Leute scheinen Ghost Recon dann zu mögen, wenn es seinen eigenen Wurzeln im Militär-Taktik-Genre treu bleibt.

Wildlands 2 muss daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Es sollte direkt zum Launch ausreichende Einstellungsmöglichkeiten haben, um den Shooter-Enthusiasten in der Community gerecht zu werden. Statt zu sehr in die Breite zu gehen, lohnt sich womöglich spielerischer Tiefgang: Waffen, die sich wirklich unterschiedlich spielen, dazu Hardcore-Schwierigkeitsgrade, ein Fokus auf echtes Teamplay.

Ubisoft wird der Open World treu bleiben, das ist klar. Dennoch wünschen wir uns mehr Qualität statt Quantität. Statt Häuser nach Medaillen abzuklappern und die immer gleichen Konvois auf die immer gleiche Weise zu überfallen, wollen wir spannende Feindbasen infiltrieren, neue Gadgets ausprobieren und im Vierer-Koop auch mal wirklich unterschiedliche Rollen verkörpern.

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Ghost Recon hat das Zeug zur ganz großen Marke

Rollenspiel-Elemente sind super, um Spiele langlebiger zu machen. Die Magie der füllenden Balken, die Jagd nach immer besserer Beute - das funktioniert in Assassin's Creed: Odyssey, in The Division 2. Kein Wunder, dass man das Modell auch für Far Cry: New Dawn erschließen wollte.

Doch für ein Ghost Recon: Wildlands 2 sollte Ubisoft die RPG-Vorzüge mit Vorsicht genießen. Als Squad zwei Minuten auf einen Elite-Soldaten zu schießen, bis dessen Lebensleiste auf Null sinkt, wäre genau der falsche Weg.

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Sehr wohl kann man aber aus dem Spielplatz-Prinzip der Loot-Kollegen lernen. In der Gaming-Landschaft dürfte durchaus Raum sein für eine anspruchsvolle Shooter-Open-World, in der wir selbst bestimmen, wo unser Fokus liegen soll. Wir können uns im PvP bekriegen, der Geschichte der Spielwelt folgen, mit Kumpels Einrichtungen infiltrieren und unsere Spezialeinheiten ausbauen.

Ghost Recon: Wildlands 2 könnte die Hardcore-Alternative zu einem The Division 2 werden. Statt RPG-Boni würden hier Taktik und Shooter-Geschick zum Sieg verhelfen. In seinen letzten Zügen ebnete Wildlands 1 genau hierfür den Weg mit PvP, einem eigenen Koop-Hordemodus, seiner PvE-Kampagne und, und, und.

Würde ein Wildlands 2 diese Tendenzen fokussiert fortsetzen - natürlich in Kombination mit einem spannenden neuen Szenario - dann könnte Ubisoft uns Shooter-Fans hoffentlich noch 2019 sehr, sehr glücklich machen.

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