Scum Early Access im Test - (K)ein DayZ-Klon mit irrwitzigen Features

Unser Early-Access-Test zu Scum setzt sich mit der Frage auseinander, ob das Survivalspiel der kroatischen Entwickler Gamepires und Croteam dem Genre zu einem zweiten (dritten, vierten?) Frühling verhelfen kann.

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Schicke Fassade, doch wie stehts um den Kern? Unser EA-Test bringt Licht ins Dunkel. Schicke Fassade, doch wie stehts um den Kern? Unser EA-Test bringt Licht ins Dunkel.

Scum ist im Early Access gestartet, das Survival-Genre ist zurück! »Wie, zurück? War es jemals weg?« könnte man fragen. Vielleicht sollten wir etwas weiter ausholen, um unsere Aussage zu erklären.

Wir meinen konkret jene Art Multiplayer-Survivalspiel, die das Genre anno 2012 mit der Arma-2-Mod DayZ begründete. Ein Scum, das offenkundig auf dieser Idee aufbaut, weist zwangsläufig Ähnlichkeiten mit DayZ auf. Wir durchstreifen eine offene Spielwelt wahlweise in Third- oder First-Person-Perspektive, halten unsere Spielfigur am Leben und balgen uns mit anderen Spielern um wertvolle Waffen und Ausrüstung. Genau das ist der Kern von Scum.

Die entscheidende Frage dabei ist: »Braucht das überhaupt noch wer, nachdem seit sechs Jahren gefühlt jeden Tag 12 Survivalspiele mit ähnlichem Konzept im Early Access auf Steam starten?« Scheinbar ja, denn seien wir ehrlich: Nur wenige haben es bislang richtig gut gemacht.

Ark: Survival Evolved sei als großer Erfolgstitel genannt, der aber auch seine Probleme mitbringt. Rust bindet ebenfalls eine treue Community an sich und selbst die auf dem Weg des Early Access so oft in Schwierigkeiten geratene Standalone von DayZ hält sich wacker mit einigen tausend Spielern.

Nun rührt der in Kroatien ansässige Entwickler Gamepires slawischen Charme und Rollenspiel-Elemente unter sein Gameshow-Survivalspiel Scum und ist sich sicher: Das Rezept gefällt euch. Wichtigstes Gewürz ist die absurd komplexe Simulation der Körperfunktionen eurer Spielfigur.

Wolltet ihr beim Spielen schon immer über das Darmvolumen eurer Spielfigur nachdenken müssen? Versetzt euch die Sorge um die richtige Vitamin-B-Versorgung in Entzücken? Würdet ihr euch gerne übergeben können, nachdem ihr versehentlich einen giftigen Pilz gegessen habt? Dann könnte Scum im Laufe seines Early Access zu dem Spiel werden, das ihr immer gesucht habt.

Doch zunächst einmal erleben wir nur das Grundgerüst von dem, was Scum gerne einmal werden möchte. Was bis jetzt drin ist und wie gut zumindest das schon funktioniert, lest ihr in diesem Early-Access-Test.

Scum will mit einer für ein Spiel irrwitzig komplexen Körpersimulation überzeugen. Scum will mit einer für ein Spiel irrwitzig komplexen Körpersimulation überzeugen.

Neu dabei? Hier unser Einsteiger-Tipps für ein langes, lootreiches Leben in Scum

Sieh an, eine Story!

Diesmal gibt es zum Survival-Aspekt sogar eine Geschichte, die sich länger liest als der Halbzeiler: Es ist Apokalypse, überlebe! Zuletzt hat das Unterwasser-Survivalspiel Subnautica mit diesem Kniff überzeugt und nach dem Early Access einen erfolgreichen Start hingelegt.

Das weitgehend oberirdische Scum dagegen spielt in einer dystopischen Zukunft - Schwerverbrecher sind nicht mehr in der Obhut des Staates, sondern in den Besitz des Konzerns TEC1 übergegangen. Das fiese Unternehmen betätigt sich neben dem Gefängniswesen auch in der Unterhaltungssparte und was käme da besser gelegen, als die gelangweilten Massen mit einer Show zu unterhalten, in der sich der Abschaum (engl. Scum) gegenseitig das Überleben streitig macht.

Was ist ein Early-Access-Test?
Unsere Tests zu Early-Access-Spielen darf man nicht mit den herkömmlichen GameStar-Tests inklusive Wertung verwechseln. Hier geht es uns darum, eine erste Einordnung für Interessierte zu schaffen, damit ihr für euch einschätzen könnt, ob euch ein Spiel gefallen könnte. Wir nutzen das, um als Redaktion früher und näher an Spielen wie DayZ, Hunt: Showdown und Co. dranzubleiben. Den finalen redaktionellen Test mit Wertung gibt's nach wie vor pünktlich zum Release der Vollversion.

Damit die schweren Jungs auf der großen Insel (derzeit 144 Quadratkilometer, später wahrscheinlich deutlich mehr) nicht auf dumme Ideen kommen, wurde ihnen ein Mikrochip in den Kopf gepflanzt, der selbigen bei Bedarf effektvoll explodieren lässt. Oder aus bereits verstorbenen Insassen wandelnde Tote macht, die den Unterhaltungswert steigern, wenn sie den nicht zombifizierten Knackis das Leben schwer machen. Willkommen bei Scum.

Survivaltypisch müsst ihr in Scum essen, trinken und diesmal auch verdauen. Survivaltypisch müsst ihr in Scum essen, trinken und diesmal auch verdauen.

Euer persönlicher Knacki

Scum möchte ein Survival-Rollenspiel sein, das fängt bei der Charaktererstellung an. Vor Spielbeginn erstellt ihr euch euren persönlichen Häftling - auf jedem Multiplayer-Server aufs Neue, da die Charaktere servergebunden sind. Alternativ könnt ihr das volle Spiel (natürlich ohne Mitspieler) auch als Offline-Einzelspielererfahrung spielen. Dann gibt es außer euch keine anderen Gefangenen, nur die KI-Zombies und Mechs trachten dann nach eurem Leben. Entsprechend weniger Herausforderung und Spielspaß kommt dann auf, denn Multiplayer-PvP ist ein wesentlicher Aspekt von Scum.

Zurück zur Charakterentwicklung: Für den Verbrecher eurer Träume könnt ihr eine Menge Skillpunkte verteilen, die euch in verschiedenen Bereichen des Überlebens behilflich sind. Beispielsweise könnt ihr Waffenbeherrschung bepunkten, ebenso wie Tarnfähigkeit und Wahrnehmung eurer Umgebung.

Gerade hinter der Wahrnehmung steckt eine Neuerung im Genre. Die Camouflage-Fertigkeit beeinflusst unter anderem, ab welcher Distanz euch andere Spieler und KI wahrnehmen können. Bei einem anderen Spieler, der niedrige Wahrnehmungsfähigkeiten hat, wird eure Spielfigur ab einer bestimmten Entfernung dann einfach nicht dargestellt.

Erst siehst du mich, dann siehst du mich nicht mehr: Der Wahrnehmungs-Skill beeinflusst, wie viel ihr um euch herum mitbekommt. Erst siehst du mich, dann siehst du mich nicht mehr: Der Wahrnehmungs-Skill beeinflusst, wie viel ihr um euch herum mitbekommt.

Auch beim Blick um eine Ecke sehen wir erst, was sich dahinter befindet, wenn unsere Spielfigur einen direkten Blickkontakt herstellt. Nutzen wir lediglich die erhöhte Perpektive der Third-Person-Kamera, erscheint die Spielwelt verschwommen und zeigt keine anderen Spieler.

Beide Systeme fügen sich gut in das Gameplay ein und sind uns nicht störend aufgefallen, sie erhöhen sogar die Bedeutung von Situationsbewusstsein beim Spielen. Besonders für Hardcore-Survivalspieler können diese Features daher eine willkommene Ergänzung sein.

Im Early Access sind noch nicht alle Fertigkeiten implementiert, beispielsweise fehlen Skills zur Fahrzeugbeherrschung. Denn später sollen auch Autos und sogar Fluggeräte auf Scum Island Einzug halten.

SCUM - Trailer stimmt auf den Early-Access-Release im August ein Video starten 1:18 SCUM - Trailer stimmt auf den Early-Access-Release im August ein

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