Wie funktioniert dieses Ranking? Ab dem 29. April 2025 enthüllen wir jeden Tag neue Platzierungen in diesem Ranking, bis wir dann am 12. Mai Platz 1 küren. Und direkt danach erscheint das neue Doom, also perfektes Timing!
Heute geht es weiter mit Platz 2 und 1. Damit ist die Top-150-Liste vollständig, woop!
Es ist Zeit für ein Upgrade! Vor ein paar Jahren haben wir bereits die 100 besten Shooter aller Zeiten gekürt, doch seitdem ist viel passiert – und vor allem: Wir packen einfach noch 50 Shooter oben drauf. Satte 150 Shooter aus den letzten 40 Jahren haben wir für euch rausgesucht, kuratiert und einsortiert, um das ultimative Schießspiel-Ranking zu erschaffen. Muahaha.
Seit es sie gibt, erzeugen Shooter nicht nur Spannung, sondern auch Spannungen. Auf kein anderes Genre wurde in den Killerspieldebatten der 2000er so oft mit dem Finger gezeigt - Ballerspiele, Schießspiele auf der einen Seite, auf der anderen Seite hat jedoch fast kein anderes Genre (abseits von MMOs) so viel dazu beigetragen, Menschen zusammenzubringen.
In Shootern wurde das Deathmatch geboren, das freundschaftliche Mit- und Gegeneinander online oder auf LAN-Partys. Stundenlang haben wir Splitter, LAN-Kabel und Windows-CDs hin- und hergeschoben, um dann irgendwann um drei Uhr nachts mit Counter-Strike loszulegen.
Halo 2 erfand modernes Matchmaking, Fortnite sprengte Plattformgrenzen, ließ Leute auf dem PC, dem Handy, der PlayStation zusammen zocken. Im Koop bezwingen wir die Locust aus Gears of War, vereiteln als SWAT-Einheit einen Banküberfall oder ärgern als Payday-Banditen wiederum die Cops.
Shooter werfen uns aber auch solo in intensive Geschichten - vom tragischen Schicksal eines Max Payne über die philosophischen Streitfragen von Deus Ex bis hin zu herzerwärmenden Freundschaften zwischen Mensch und Maschine in Titanfall 2. Wir sind nach Black Mesa gereist, nach Rapture, in eine weit, weit entfernte Galaxis oder aber in verstrahlte Moskauer U-Bahn-Tunnel. Doom brachte unseren Orientierungssinn zum Glühen, Crysis unsere Grafikkarte.
Wir haben wochenlang die Köpfe zusammengesteckt und ein Ranking erschaffen, das den Schnitt aus zwei großen Fragen bildet: Wie wichtig war ein Shooter für das Shooter-Genre? Und wie gut spielt er sich heute noch?
Ihr könnt es euch denken: Dieses Ranking ist natürlich absolut objektiv richtig und wissenschaftlich unanfechtbar. Es spiegelt nicht einfach die Meinungen der Redaktion wider, sondern wurde quasi von Moses den ganzen Berg runtergeschleppt. Legen wir los.
NEU
150. Hrot
Entwickler: Spytihněv
Publisher: Spytihněv
Erschienen: Mai 2023

Dimitry Halley: Die wohl beste Entwicklung in der Shooter-Landschaft der letzten zehn Jahre ist das große Wachstum im Indie-Bereich. Wir erleben so viele sogenannte Boomer-Shooter, die Spielgefühle aus den 90ern und 2000ern zurückbringen, aber mehr noch als das auch komplett neue Szenarien oder Spielmechaniken erschließen.
Bestes Beispiel: Hrot. Kaum ein großer Publisher würde wohl einem Shooter grünes Licht geben, der komplett aus brauner Farbsuppe besteht und das sowjetische Tschechien der späten 80er als Setting wählt. Aber die Devs hinter Hrot verwirklichen hier eine ziemlich einzigartige Vision: Nach einer nicht genauer definierten Katastrophe erkundet ihr ein gebeuteltes Land, konfrontiert euch mit tschechischer Sowjet-Kultur vor der Unabhängigkeit.
Die Entwickler von Hrot bilden dieses Szenario aber nicht einfach naturgetreu ab, sondern spielen mit Farben (eben Braun) und Ideen. Ihr bekämpft grotesken Gegner, ballert vermummten Strahlenanzugsdudes in die Rübe und entdeckt alle möglichen coolen Secrets und Easter Eggs. Hrot merkt man an jeder Ecke an, dass es ein Leidenschaftsprojekt ist.
Trivia:
- An jedem Ostermontag wird die Sichel im Spiel als Waffe ersetzt durch eine sogenannte Pomlázka, einer speziellen Weiderute als Teil einer tschechischen Ostertradition.
- Bei der nicht näher benannten Katastrophe handelt es sich sehr wahrscheinlich um den Tschernobyl-GAU.
NEU
149. Sniper Elite 5
Entwickler: Rebellion
Publisher: Rebellion
Erschienen: Mai 2022

Dimitry Halley: Als unser Shooter-Guru Phil und ich diese Liste hier aktualisiert haben, war uns schnell klar: Irgendein Sniper muss jetzt hier mal auftauchen. Die Sniper-Elite-Spiele knacken zwar selten Wertungen jenseits der 80, sie besetzen aber ihre eigene Leidenschaftsnische mit viel Erfolg. Wer innerhalb des Shooter-Genres mal die Sniper-Fantasie erleben möchte (und nein, dazu gehört kein Quickscoping in Call of Duty), kommt an Sniper Elite nicht vorbei.
Deshalb haben wir den unserer Meinung nach besten Serienteil – Sniper Elite 5 – hier reingepackt, ihr könnt ihn aber gedanklich mühelos durch Elite 4 oder Resistance ersetzen. In Sniper Elite 5 erkundet ihr als Scharfschütze hinter feindlichen Linien gigantische Levelumgebungen im Frankreich des Zweiten Weltkriegs, in den Vorgängern geht’s nach Italien und Nordafrika.
Das Prinzip bleibt stets gleich: Ich pirsche von Haus zu Haus, erdolche unachtsame Wachen, erklimme irgendeine günstige Position und lasse mein Scharfschützengewehr sprechen. Je nach eingestelltem Schwierigkeitsgrad berechne ich Geschossabfall, Windrichtung, Munitionskaliber und Panzerung des Ziels. Jeder neue Serienteil verfeinert die Details; mit Sniper Elite 5 hat die Serie aktuell ihren Höhepunkt erreicht, der Nachfolger Resistance ist eher eine Art Standalone-Addon.
Trivia:
- Die berühmte X-Ray-Zeitlupe beim Schießen stammt laut Entwicklern aus einer Szene des Films Three Kings (1999).
- Seit Sniper Elite V2 gibt’s für jeden Serienteil einen DLC, in dem ihr Hitler erschießen könnt.
NEU
148. Evil West
Entwickler: Fyling Wild Hog
Publisher: Focus Entertainment
Erschienen: November 2022
12:28
Evil West - Das Actionspiel pfeift auf moderne Gaming-Sünden

Natalie Schermann: Evil West ist zwar erst 2022 erschienen, wirkt aber in der aktuellen Shooter-Landschaft erfrischend »altmodisch«: Kein Battle Pass, keine Mikrotransaktionen, keine Daily-Aufgaben, die wir abklappern müssen. Stattdessen bietet der Shooter klassische lineare Level mit einer bombastischen Inszenierung. Und auch die Kämpfe haben es ganz schön in sich – da entfährt uns nach Level-Abschluss gerne mal ein tiefer, erleichterter Schnaufer, wenn die fiesen Vampirhorden erledigt sind.
Hä? Was? Vampire? Ja, richtig gehört! Denn Evil West bringt übernatürliche Mächte in den Wilden Westen. Als Vampirjäger-Cowboy schwingen wir unseren Revolver, unseren elektrischen Handschuh oder auch kurzerhand einen Flammenwerfer.
Für doppelten Wumms können wir die Jagd auf übernatürliches Gesindel übrigens auch mit einem Koop-Partner antreten. Diese Rückkehr zu alten Shooter-Tugenden beschert Evil West trotz kleiner Schwächen bei Story und repetitiven Gameplay einen Platz in unserer Top 150.
Trivia:
- Der Nachname des Hauptcharakters »Rentier« wurde bewusst gewählt, um einen ungewöhnlichen Namen in das skurrile Setting zu packen. Der Name wir von den Charakteren im Spiel auch immer anders ausgesprochen, was die Fremdartigkeit verstärken soll.
- Für das Monsterdesign ließen sich die Entwickler nicht nur von Mythen und Legenden inspirieren – sie übersetzten die Gestalten auch in ein Setting, das stark an klassische Horrorfilme oder Pulp-Fiction angelehnt ist.
NEU
147. GTFO
Entwickler: 10 Chambers
Publisher: 10 Chambers
Erschienen: Dezember 2021

Tristan Gudenrath: In dem Hardcore-Koop-Shooter GTFO erledigt ihr Expeditionen in einer mysteriösen Forschungseinrichtung. Die wird jedoch von erbarmungslosen, übermenschlichen Mutanten bewohnt, die euch und eurem gesamten bereits beim kleinsten Fehler den Garaus machen. Da bringt es auch nichts, der beste Schütze der Welt zu sein, ohne Strategie und List habt ihr keine Chance.
Ausgerüstet mit schweren Waffen, Gadgets und begrenzter Munition, tastet ihr euch durch die dunklen Räume. Zu eurem Glück schlafen die meisten Mutanten. Doch solltet ihr versehentlich einen wecken, etwa weil ihr in zu lange mit der Taschenlampe angeleuchtet habt, steht plötzlich eine mordlustige Gegnerhorde vor euch. Aber wer kann es ihnen verübeln, wo sie doch so grob aus ihren Träumen gerissen wurden.
GTFO ist wahrlich nichts für schwache Nerven. Nicht nur wird das Spiel zuweilen ziemlich gruselig, auch der extrem hohe Schwierigkeitsgrad, der euch nicht selten mehrere Stunden ohne Fortschritt dastehen lässt, könnte die Stimmung kippen.
Und wenn die Gemüter dann erst so richtig hochgekocht sind und der Missionserfolg erneut auf der Kippe steht, kann ein kleiner aber entscheidender Fehler, wie etwa ein falsch platziertes Medipack, zum Wutausbruch führen, der eure Nachbarn wütend gegen die Haustür klopfen lässt.
Trivia:
- GTFO ist eine gängige Abkürzung für
Get the F**k Out
. Der Name ist für das Spiel also mehr als passend. - 10 Chambers hat sich nach einem Spielelement in GTFO benannt. Dort gibt es nämlich genau zehn Schlafkammern beziehungsweise Chambers.
NEU
146. Turbo Overkill
Entwickler: Trigger Happy
Publisher: Apogee
Erschienen: August 2023

Phil Elsner: Boomer-Shooter für etwas ältere Herrschaften wie mich, die mit Shadow Warrior und Quake aufgewachsen sind, gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Aber garantiert keiner davon ist wie Turbo Overkill. Denn diesen völlig übertriebenen und absolut durchgeknallten Cyberpunk-Drogentrip in Lichtgeschwindigkeit muss man einfach selbst erlebt haben!
Worum geht’s? Als augmentierter Superkrieger mit Kettensägen-Beinen (kein Witz), metzeln wir uns in der Kampagne zu satten Synthie-Beats durch Horden von Cyborgs, Monstern, Androiden und anderem Gekröse, um eine außer Kontrolle geratene Super-KI zu stoppen. Das klingt zwar (für Videospielverhältnisse) eher bodenständig, spielt sich aber so wild, dass selbst Doom Eternal dagegen wie ein Sonntagsausflug vom Seniorenheim wirkt.
Wir rennen an Wänden entlang, schlittern mit unserem Kettensäge-Bein durch Gegnergruppen, surfen auf fliegenden Autos durch eine Mega-City, klemmen uns an Steuer eines schwer bewaffneten Mechs und bekämpfen abgedrehte Bossgegner auf einer zerfallenden Raumstation.
Auch das Arsenal hat es in sich: Habt ihr euch schon mal mit einer Telefragger Sniper Rifle in einen Gegner teleportiert, sodass er von innen explodiert? Eben. Die grandiosen und abwechslungsreichen Level sind dann noch das letzte i-Tüpfelchen auf einem Retro-Shooter, den man aus meiner Sicht definitiv mal gespielt haben sollte.
Trivia:
- Turbo Overkill wurde hauptsächlich von einem einzigen Entwickler, Frederik Schreiber von Trigger Happy Interactive, erschaffen.
- Turbo Overkill wurde nicht als ein einzelnes, vollständiges Spiel veröffentlicht, sondern in Episoden. Die erste erschien im April 2022, gefolgt von weiteren Episoden, die die Geschichte und den Umfang des Spiels erweiterten.
NEU
145. Ghost Recon: Advanced Warfighter 1
Entwickler: Ubisoft Paris / GRIN
Publisher: Ubisoft
Erschienen: März 2006

Sören Diedrich: Normalerweise bin ich furchtbar schlecht in Shootern. Aber ausgerechnet beim für damalige Verhältnisse sehr anspruchsvollen Ghost Recon Advanced Warfighter habe ich nach der Sichtung des GameStar-Testvideos zugeschlagen - mit Erfolg?
Nein, ich war immer noch schlecht. Ständig haben meine Soldaten ins Gras gebissen, weil ich einen Rebellen übersehen, die Umgebung nicht genauestens erkundet oder meine futuristische Ausrüstung nicht effizient eingesetzt habe. Meiner Motivation hat das nicht geschadet, im Gegenteil: Nie zuvor und selten danach habe ich mich in einem Taktik-Shooter so sehr »mittendrin statt nur dabei« gefühlt.
Hauptverantwortlich dafür war vor allem das direkte Erteilen von Befehlen an meine Teamkameraden. Per Tastendruck habe ich das weitere Vorgehen bestimmt, was für jemanden wie mich, der sich im Supermarkt schon mit der Wahl der Milchmarke schwertut, purer Stress ist. Aber bei Advanced Warfighter hat mich die Immersion für alles entschädigt!
Falls ihr diesen Klassiker nachholen möchtet, hier ein paar Worte zur Story: Als Teamleader eines Soldatentrupps müsst ihr in einer von mexikanischen Rebellen überrannten Stadt den US-Präsidenten finden und beschützen. Das … war es auch schon. Tom-Clancy-Spiele waren schon damals nicht gerade bekannt für komplexe Plots.
Trivia:
- Obwohl der Name des Spiels und die futuristischen High-Tech-Gadgets der Soldaten es nicht vermuten lassen, spielt die Handlung gar nicht weit in der Zukunft, sondern im Jahr 2013. Heutzutage würde das Spiel also bereits Outdated Warfare heißen.
- Advanced Warfighter hat es sogar bis nach Hollywood geschafft. Im Film Disturbia aus dem Jahr 2007 spielt der Hauptcharakter Kale den Shootern, kurz bevor sein Xbox-Live-Konto gesperrt wird.
NEU
144. Rainbow Six: Vegas
Entwickler: Ubisoft Montreal
Publisher: Ubisoft
Erschienen: Dezember 2006

Fabiano Uslenghi: Puristen klassischer Taktik-Shooter knirschen beim Gedanken an Rainbow Six: Vegas sicherlich mit den Zähnen, doch diesen Shooter lediglich auf die etwas actionlastigeren Feuergefechte mit weniger Team-Kollegen zu reduzieren, wird dem Spiel nicht gerecht. Tatsächlich war Vegas das wohl letzte wirklich brauchbare Rainbow Six für Singleplayer, in dem der Fokus noch auf der Story-Kampagne lag. Außerdem markierte der Shooter nach dem missglückten Lockdown eine Rückkehr zu alter Form, bevor mit dem direkten Nachfolger alles wieder in die Brüche ging.
Vegas war spürbar bombastischer alles alle Teile davor, was sich schon allein an der imposanten Kulisse zeigte, die mit pompösen Casino-Hallen voller blinkender Slotmaschinen stark von den in der Vergangenheit eher biederen, dafür weniger ablenkenden Umgebungen seiner Vorgänger abwich.
Klingt auf dem Papier alles nach runterdummen für den Massenmarkt – und da ist etwas dran – doch herauskam noch immer ein mehr als grandioser Ego-Shooter, der mit seiner innovativen Deckungsmechanik und den cleveren KI-Kollegen viel mehr taktischen Tiefgang zu bieten hatte, als viele Fans der Vorgänger ihm vielleicht einräumen.
Es war die perfekte Mischung aus spritzigen Feuergefechten in einem erstklassigen Schauplatz, mit einer mitreißenden Story und der typischen kopflastigen Herangehensweise, die Rainbow Six überhaupt erst berühmt gemacht hat. Clever und fetzig – das war Rainbow Six: Vegas!
Trivia:
- Rainbow Six Vegas war voller Werbetafeln für Axe Body Spray. Eine Deodose von Axe könnt ihr auch im Spiel finden. Schießt ihr auf die Dose, blendet das Spiel unheimlich alberne, weil unfertige Spielszenen aus der Entwicklung ein.
- In Rainbow Six Vegas gab es im Multiplayer die Möglichkeit, dem selbst erstellen Rainbow mittels Facescan einer Webcam das eigene Gesicht aufzusetzen. Die Ergebnisse waren … interessant.
NEU
143. Witchfire
Entwickler: The Astronauts
Publisher: The Astronauts
Erschienen: September 2024
15:20
Witchfire - Test-Video zum neuen Ego-Shooter mit Diablo-Stimmung

Natalie Schermann: Wir brauen jetzt zusammen einen Zaubertrank: Man nehme eine Prise Hunt: Showdown, ein bisschen Escape from Tarkov, eine Unze Doom und die ehemaligen Entwickler von Painkiller. Dreimal gegen den Uhrzeigersinn umrühren und über Nacht im Mondlicht baden lassen – tadaaa, heraus kommt: Witchfire. Ein Ego-Shooter in einer düsteren Fantasy-Welt … mit Knarren!
Als sogenannter Preyer werden wir von der Kirche entsandt, um einer mächtige Hexe und ihrer dämonischen Armee die Ohren lang zu ziehen. Die Story müssen wir uns dabei in der atmosphärischen Welt durch Umgebungsdetails, Zwischensequenzen und Lore-Einträge zusammenpuzzeln.
Aber wir sind natürlich nicht zum Lesen da! Wir liefern uns auch intensive Feuergefechte mit ganzen Horden und Bossen. Dabei kombinieren wir Schusswaffen mit unseren magischen Fähigkeiten und müssen zusätzlich darauf achten, im richtigen Moment auszuweichen, nachzuladen und nicht selbst volles Pfund auf Maul zu kassieren.
Denn beißen wir ins Gras, verändert sich nicht nur die Welt und die Gegnerplatzierung, sondern wir verlieren auch Verbesserungen und Fähigkeiten, die wir während unseres Runs freigeschaltet haben. Wie in jedem Roguelike bekommen wir aber natürlich auch permanente Upgrades, die wir behalten dürfen.
Witchfire ist 2024 im Early Access erschienen, ist aber schon jetzt etwas ganz Besonderes und hat sich damit ein Plätzchen in unserem Shooter-Ranking verdient.
Trivia:
- The Astronauts sind nicht nur die Entwickler von Witchfire, sondern auch von The Vanishing of Ethan Carter. Für den fotorealistischen Look des Adventures, verwendeten die Entwickler Photogrammetrie und auch beim Shooter Witchfire kam diese Technik wieder zum Einsatz.
- Das Wort »Witchfire« (auch bekannt als Elmsfeuer) bezeichnet ein Wetterphänomen, das sich als bläuliches oder violettes Schimmern äußert. Es entsteht durch eine Koronaentladung, die bei starkem elektrischen Feld an spitzen Gegenständen wie etwa Masten auftritt. Fragt uns nicht, was das genau bedeutet.
NEU
142. I Am Your Beast
Entwickler: Strange Scaffold
Publisher: Strange Scaffold, Frosty Pop
Erschienen: September 2024

Natalie Schermann: Ihr habt noch nie von I Am Your Beast gehört? Dann könnte der Ego-Shooter ein echter Geheimtipp für euch werden. Auf Steam kommt der Rachethriller nämlich äußerst gut bei den Spielerinnen und Spielern an. Der Shooter fällt mit seiner Comicbuch-Grafik auf, hält euch mit rasanten Schießereien auf Trab und spielt sich ein bisschen wie John Wick, wenn er im Wald gelandet wäre.
Ihr schlüpft in die Rolle eines Geheimagenten, der eigentlich schon in seinem wohlverdienten Ruhestand Cocktails auf den Bahamas schlürfen sollte. »Ein allerletzter Auftrag« geht ein wenig schief und entfacht einen Guerillakrieg mit einer privaten Militärorganisation, upps. In 20 Leveln setzt euch der Shooter kleine Micro-Sandboxen vor, in denen ihr euch frei bewegen und eure eigenen Herangehensweisen ausklügeln könnt. Ob ihr lieber Fallen aufstellt und über Bäume und Masten klettert oder euch mit einer Shotgun frontal auf Gegner stürzt, ist euch überlassen.
Um euer Adrenalin so richtig zum Pumpen zu bringen, unterstreicht ein fetziger Soundtrack eure Missionen. Mit einer Spielzeit von 2 bis 3 Stunden ist I Am Your Beast allerdings auch ein kurzer Spaß.
Trivia:
- Das Spiel wirbt auf Steam mit »Kinetic typography cutscenes«. Hinter dem komplizierten Begriff steckt eine Animationstechnik, die ihre Geschichte und Emotionen durch die visuelle Darstellung und Einblendung von Text erzählt.
- Der Entwickler Strange Scaffold ist für seine schnelle Entwicklungszeit bekannt und veröffentlicht Spiele im Abstand von wenigen Monaten.
NEU
141. Singularity
Entwickler: Raven Software
Publisher: PC, Xbox 360, PS3
Erschienen: Juni 2010

Markus Schwerdtel: Singularity ist ein Paradebeispiel dafür, was wir Anfang der 2000er-Jahre im Spieletester-Sprech einen »Gimmick-Shooter« nennen. Also ein ansonsten fast schon schmerzhaft konventioneller Titel, der aber dieses eine Spielelement hat, der das Ganze aus der Mittelmäßigkeit reißen soll. In Singularity (von den Machern 2009er-Wolfensteins und heutigen Call-Of-Duty-Zulieferern) Raven Software, ist dieser Twist das ZMG, das Zeitmanipulationsgerät.
Mit dem sollen wir als Elitesoldat Nathan Renko den bösen Sowjetkanzler Nikolai Demichev erledigen, der sich durch Zeitreisetricks – und blöderweise mit Nathans unfreiwilliger Hilfe – an die Macht gebracht hat. Die B-Movie-Story ist nett, doch in der Praxis entpuppt sich das ZMG als Spielerei: Denn nur an von den Machern vorgegebenen Stellen dürfen wir zerstörte Treppen wieder reparieren oder verwischte Wandschmierereien lesbar machen. Zwar sind manche der Rätsel echt gut gelungen, doch eine wirklich schwierig ist der ZMG-Spaß nie.
Im Gefecht frieren wir mit dem ZMG Gegner kurzzeitig ein oder schleudern Granaten und Benzinfässer gen Gegner – die Gravity Gun aus Half-Life 2 grüßt herzlich! Unterm Strich ist der ZMB-Einsatz aber außerhalb der Rätsel unnötig, man kommt auch mit dem herkömmlichen Waffenarsenal gut durch.
Klingt also alles eher mittelmäßig, warum ist Singularity dann in dieser Hitliste? Weil Raven Software hier einen absolut soliden, klassischen Shooter geliefert hat, der mit dichter Atmosphäre und B-Movie-Charme glänzt. Und dem – anders als bei den Gimmick-Shooter-Kollegen dieser Ära – das zusätzliche Spielelement ZMG nicht schadet. Und das ist ja auch schon was.
Trivia:
- Als die Brüder Steve und Brian Raffel 1990 Raven Software gründen, kann keiner der beiden programmieren.
- Nach dem Aufkauf durch Activision verließen etliche Mitarbeiter Raven Software und gründeten die Human Head Studios, verantwortlich für den Wikinger-Schnetzler Rune und das erste Prey.
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