Was fehlt Elden Ring noch? Die DLC-Erwartungen der Redaktion

Mögliche DLCs für Elden Ring: Die GameStar Redaktion hat eine genaue Vorstellung davon, was wir in From Softwares Meisterwerk noch dringend brauchen.

Der erste DLC zu Elden Ring wurde angekündigt! Was genau in Shadow of the Erdtree steckt, ist leider noch nicht bekannt. Ideen für das erste Addon hatten wir aber bereits im letzten Jahr! Grund genug, die Redaktionswünsche aus den Untiefen des Caelid zu kramen.

Wenn ihr aber erst Mal alle Infos zu Shadow of the Erdtree wissen wollt, schaut unbedingt bei folgendem Artikel vorbei:

Caelid, sweet Caelid

Géraldine: Als ich das erste Mal nichtsahnend nach Caelid ritt wurde ich direkt von einem riesigen schwarzen Horrorvogel angegriffen, nur um erschrocken in eine verrottende Lebende Leiche zu stolpern, die sich kaum noch wehren konnte. Ich bekam richtiges Herzklopfen. Das hier ist mein neues Heim! Hier fühle mich mich furchtbar. Fantastisch!

Nachdem ich bereits alle Gebiete in Elden Ring besucht habe, hat das unheimliche Cealid mit Abstand den größten Platz in meinem Herzen. Ich brauche also mehr davon! Ich habe auch schon eine genaue Vorstellung: Ein mysteriöses Portal lässt mich in der Zeit zurückreisen - in die letzten Stunden, bevor das Land von der düsteren Scharlachrot-Seuche überzogen wurde und nie wieder dasselbe sein sollte.

Ich durchstreife die Lande, die mir so vertraut sind, aber die doch ganz anders aussehen. Ich erlebe den riesigen sterbenden Drachen in seiner vollen Pracht, ich decke die Geheimnisse von Malenia auf und ich beeinflusse aktiv die Zeitlinie, in der ich sonst lebe und sterbe.

Ein solcher Story-DLC würde für mich perfekt in das ungewöhnliche Open-World-Konzept von Elden Ring passen, das es so einzigartig macht:

Neue Gebiete

Natalie: Ich habe noch nie ein Spiel so langsam gespielt wie Elden Ring. Während die meisten Spieler die Hauptstory nach 50 Stunden durchgespielt haben, dümpel ich noch relativ am Anfang herum. Und das mit voller Absicht: Nichts macht mir so viel Spaß, wie das Erkunden der Welt und das Austesten meiner Grenzen. 

Ich kann mich an den unterschiedlichen Gebieten einfach nicht satt sehen. Das furchteinflößende und Lovecraft-esque Caelid gehört dabei zu meinen absoluten Lieblingen. Aber es sind nicht nur die unterschiedlichen Settings, die mich so in den Bann ziehen. Es ist das faszinierende Monsterdesign, das der Welt (untotes) Leben einhaucht. Es sind die kleinen Geheimnisse und Verstecke, auf die ich bei meinem Entdeckungs-Spaziergang stoße. Es ist das Gefühl der unbezwingbaren Neugier, die mich dazu bringt, mich Hals über Kopf in einen Dungeon zu stürzen und von übermächtigen Bossen erschlagen zu werden.

Ich wünschte, Elden Ring würde nie enden und ich könnte einfach immer weiter durch neue Gebiete reiten und die Welt und ihre Loren erkunden. Deshalb wünsche ich mir eine Erweiterung der Welt als DLC. Vielleicht ja mit einem neuen Biom: Wie wäre es mit einem Dschungel oder einer Wüste? Oder noch mehr verborgene unterirdische Welten? Vielleicht ja eine Unterwasserstadt - Platz gäbe es dafür ja genug. Doch so sehr ich mir eine große weite Open World wünsche: Qualität geht vor Quantität. Auf reine Kulissen, die den Spielumfang künstlich strecken sollen, kann ich dann doch verzichten. 

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Neue Dungeons mit mehr Abwechslung

Heiko: Eigentlich ein Widerspruch: Der Souls-Skeptiker, der wegen der Open World zum ersten Mal Zugang zu einem From-Software-Spiel gefunden hat, wünscht sich nun plötzlich wieder mehr Linearität und Enge? Wie passt das zusammen?

Nun, für mich funktioniert die Welt von Elden Ring deshalb so herausragend, weil sich Enge und Weite so wunderbar harmonisch ergänzen. Ich sehe etwas Geheimnisvolles am Horizont, das ich erkunden möchte und freue mich selbst nach mittlerweile 50 Spielstunden wie ein kleines Kind, wenn das Geheimnisvolle in einem neuen Dungeon mündet.

Und so großartig und atmosphärisch die großen Legacy Dungeons auch gebaut wurden: Die kleinen Gruften, Höhlen und Dungeons gefallen mir fast noch besser. Ihr kompaktes Design kondensiert die Stärken von From Software auf 15 bis 30 Minuten intensivste Spielerfahrung, weshalb ich sie mir tatsächlich gern mal für den Elden-Ring-Snack zwischendurch aufbewahre.

Nur könnten sie durchaus einen Tick abwechslungsreicher ausfallen, wie wir auch schon in unserem Test von Elden Ring kritisiert haben. Zwar variiert From Software geschickt das Layout und streut immer wieder Überraschungen ein, dennoch wiederholen sich Look, Monster und selbst Bossgegner bereits nach kurzer Zeit. Dabei würden Lore und Spielwelt meiner Meinung nach durchaus mehr Abwechslung ermöglichen.

Deshalb braucht es wegen mir weder eine größere Welt noch neue Biome, Elden Ring ist groß genug! Aber ich würde mich sehr über mehr und abwechslungsreichere Mini-Dungeons freuen, um Zukunft noch mehr zwischen Freiheit und Lineartität pendeln zu können.

PvP natürlich!

Sascha: Was wollt ihr eigentlich in einem Spiel wie Elden Ring mit noch mehr Bossen, Arealen und Dungeons? Du kannst 100 Stunden spielen und stolperst trotzdem noch über optionale Dungeons, versteckte Bosskämpfe und alternative Endings. Bei aller Liebe, die Hälfte von euch wird es niemals durchspielen, geschweige denn alles sehen, was in diesem Riesenspiel drinsteckt. Ich brauche nicht schon wieder einen DLC mit irgendeinem unschaffbar schweren Megaboss, ich brauche auch nicht die nächste Erweiterung, in der ich von irgendeinem Gemälde verschluckt werde und hab auch keinen Bedarf an drei neuen Rüstungssets oder noch mehr Waffen. Macht doch bitte einfach nur endlich mal das verdammte Kolosseum auf!

Das PvP in Elden Ring befindet sich in einem lausigen Zustand. Ich weiß, das wird hier exakt null Menschen interessieren, weil die Mehrzahl von euch ohnehin so tut, als handele sich hier um ein reines Singleplayer-Spiel. Aber ich stehe nunmal auf Multiplayer, ich prügele mich auch recht regelmäßig mit Eindringlingen und Duellanten und ärgere mich darüber, wie gammelig die Spielerkämpfe derzeit ablaufen. Eindringende Spieler kämpfen hier ausnahmslos mindestens zwei gegen eins, haben es aber auch regelmäßig mit drei feindlichen Befleckten gleichzeitig zu tun, bekommen nur halb so viele Flasks wie der Host, welcher nebenher als einziger die großen Runen aktivieren darf und somit alle Vorteile der Welt für sich hat. Okay, da muss man zum Glück nicht mitmachen, es gibt ja auch Beschwörungszeichen für einvernehmliche Duelle.

Aber auch dort läuft es halt einfach nicht richtig rund. In Dark Souls 3 gab es vor der Abschaltung der Server größere Fight Clubs außerhalb der Sulyvahn-Arena, die kannst du in Elden Ring aufgrund der geringeren Anzahl gleichzeitig erlaubter Spieler pro Sitzung aber knicken. Es gibt auch keine PvP-Covenants mehr wie in den Souls-Games, keine Gebiete oder Bosskämpfe mehr, in denen man es mit menschlichen Gegnern zu tun bekommt. Ich gehe fest davon aus, dass From hier (mal wieder) per DLC nachbessern und eine Arena für Duelle und Gruppenkämpfe nachreichen wird. Trotzdem fehlen mir Gruppierungen wie die Forest Hunters, die Brotherhood of Blood und die Farron Furries. Dieser Nervenkitzel, der überhaupt erst dafür sorgte, dass feig… ähem, »vorsichtige« Spieler ausschließlich offline spielen, existiert in Elden Ring einfach nicht mehr. Mir fehlt das! Solange die Souls-Server abgeschaltet bleiben, gibt’s aber auch keine Alternative.

Die Qualität der letzten Areale verbessern

Rémy: Ein neues Gebiet, mehr vom Altbekannten und ein Haufen neuer Bosse wäre natürlich das Naheliegendste und wirklich beschweren würde ich mich um ehrlich zu sein darüber auch nicht. Was mir persönlich viel lieber wäre, wenn sich From Software nochmal an die letzten Gebiete von Elden Ring setzen würde, um diese mit mehr Leben zu füllen. Denn eine Sache stach mir nach dem Durchspielen besonders ins Auge: Das Qualitätslevel der Open-World nimmt zum Ende hin deutlich ab. 

Waren Limgrave, Caelid und Liurnia noch bis zum Rand voll mit interessanten Orten, die es zu entdecken galt, plus eine absurde hohe Anzahl an neuen und frischen Bossen, die einen überraschen, sah das spätestens ab dem Altus-Plateau ganz anders aus. Die Spielwelt wurde immer linearer, Bosse wurden zig mal recycelt und interessante Orte wurden immer seltener. Dies gipfelt dann schlussendlich im Berggipfel der Riesen, der schon fast lieblos hingeklatscht wirkt. 

Und genau deshalb würde ich mir für einen DLC wünschen, dass die Entwickler sich dieser Gebiete nochmal annehmen, um sie auf das Level von einem Limgrave zu heben. Denn die Basis dieser Gebiete ist keinesfalls schlecht. Da sich zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Teil der Spielwelt ohnehin verändert, könnte man dies sogar perfekt in das Spiel integrieren. Doch eines ist mir ganz besonders wichtig: Wenn ich in kommenden DLCs zum zweihundertsten Mal gegen den vermaledeiten Schmelztiegelritter mit seinem lächerlich gehörnten Schild kämpfen muss, platzt mir die Schädeldecke auf. 

Elden Ring war eines der absoluten Spielehighlights 2022 und sackt bei uns im Test gleich mal die zweithöchste Wertung der GameStar-Geschichte ein. Unsere Guides erklären euch, was ihr zum Start wissen solltet, wie die Klassen funktionieren, wo ihr wertvolle Gegenstände in den Zwischenlanden - wie etwa die goldene Saat oder heilige Tränen - findet und was ihr gegen Ruckler tun könnt.

Weitere Tipps und Tricks findet ihr in unserer Guide-Übersicht.

Was sind eure großen Wünsche für Shadow of the Erdtree? Habt ihr Lust auf ein ganz bestimmtes Rüstungsset, eine neue Waffe, eine Erweiterung eures Lieblingsgebietes, ein großes Story-Kapitel, oder sogar eine ganz neue Mechanik? Erzählt uns davon in den Kommentaren!

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