Seite 31: Die 300 besten PC-Spiele: Das große Ranking

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Inhaltsverzeichnis

9. Day of the Tentacle

Entwickler: LucasArts
Publisher: LucasArts
Erschienen: Juni 1993

Die zehn besten PC-Spiele - Platz 9: Day of the Tentacle - »Fast nicht lösbar, dank des typischen LucasArts-Fehlers« Video starten PLUS 4:03 Die zehn besten PC-Spiele - Platz 9: Day of the Tentacle - »Fast nicht lösbar, dank des typischen LucasArts-Fehlers«

Markus Schwerdtel: Mein liebster Adventure-Held? Das ist nicht Guybrush Threepwood, nicht Indiana Jones, nicht Larry Laffer und schon gar nicht George Stobbard. Nein, es ist Hoagie, der übergewichtige Roadie im Metal-Bandshirt aus Day of the Tentacle. Das mag dran liegen, dass ich 1993 beim Erscheinen des Adventures ähnlich rumgelaufen bin. Der wahre Grund ist aber eher, dass Hoagie - genau wie seine Kollegen Bernard und Laverne - die vielleicht am besten ausgearbeiteten Adventure-Helden überhaupt sind. Die Dialoge sind perfekt geschrieben, und Hoagies lakonische Kommentare treffen schon damals genau meinen Humor. Und die CD-ROM-Version habe ich dann gleich noch mal durchgespielt, einfach um absolut passenden Stimmen zu genießen.

Obwohl … auch manche der Rätsel sind so kompliziert, dass man beim zweiten Durchlauf schon vergessen hat, wie beim ersten Mal die Lösung war. Das liegt zum einen an der genialen Zeitreisemechanik, die unsere Helden in die Vergangenheit (Hoagie), Gegenwart (Bernard) oder Zukunft (Laverne) verschlägt. Was die Rätseldesigner um Tim Schäfer und Dave Grossman aus dieser Prämisse machen, ist auch aus heutiger Sicht noch phänomenal - ich empfehle wärmstens die Remaster-Version von 2016. Zum anderen werden die Rätsel aber durch eine typische Tim-Schafer-Eigenheit so knifflig: Ohne ein gesundes Allgemein- und Popkultur-Wissen kommt man in seinen Spielen selten weiter. Zum kennt garantiert nicht jeder Mitteleuropäer die Anekdote von George Washington und dem Kirschbaum, ohne diese Hintergrundinformationen bleibt jedoch Laverne im Kumquat-Baum hängen. Erst wenn Hoagie die orangen Früchte rot bepinselt, greift Washington zur Axt und befreit Laverne (400 Jahre in der Zukunft!) von ihrem Leid. Darauf muss man erst mal kommen!

So leid es mir für aktuelle Genre-Vertreter tut: In meinem Spielerkopf müssen sich alle Adventures, die nach Day of the Tentacle erschienen sind, an diesem Meilenstein messen lassen. Das liegt sicher auch daran, dass das Spiel technisch kaum gealtert ist. Selbst das Original ist zwar pixelig, aber immer noch stimmig. Und beim Remaster vergesse ich ohnehin endgültig, dass ich es mit einem über 20 Jahre alten Spiel zu tun habe. Das muss ein Shooter von 1993 - technisch wie spielerisch - erst mal schaffen.

Trivia:
- Die Music in Day of the Tentacle stammt unter anderem von Peter McConnell. Der hat als alter Kumpel und Kollege von Tim Schafer auch an dessen Titeln Broken Age, Costume Quest 2 oder Grim Fandango Remastered mitgearbeitet. Seine Stücke finden sich aber auch in Titeln wie Valiant Hearts, Hearthstone, Plants vs. Zombies: Garden Warfare sowie in allen Sly-Cooper-Titeln für Konsolen.
- Eines der Vorbilder beim Animationsdesign von Day of the Tentacle war der amerikanische Trickfilm-Guru Chuck Jones, der 2002 verstorben ist. Jones arbeitete unter anderem an Looney Tunes, Roadrunner sowie Tom & Jerry mit und gilt als prägende Figur des amerikanischen Zeichentrickfilms. Das Stinktier-Rätsel wurde von Jones' Figur Penelope Pussycat inspiriert - eine Katze, die wegen eines Farbstreifens für einen Skunk gehalten wird.

Day of the Tentacle - Das Remaster von 2016 im GameStar-Test


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