3. Half-Life 2
Entwickler: Valve
Publisher: Valve
Erschienen: November 2004
Dimitry Halley: Ich war ja als Teenager ein übler Geizhals. Als Spieleredakteur darf man das eigentlich nicht erzählen, aber in meinem Leben habe ich mir kaum ein Spiel zum Vollpreis gekauft. 50 Euro für 5 Stunden Kampagne in Splinter Cell: Conviction? Nee, ich denke nicht. Diese grünen Green-Pepper-Dinger im Saturn - die mochte ich!
Wenn ich mir also ein Spiel zum vollen Preis kaufte, dann hieß das was. Und wenn ich mir dann auch noch extra dafür eine sau teure neue Grafikkarte in den Warenkorb packte, dann geschah sowas nur einmal in meiner frühen Gaming-Karriere: Nämlich für Half-Life 2.
Dabei verspürte ich im ersten Moment nichts als Wut für den ewig herbeigesehnten Nachfolger von Half-Life. Um Teil 2 zu spielen, musste man nämlich dieses komische Steam installieren und online aktivieren. Wieder so ein doofer Konto-Service ohne Zukunft. Wird man danach sicherlich nie wieder was von hören - und siehe da, wie so oft hat mein Teenager-Ich natürlich glasklare Weitsicht bewiesen. Sei's drum: Half-Life 2 entschädigte für jede Form von Beschaffungsaufwand. Was. Für. Ein. Shooter!
Half-Life 2 gelingt ein Kunststück, das nur wirklich herausragenden Fortsetzungen vorbehalten bleibt: Es nimmt die Stärken des Vorgängers, baut allerdings komplett eigene, genauso tolle Ideen ein. Wie damals hantiert der schweigsame Gordon Freeman mit Brechstange, Maschinengewehr und Granaten. Doch anders als in der Black-Mesa-Einrichtung gibt es in der totalitär von Aliens beherrschten City 17 nämlich Physik. Ja, richtig, hier kann Dr. Freeman nämlich endlich mal seine Fachkenntnisse zur Schau stellen: Mit der Gravity Gun manipuliert er Objekte, zieht von der Bierdose bis zum Sägeblatt Gegenstände heran, schleudert sie Feinden entgegen.
Im düsteren Stadtteil Ravenholm brauchen wir dieses High-Tech-Teil, weil wir quasi ohne Munition durch Alien-Zombie-verseuchte Gassen schleichen. Generell verweilt Half-Life 2 nie lange auf einer neuen Mechanik. Jeder Abschnitt bietet neue Akzente: Mit dem Boot kämpfen wir gegen einen Kampfhubschrauber, in Ravenholm bekämpft man Zombies, später rekrutiert Freeman eine eigene Miliz gegen die mörderischen Combine-Soldaten. In den sandigen Abschnitten kämpfen wir mit Schrotflinten wie in Starship Troopers gegen riesige Ameisenlöwen. Und später stürmen wir mit unseren Truppen ganze Paläste, kämpfen gegen Tripod-Walker wie in Kampf der Welten und, und, und.
Und da lasse ich den Multiplayer unerwähnt, in dem ich Waschbecken auf Mitspieler schleuderte. Half-Life 2 ist der Inbegriff einer gelungenen Fortsetzung. Kein Wunder, dass wir sechs Jahre darauf warten mussten. Und falls bei Valve wirklich mit der Wartezeit proportional die Qualität steigt, dann … Moment … dann müsste Half-Life 3 ja …
Trivia:
- Anders als im Vorgänger existiert in Half-Life 2 kein 3D-Modell von Gordon Freeman.
- Die Aliens haben im Spiel sieben Stunden gebraucht, um die Welt zu erobern. Stramme Leistung.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.