Seite 13: Die 300 besten PC-Spiele: Das große Ranking

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Inhaltsverzeichnis

180. Battlefield 3

Entwickler: DICE
Publisher: Electronic Arts
Erschienen: Oktober 2011

Phil Elsner: Dass Battlefield-Fans von heute mit fast wehmütiger Nostalgie auf Battlefield 3 zurückschauen und sich eigentlich nichts sehnlicher wünschen als ein Remake, spricht Bände: Battlefield 3 verkörpert für viele die gute alte Zeit, als die Serie voll im Saft stand. Es gab ein toll austariertes Klassensystem mit vielen Waffen, riesige und größtenteils zerstörbare Schlachtfelder und Maps wie Gulf of Oman oder Noshahr Canals gelten heute als Klassiker. Außerdem konnte man sich im Gegensatz zu Bad Company 2 hinlegen. Und es gab wieder Jets.

Battlefield 3 hatte irgendwie alles, was ein Battlefield braucht, um sich gut anzufühlen. Klar, außer vielleicht einen ordentlichen Netcode, der musste nach Release erst auf Vordermann gebracht werden, damit wir nicht mehr von magisch um die Ecke fliegenden Kugeln erledigt wurden. Aber die rosarote Nostalgie-Brille blendet eben auch gern mal die Fehler der Vergangenheit aus. Denn auch Glitches gab’s genug und das Premium-Modell spaltete die Community immer mehr in DLC-Kleingrüppchen auf, die nicht mehr immer miteinander spielen konnten.

Eine Sache, die man Battlefield 3 aber definitiv nicht absprechen kann, ist seine unvergleichlich tolle Atmosphäre: In dieser Sandbox kam wieder die oft beschworene Battlefield-Stimmung auf - das lag vor allem an den toll inszenierten und greifbaren Schauplätzen, dem wuchtigen Sound und dem fantastischen Movement, das jedem Panzer und jedem Soldaten echtes Gewicht verlieh. Und genau diese Atmosphäre wünschen sich Battlefield-Anhänger auch 11 Jahre nach Release zurück. Ich denke: Zu recht.

Battlefield 3 im GameStar-Test: Ein neuer Shooter-Maßstab


179. Cuphead

Entwickler: Studio MDHR
Publisher: Studio MDHR
Erschienen: September 2017

Robin Rüther: Warum muss etwas, dass so schön ist, so bockschwer sein? Das war die Frage, die sich viele Spieler beim Release von Cuphead stellten. Auch ich hatte mir Cuphead wegen seines meisterhaften Cartoonstils gekauft und wusste nichts vom hohen Schwierigkeitsgrad - und war darum umso positiver überrascht. Denn ich liebe gut designte Bosskämpfe, auch wenn ich dabei dutzendfach ins Gras beiße. Kurzum: Das Spiel ist wie für mich geschaffen. Die Entwickler haben den Grafikstil an den Cartoons der 30er-Jahre orientiert, jede einzelne Animation der über 20 Bosse handgezeichnet und koloriert. Bei diesem Designwunder übersieht man schnell eine weitere Stärke von Cuphead: den fabelhaften Jazz-Soundtrack. Damit ist Cuphead eines der stilsichersten Spiele aller Zeiten - wunderschön und gnadenlos.

Cuphead im GameStar-Test


178. What Remains of Edith Finch

Entwickler: Giant Sparrow
Publisher: Annapurna Interactive
Erschienen: April 2017

Christian Fritz Schneider: Wer sich beeilt, kann What Remains of Edith Finch problemlos in zwei Stunden beenden. Das klingt nach wenig, aber in dieser Zeit hat man eines der schönsten Spiele des Jahres 2017 erlebt, vollgestopft mit kleinen Details und überraschenden Situationen. Was als klassische First-Person-Erkundung eines alten Familienhauses beginnt, verwandelt sich in eine interaktive Reise durch die letzten Lebensmomente der unterschiedlichen Finch-Familienmitglieder der letzten 100 Jahre. Und jedes Fitzelchen des Spiels ist ein kleines Kunstwerk, selbst die Einblendung der Untertitel wurde wohl nie so stilvoll in Szene gesetzt.

What Remains of Edith Finch im GameStar-Test


177. The Walking Dead: Staffel 1

Entwickler: Telltale Games
Publisher: Telltale Games
Erschienen: April 2012

Robin Rüther: Ist das noch ein Spiel? Oder ein interaktiver Film? Ehrlich gesagt ist mir diese Diskussion herzlich egal, wenn ich am Ende mit Gänsehaut vor dem Bildschirm sitze und mit den Tränen kämpfe. Klar, The Walking Dead: Staffel 1 hat seine Macken, die vor allem beim zweiten Spieldurchgang auffallen. Viele Entscheidungen wirken sich nur marginal auf die Geschichte aus, im großen Ganzen läuft die Handlung auf Schienen. Trotzdem stellt mich das Spiel vor harte Entscheidungen, erschreckt mich mit erbarmungslosen Momenten und rührt mich vor allem mit Lees und Clementines Vater-Tochter ähnlichen Beziehung. Dabei habe ich mit der Serienvorlage oder Zombies im Allgemeinen gar nicht so viel am Hut. Aber für eine gute Geschichte bin ich immer zu haben.

The Walking Dead: Season One im GameStar-Test


176. Sam & Max: Hit the Road

Entwickler: Lucasarts
Publisher: Lucasarts
Erschienen: November 1993

Dimitry Halley: Wer verstehen will, warum Lucasarts zu den besten Adventure-Schmieden der Welt gehörte, der kommt um Sam & Max: Hit the Road nicht herum: Dieser bitterbös-satirische Road Trip durch die USA röhrt mit extrem pfiffigem Humor, einer zeitlos tollen Grafik und unfassbar coolen Charakteren über die Straßen. Ihr spielt Freelance-Polizist Sam, eine bissige Hommage an Hard-Boiled-Detectives wie Sam Spade oder Phil Marlowe. Auf Schritt und Tritt verfolgt ihn sein größenwahnsinniger Hasenkollege Max, der am liebsten jeden Konflikt mit Gewalt löst und, hach, spielt dieses Spiel. Sam & Max ist ein Road Trip, den niemand vergisst. Kleiner Trivia-Tip: Es gibt auch eine uralte Zeichentrickserie. Mal googlen.

Aktuelle Adventurespiele für PC im Test


175. Rayman Legends

Entwickler: Ubisoft
Publisher: Ubisoft
Erschienen: August 2013

Valentin Aschenbrenner: Rayman Legends spielt sich wie ein Stück Butter in der Pfanne: Verdammt geschmeidig. Denn das 2D-Jump&Run ist absolut simpel gehalten - und darin liegt wahrscheinlich seine größte Stärke. Im Endeffekt laufen wir in der Rolle von Rayman, Globox, den Kleinlingen und Krieger-Damen von links nach rechts wild drauf los, um abwechslungsreiche Stages zu absolvieren und die Spielwelt vor einer feindlichen Invasion zu bewahren. Das Gehüpfe und Geprügel steuert sich dabei absolut präzise und befriedigend und wer die Steuerung meistert, den packt schnell ein spielerischer Flow, der sich über Stunden hinweg ziehen kann.

Dass das ganze Geschehen musikalisch absolut fantastisch unterlegt ist, fällt natürlich nur zusätzlich ins Gewicht. Selten hatte ich mich so sehr auf bestimmte Level gefreut, einfach nur um den Ton meines Rechners oder meiner Konsole hochzudrehen. Und dabei meine ich nicht einmal die “richtigen” Musiklevel, die Klassiker wie Black Betty, Eye of the Tiger oder Woo Hoo in ein völlig neues Licht rücken. Und ich will gar nicht erst damit anfangen, wie viele Nächte ich mit Freunden in dem Fußball-Minispiel um die Ohren geschlagen habe …

Rayman Legends ist schlicht und ergreifend ein von vorne bis hinten gelungenes Jump&Run, welches die Konkurrenz im Staub hinter sich zurücklässt. Ein Jammer, aber auch nicht gerade verwunderlich, dass die Reihe bis heute nicht fortgesetzt wurde. Denn wie soll man dieses Meisterwerk von einem Spiel nur toppen?

Rayman Legends im GameStar-Test


174. FTL: Faster Than Light

Entwickler: Subset Games
Publisher: Subset Games
Erschienen: September 2012

Rae Grimm: Eigentlich sollte ich FTL: Faster Than Light nicht mögen. Das kleine, fast schon unscheinbare Roguelike ist knüppelhart, verzeiht keine Fehler und ich bin noch dazu unglaublich schlecht darin. Um genauer zu sein: Ich habe trotz unzähliger Stunden auf mehreren Plattformen noch keinen einzigen Run erfolgreich beendet. Nein, auch nach über 10 Jahren habe ich es noch nicht hinbekommen, meine kleine Pixel-Crew durch Micromanagement und ausgeklügelte Strategie erfolgreich durch alle Sektoren zu bringen. Und trotzdem starte ich immer wieder gerne einen neuen Versuch, die Galaxie in meinem kleinen Raumschiff zu retten - oder mich selbst.


Denn die Sache ist die, dass mir FTL: Faster Than Light in einer besonders dunklen Nacht mitten in einer tiefen Depression vor knapp 10 Jahren das Leben gerettet hat. Anstatt mich mit dem vor Augen führen meines konstanten Versagens noch tiefer in den Abgrund zu stürzen, bremste FTL meinen Fall, indem es an meine Sturheit appellierte. An meinen Trotz, mich von all den Dingen auf diesem Planeten nicht von einem verdammten Videospiel schlagen zu lassen. Mein Frust lenkte mich von meinen eigenen, dunklen Gedanken ab - immerhin eine Sache, in der ich in FTL erfolgreich war. Aber hey, wenn ich schon nicht die Galaxie retten kann, dann immerhin mich selbst. Das ist doch auch etwas wert.

FTL im GameStar-Test


NEU

173. Undertale 

Entwickler: Toby Fox
Publisher: -
Erschienen: September 2015

Géraldine Hohmann: »Despite everything, it’s still you«, flimmert zum bestimmt 10. Mal über meinen Computerbildschirm und ich breche zum bestimmt 10. Mal in Tränen aus. Aber ich schäme mich nicht. Wer Undertale noch nie gespielt hat, wird mit diesen Worten nicht viel anfangen können. Wer diesen Moment aber bereits erlebt hat - wieder und wieder, jedes Mal mit ein wenig anderem Kontext - dem brechen bei diesem unscheinbaren Satz vermutlich auch alle Tränen-Dämme. 

Undertale ist ein Rollenspiel, das weit über das Maß eines gewöhnlichen Spiels hinausgeht. Es eröffnet eine Metaebene, die mit jedem Spielen größer wird. Die größer wird, wenn ihr verschiedene Entscheidungen ausprobiert. Die größer wird, wenn ihr euer Spiel deinstalliert und neu startet. Denn all das … spielt eine Rolle. All das ist Teil eurer Geschichte.

Ich kann Undertale einfach nicht genug empfehlen und das, obwohl ich euch am liebsten nichts darüber verraten würde. Denn jeder Charakter in Undertale, jede kleine Dialogzeile, jede Überraschung, jeder Plottwist, jeder Kampf, jeder Song - ist ein wahres Gefühlsfeuerwerk, das ich euch nicht vorwegnehmen möchte. 

Ich will nicht sagen, dass ich die Redaktion bestochen hätte, ihre Stimme für Undertale abzugeben. Aber für den Rest des Monats gibt es bei mir nur noch Tiefkühlpizza.

Undertale im GameStar-Test


172. Star Wars: Jedi Knight - Jedi Academy

Entwickler: Raven Software
Publisher: Activision
Erschienen: September 2003

Heiko Klinge: Ja, jedes Jedi Knight war super. Mein persönlicher Serienfavorit ist aber bis heute der dritte Teil Jedi Academy. Zum einen weil ich mir darin meinen eigenen Jedi basteln durfte, einschließlich Lichtschwert! Zum anderen wegen der clever integrierten Rollenspiel-Elemente, die mich den Aufstieg vom Padawan bis zum Jedi-Meister nicht nur storytechnisch, sondern auch spielerisch hautnah miterleben ließ. Und der stärkere Fokus auf Nahkämpfe kam mir als Shooter-Noob ebenfalls gelegen. Darüber hinaus verbinde ich jede Menge schöne GameStar-Erinnerungen mit Jedi Academy. Den Besuch bei Raven in der Nähe von Chicago, als Jedi Academy erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Oder meine große Review-Titelstory, für die ich die halbe Redaktion zum Testen des klassenbasierten Multiplayers zwangsrekrutierte.

Hall of Fame zu Star Wars: Jedi Knight - Der erste Ego-Shooter mit Lichtschwertern


171. Planescape: Torment

Entwickler: Black Isle Studios
Publisher: Interplay
Erschienen: Januar 2000

Heiko Klinge: Ich verstehe jedes GameStar-Ranking auch als Erziehungsauftrag. Zum Leidwesen meiner jüngeren Kolleginnen und Kollegen. »Was, ihr habt Planescape: Torment nur auf Platz 243 gewählt oder bei den Story-Spielen sogar komplett unter den Tisch fallen lassen!? Wisst ihr denn nicht, wie großartig …« Es folgt regelmäßig ein mindestens 20-minütiger Monolog über die Qualitäten des Rollenspiel-Klassikers von 2000.

Aber hey, mein Nerven scheint zu fruchten, immerhin waren wir uns dieses Mal schnell einig, dass Planescape: Torment eine ganze Ecke höher eingestuft gehört. Platz 171 ist zwar immer noch weit von dem entfernt, wo ich es persönlich einsortieren würde, aber zumindest schon mal ein Fortschritt.

Ich kann schon verstehen, dass sich die Stärken von Planescape: Torment aus heutiger Perspektive deutlich schwerer nachvollziehen lassen als die der meisten anderen Titel in diesem Ranking. Denn trotz der Enhanced Edition von 2017 ist es nicht wirklich gut gealtert. Optik, Bedienung und Spieldesign versprühen den spröden Charme der Jahrtausendwende. Die Spielwelt ist verstörend bis unverständlich bizarr, das Regelwerk sperrig und teilweise schwer nachvollziehbar, das Echtzeit-Kampfsystem langweilig und unübersichtlich. 

Aber was zählt das alles, wenn Story und Charaktere einen derart gefangen nehmen und weit über die Spielzeit nachdenken lassen, wie es nur die allerbesten Romane und Filme schaffen? Herausragendes Storytelling ist nun mal zeitlos, egal wie es verpackt wird. Insbesondere Rollenspiele holen hier für mich oft viel zu wenig raus, weil ich in ihnen eben keine Rolle spiele, sondern in erster Linie Charakterwerte optimiere. Planescape: Torment hat bereits anno 2000 gezeigt, wie es auch anders geht. Eine Leistung, die für mich viel zu selten gewürdigt wird. Hoffentlich dann beim nächsten Ranking.

Wie viel Spaß macht Planescape: Torment heute beim ersten Mal?


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