Wer von Blizzard nur noch Fortsetzungen, Remasters und WoW-Addons erwartet hatte, staunt aktuell nicht schlecht: Dass Microsoft den Entwickler kauft, war für sich schon eine riesige Neuigkeit. Kurz darauf wurde aber ein neues Survival-Spiel enthüllt, das eine ganz neue Marke neben WoW, Diablo, Starcraft und Co. etablieren soll.
Und jetzt kommt Blizzard auch noch mit einem neuen Rollenspiel um die Ecke. Nicht als offizielle Ankündigung - das Wissen basiert auf einer Stellenausschreibung - aber konkret genug, um die eigene Ideengeige für das Wunschkonzert zu stimmen. Denn wir in der Redaktion sind uns natürlich überhaupt nicht einig, was für ein RPG zu welcher IP nun kommen soll. Lest hier unsere persönlichen Wünsche oder schreibt eure eigenen in die Kommentare!
Wollt ihr noch weiterschmökern, haben wir außerdem noch eine klare Meinung dazu, welche anderen Marken Microsoft nach dem Activision-Kauf unbedingt zurückbringen sollte:
Wunschkonzert: Dieses Rollenspiel soll Blizzard entwickeln!
WoW als Singleplayer-Rollenspiel
Elena Schulz: MMOs bringen mich oft in eine Zwickmühle. Denn ich will bei Spielen gerne in fremde Welten eintauchen, mich treiben lassen und die Geschichte in mich aufsaugen. Destiny 2, ESO oder auch World of Warcraft bieten eigentlich eine tiefe und spannende Lore, die sie leider gerne hinter öden Laufburschen-Quests verstecken oder gar in Trailer auslagern.
Bin ich allein unterwegs, wünsche ich mir zwischendurch also unweigerlich, das Erlebnis wäre mehr auf mein persönliches Solo-Abenteuer zugeschnitten. Spaßiger wird das Erkunden im Koop, dann bekomme ich irgendwelche feinen Story-Nuancen aber nicht mehr mit - dafür aber die eigentlich epischen Momente in Dungeons oder Raids, die mir allein verschlossen bleiben.
Wie sich das Dilemma lösen lässt, haben für mich LoL und Ruined King gezeigt. League of Legends kann zwischen den Matches nicht groß eine Erzählung einbetten, aber das Universum bietet genug Stoff für ein eigenes Singleplayer-RPG. Und genau das wünsche ich mir auch für WoW! Die rührenden Szenen rund um die gefallene Heldin Jaina müssten sich nicht wie in Battle for Azeroth losgelöst in Cinematics verstecken. Ich selbst könnte spielen, wie sie geplagt von Scham und Schuld nach Hause kommt oder an ihrer Seite kämpfen, statt als gesichtslose Kriegerin irgendwelche Rachegeister in Höhlen zu verkloppen wie drölftausend andere Spieler neben mir.
Ein Singleplayer-Rollenspiel hätte viel mehr Möglichkeiten bei der Inszenierung, wäre näher und persönlicher - auch als die Echtzeitstrategie-Väter der Marke. Und WoW beweist immer wieder, dass es eine Menge zu erzählen hat: Abseits der dramatischen Hauptgeschichte, befreie ich in BfA zum Beispiel ein Seefahrerdorf vor gruseligen Gedankenfresser-Parasiten und muss dafür sogar tief tauchen. Oder ich beweise die Unschuld einer jungen Frau und ermittle dann gegen einen fiesen Hexenzirkel, der einen ganzen Landstrich in Angst und Schrecken versetzt.
All diese kleinen Geschichten lenken mich schon im MMO von der eigentlichen Mission ab, könnten in einem richtigen Rollenspiel mit Story-Fokus aber noch viel mehr glänzen - zum Beispiel, wenn ich auch Entscheidungen treffen darf oder verzahnte, komplexere Aufgaben meistern.
So ein Rollenspiel würde auch super in den Game Pass passen. Allerdings stehe ich dem Kauf durch Microsoft nicht nur optimistisch gegenüber:
Diablo, aber (wieder) rundenbasiert
Peter Bathge: Okay, okay, das Blizzard von damals gibt es nicht mehr. Viele heute berühmte Designer arbeiten längst woanders und Blizzard fiel zuletzt eher durch Negativschlagzeilen auf. Das stimmt alles und es ist auch völlig korrekt, angesichts dessen die Erwartungshaltung an ein neues Blizzard-Spiel herunterzuschrauben. Auch wenn mir der Kauf durch Microsoft im Vergleich zu Elena eher Hoffnung für die Zukunft macht:
So oder so, gerade in dieser Situation fände ich es fantastisch, wenn sich das neue Rollenspiel des Unternehmens an einem ganz alten Konzept aus der eigenen Vergangenheit orientiert: einem rundenbasierten Diablo.
Ein Diablo im Stil von Divinity: Original Sin wäre grandios und gar nicht so weit weg von der ursprünglichen Vision der Entwickler. In unserem Making of Diablo erzählt Serienschöpfer David Brevik, warum dieses Konzept damals einem actionreicheren Echtzeitstil weichen musste. Das war im Rückblick sicher die richtige Entscheidung, auch weil man in Diablo ja immer nur einen Charakter gleichzeitig steuert. Aber als Party-Rollenspiel mit heutiger Technik (und Echtzeitbewegung abseits der Kämpfe) wäre es glaube ich einen neuen Versuch wert, Diablo rundenbasiert zu machen.
Ich würd’s feiern, allein schon weil Blizzard in Abwesenheit des schnellen Adrenalinrausches dann mehr Wert auf Atmosphäre und Story legen müsste!
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